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Fahrradfahrer
Pannenhilfe fürs Fahrrad rund um die Uhr

Auch für Fahrräder bietet de Fahrradclub ADFC schon seit einiger Zeit einen Pannendienst an. Rund um die Uhr, europaweit und sogar mit Abschleppdienst. Noch nutzen das wenige - aber bald gibt es einen Basisschutz gleich mit der Mitgliedschaft.

Von Johannes Schiller |
    Zwei Fahrräder fahren auf einem asphaltiertem Fahrradweg.
    Fahrradfahren wird immer beliebter, behauptet der ADFC. (dpa/picture alliance/Bernd SettnikFriso Gentsch)
    Schnell, umweltfreundlich und gut für die Fitness. Für viele ist das Fahrrad das Verkehrsmittel Nummer 1. In Städten wie Hannover oder München wird schon jede fünfte Strecke mit dem Rad zurückgelegt. Dieser Trend hält an, meint Konrad Krause vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC):
    "Das Fahrrad wird ein immer normaleres Alltagsverkehrsmittel und auch Freizeitverkehrsmittel für alle möglichen Menschen. Eben nicht nur mehr für die technikverliebten Fahrradnarren. Da sind Leute dabei, die holen das Fahrrad raus und wollen damit fahren. Und wenn dann etwas passiert, sie ein Problem haben, dann wollen sie, dass das gelöst wird. Sie wollen sich keine Gedanken darüber machen wie."
    Je alltäglicher das Fahrrad, desto weniger ist es verzichtbar. Gerade für Pendler, die mit dem Elektrorad täglich zehn oder 20 Kilometer unterwegs sind. Für sie hat der ADFC seit Kurzem etwas Neues im Programm: einen Pannendienst speziell fürs Fahrrad. Ein Service, der an diesen Fahrradstellplätzen in Leipzig auf großes Interesse stößt:
    - "Wenn ich unterwegs bin, kann ich mir schlecht selbst helfen, weil ich jetzt nicht die perfekte Handwerkerfrau bin. Also, ich finde das schon eine gute Idee."
    - "Ich sag mal, in Großstädten wie jetzt hier in Leipzig wird ja viel Fahrrad gefahren. Also, ich denke, dass das schon sinnvoll ist."
    - "Naja, wenn man so durch die Stadt fährt von Nord nach Süd, wenn man dann irgendwo eine Panne hätte und das in Anspruch nehmen könnte, dann wäre das super."
    Europaweiter Pannenservice fürs Fahrrad
    Die ADFC-Pannenhilfe kostet für Mitglieder bislang 11,90 Euro extra, zusätzlich zum Vereinsbeitrag. Dafür gibt es einen europaweiten Rund-um-die-Uhr-Service. Die Hotline liefert Werkstattadressen, organisiert Leihräder oder schickt einen Abschleppwagen, der sonst Autofahrern weiterhilft, sagt ADFC-Sprecher Konrad Krause:
    "Das Ziel ist, zu helfen. Das Ziel ist natürlich, möglichst unkompliziert zu helfen und möglichst vor Ort. Und wenn es nicht geht, weil mir – keine Ahnung – die Felge gebrochen ist oder irgendetwas Komplizierteres, dann muss ich natürlich mitgenommen werden zum nächsten Händler, zur nächsten Werkstatt."
    Das Fahrradies in Halle, eine der Partnerwerkstätten: Inhaber Thomas Barth weiß, wie wichtig es den Kunden ist, schnell wieder auf der Straße zu sein.
    "Dann steht plötzlich der Kunde da. Wir haben hier dieses ganze Equipment, die Fahrradständer, die Diagnosesysteme für die E-Bikes. Wir können dann direkt hier vor Ort helfen."
    Thomas Barth beobachtet, wie die Begeisterung für Fahrräder wächst. Das technische Verständnis aber schrumpft. Viele lassen selbst Kleinigkeiten vom Fachmann reparieren – besonders im Westen der Republik.
    "Es gibt aus meiner Sicht nach wie vor kulturelle Unterschiede, nicht mehr so stark wie vor 25 Jahren. Aber im Osten repariert man noch immer häufiger als in den alten Bundesländern. Der Ossi schraubt noch, der Wessi hat es verlernt."
    Schuld daran ist die Fahrradtechnik, die immer aufwendiger wird – besonders bei den Elektrorädern. Gut zwei Millionen gibt es davon in Deutschland. Hat ein solches Pedelec eine Panne, können Laien oft wenig ausrichten, sagte ADFC-Sprecher Konrad Krause:
    "Bei einem Pedelec zum Beispiel: Mir geht der Reifen kaputt, also das angetriebene Rad. Das darf ich als Laie gar nicht ausbauen. Da muss ein Fachmann ran. Und das schon bei so einer einfachen Sache, wie einem platten Reifen."
    Bislang ist der Service noch kein Massenprodukt. Erst gut 800 der 150.000 ADFC-Mitglieder haben den Schutzbrief dazu gebucht. Das ändert sich zum ersten Januar. Dann bekommen alle Klubmitglieder einen Basis-Pannenschutz – ohne Aufpreis zum Mitgliedsbeitrag.