Wasserzeichen sind jene geisterhaften Bilder und Schriftzüge, die sich erst im Widerschein einer Lichtquelle in voller Pracht zeigen. Zu finden sind sie traditionell auf teuren Briefpapieren oder etwa Banknoten. "Papier entsteht zunächst aus einem Brei, der über Bänder läuft und dem dabei immer mehr Wasser entzogen wird. Das Wasserzeichen entsteht durch einen in den Arbeitsprozess eingefügten so genannten Egoutteur. Diese Walze trägt ein Relief des Wasserzeichens und verdrängt an den Druckpunkten im noch nassen Papier die Fasern", erläutert Walter Scheuermann von dem Schweizer Unternehmen AGS Technics, wie die blassen Merkmale bislang erzeugt werden. Doch es geht auch anders, nämlich mit einem neuen Verfahren, das sich die Tüftler aus den Alpen haben einfallen lassen. Allerdings wollen die Schweizer nicht als perfekte Fälscher in die Geschichte eingehen, sondern das teure Verfahren auch für kleine Druck-Serien rentabel machen. Bislang waren Wasserzeichen nur bei Abnahme von Auflagen über 500.000 Bögen zu haben.
Die Methode von ASG Technics verwendet ebenfalls eine herkömmliche Druckmaschine, bei der ein kleines Zusatzmodul eingebaut wird: das "inmarque Watermark"-Gerät. Allerdings werden dabei nicht Papierfasern verschoben, da das Papier ja schon trocken ist, sondern eine chemische Bleiche in der Form des zu druckenden Musters auf das Papier gepresst. Einzelheiten zu der Chemikalie will AGS Technics indes nicht verraten. Nur so viel: das so behandelte Papier kann trotz der teilweisen Imprägnierung völlig normal gehandhabt werden, gleich ob ein Füller darauf schreibt oder moderne Computerdrucker ihr Laserpulver oder Tinte darauf absetzen. Auch seien grundsätzlich alle unbeschichteten Papiere geeignet, um mit inmarque-Wasserzeichen versehen zu werden. Die behandelten Bögen müssen aber nach dem Bedrucken zwölf Stunden lang trocknen, weshalb die Methode bislang nur mit Offset-Druckmaschinen funktioniert, die die fertigen Papiere exakt übereinander stapeln und die Bleiche daher nicht verschmiert.
Dass Nachfrage für "inmarque" besteht, daran zweifelt Scheuermann nicht. Denn damit lohne sich das Drucken von Wasserzeichen bereits bei wenig mehr als 1000 Bögen. Die Mehrkosten pro Bogen beziffert der Druckexperte auf rund einen Eurocent. Auch an möglichen Anwendungen mangele es nicht: "Das eine ist die Richtung Prestige, schöne Briefschaften und derartiges. Aber überraschenderweise wird es immer öfter auch als Sicherheitselement verwendet, denn es ist ein günstiger und vielseitiger Kopierschutz. Damit können Eintrittskarten oder wichtige Dokumente gesichert werden", resümiert Walter Scheuermann. Beeindruckt sind aber nicht nur Kunden, sondern auch Experten des Bundeskriminalamtes. Sie bescheinigen der Methode ein Ergebnis, das durch einen Laien vom Original kaum zu unterscheiden ist. Damit dürften sich auch Fälscher bald für "inmarque" interessieren.
[Quelle: Frank Grünberg]
Die Methode von ASG Technics verwendet ebenfalls eine herkömmliche Druckmaschine, bei der ein kleines Zusatzmodul eingebaut wird: das "inmarque Watermark"-Gerät. Allerdings werden dabei nicht Papierfasern verschoben, da das Papier ja schon trocken ist, sondern eine chemische Bleiche in der Form des zu druckenden Musters auf das Papier gepresst. Einzelheiten zu der Chemikalie will AGS Technics indes nicht verraten. Nur so viel: das so behandelte Papier kann trotz der teilweisen Imprägnierung völlig normal gehandhabt werden, gleich ob ein Füller darauf schreibt oder moderne Computerdrucker ihr Laserpulver oder Tinte darauf absetzen. Auch seien grundsätzlich alle unbeschichteten Papiere geeignet, um mit inmarque-Wasserzeichen versehen zu werden. Die behandelten Bögen müssen aber nach dem Bedrucken zwölf Stunden lang trocknen, weshalb die Methode bislang nur mit Offset-Druckmaschinen funktioniert, die die fertigen Papiere exakt übereinander stapeln und die Bleiche daher nicht verschmiert.
Dass Nachfrage für "inmarque" besteht, daran zweifelt Scheuermann nicht. Denn damit lohne sich das Drucken von Wasserzeichen bereits bei wenig mehr als 1000 Bögen. Die Mehrkosten pro Bogen beziffert der Druckexperte auf rund einen Eurocent. Auch an möglichen Anwendungen mangele es nicht: "Das eine ist die Richtung Prestige, schöne Briefschaften und derartiges. Aber überraschenderweise wird es immer öfter auch als Sicherheitselement verwendet, denn es ist ein günstiger und vielseitiger Kopierschutz. Damit können Eintrittskarten oder wichtige Dokumente gesichert werden", resümiert Walter Scheuermann. Beeindruckt sind aber nicht nur Kunden, sondern auch Experten des Bundeskriminalamtes. Sie bescheinigen der Methode ein Ergebnis, das durch einen Laien vom Original kaum zu unterscheiden ist. Damit dürften sich auch Fälscher bald für "inmarque" interessieren.
[Quelle: Frank Grünberg]