Was hier so sanft schnurrt, ist der 16 Jahre alte Toyota Corolla von Wilhelm S. Der Stuttgarter ist 86 Jahre alt und ging bisher fest davon aus:
" Der sollte mir reichen vollends. "
Sicher ist er sich da nicht mehr, denn wenn die Umweltzone am 1. Juli kommt, fällt auch sein Toyota mit dem G-Kat der ersten Generation unter das Fahrverbot. Obwohl der weder rußt, noch übermäßig stinkt und nur sechs Liter Benzin im Stadtverkehr verbraucht. Plakette? Fehlanzeige, und das findet die Tochter von Wilhelm S. ganz und gar nicht in Ordnung:
" Dass mein Vater, der nicht viel Geld hat als Rentner, dass der jetzt so ein Auto, das pfennigganz ist und beim TÜV jetzt 16 Jahre ohne Fehler durchgekommen ist, dass er jetzt des Auto, wenn er es nicht nachrüsten kann, verschrotten muss. "
Doch langsam: der Corolla Baujahr 1990 hat gute Chancen, entweder, dass Wilhelm S. ihn nachrüsten lassen kann, dann spart der Rentner am Ende sogar noch Steuern, oder aber, dass er per Ausnahmeregelung doch noch eine der begehrten Plaketten erhält. Denn auch der Stuttgarter Umwelt-Bürgermeister Matthias Hahn sieht alte G-Kat Benziner nicht im Fahrverbot:
" Weil sie zum Thema Feinstaub nichts beitragen, weil sie auch zum Thema Stickoxyden, das ist das zweite große Thema in den Städten, deutlich geringere Werte haben als Dieselfahrzeuge der Klassen Euro zwei und Euro drei. Und deshalb sollten nur Fahrzeuge von den Innenstädten ausgeschlossen werden, die auch Feinstaub produzieren. "
Wie alte Dieselfahrzeuge zum Beispiel. Erst im Dezember 2006 verweigerte die Bundesregierung plötzlich auch den alten Kat-Fahrzeugen die Unbedenklichkeitsbescheinigung. Die Zeit drängt, aber vor allem, um Anwohner wirkungsvoll zu schützen.
Am Verkehrsknotenpunkt Stuttgarter Neckartor war schon im Jahr 2005 an 180 Tagen "dicke Luft", wurde der EU-Grenzwert von 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter weit überschritten. Ausgerechnet hier, an diesem Schadstoff-Tiefpunkt der Stuttgarter Kessellage residiert der ADAC Württemberg. Auch der Autofahrer-Lobby ist bewusst: Es muss sich etwas ändern, aber nicht durch das Verbot der alten G-Kat-Autos und nicht so überstürzt, betont ADAC Sprecher Raimund Elbe:
" Was hier in Baden-Württemberg passiert, wird in ganz Deutschland, ich nehme nur München als Beispiel, mit äußerstem Erstaunen betrachtet. Gerade München hat just vor wenigen Wochen die Einführung dieser Fahrverbote oder dieser Umweltzonen auf das Jahr 2008 verschoben. "
Vom Bundesrat wird jetzt dringend eine neue Klassifizierung der Fahrzeuge und ein Freispruch für die Benziner erwartet, das fordert sogar der BUND, Bayern und NRW haben entsprechende Anträge im Rat gestellt. Lokale Ausnahmen führen ins völlige Chaos, dann dürfte der alte Corolla von Wilhelm S. in Stuttgart und München vielleicht weiterfahren, in Mannheim aber vielleicht nicht. Bis zur Entscheidung gilt vorerst der Grundsatz: Nachrüsten vor Ausnahmeregelungen. Und Diesel-Fahrzeuge die dazu nicht mehr geeignet sind, brauchen laut dem Bürgermeister im Ordnungsamt Dr. Martin Schairer, einen sehr triftigen Grund, um auch noch in Zukunft schwarzen Ruß in Stuttgarts Kessel zu pusten:
" Jemand hat einen uralten Leichenwagen ,der natürlich auch eine Spezialausrüstung hat und der sagt: was soll ich jetzt machen, ich würde einen neuen kaufen, aber der braucht aber seine Zeit, bis ich den anfertigen lasse...dann darf der natürlich mit seinem alten Leichenwagen weiterfahren, weil das ist dann auch ein lebenswichtiger Transport. "
Laut einer EU-Studie sterben rund 65.000 Deutsche pro Jahr vorzeitig durch die hohe Feinstaubbelastung, die durchschnittliche Lebenserwartung reduziert sich so um 10,2 Monate. Vier Monate bleibt Stuttgart nur noch bis zum Start als erste Umweltzone Deutschlands, 50 Verwaltungsbeamte beschäftigen sich derzeit mit der Antragsflut, aber Dr. Schairer bleibt strikt bei diesem ehrgeizigen Termin:
" Manchmal kommen wir schon ins Schwitzen, vor allem, weil wir nicht wissen, wie das mit den Ausnahmegenehmigungen kommt, aber was die Auslieferung der Plaketten betrifft, die Beschilderung an den Ortsrändern, an 37 Ausfallstraßen wird alles planmäßig verlaufen. Wer am 1. Juli 2007 nach Stuttgart fährt, wird eine funktionierende Umweltzone erleben, wer dagegen verstößt, bezahlt 40 Euro und bekommt einen Punkt in Flensburg! "
" Der sollte mir reichen vollends. "
Sicher ist er sich da nicht mehr, denn wenn die Umweltzone am 1. Juli kommt, fällt auch sein Toyota mit dem G-Kat der ersten Generation unter das Fahrverbot. Obwohl der weder rußt, noch übermäßig stinkt und nur sechs Liter Benzin im Stadtverkehr verbraucht. Plakette? Fehlanzeige, und das findet die Tochter von Wilhelm S. ganz und gar nicht in Ordnung:
" Dass mein Vater, der nicht viel Geld hat als Rentner, dass der jetzt so ein Auto, das pfennigganz ist und beim TÜV jetzt 16 Jahre ohne Fehler durchgekommen ist, dass er jetzt des Auto, wenn er es nicht nachrüsten kann, verschrotten muss. "
Doch langsam: der Corolla Baujahr 1990 hat gute Chancen, entweder, dass Wilhelm S. ihn nachrüsten lassen kann, dann spart der Rentner am Ende sogar noch Steuern, oder aber, dass er per Ausnahmeregelung doch noch eine der begehrten Plaketten erhält. Denn auch der Stuttgarter Umwelt-Bürgermeister Matthias Hahn sieht alte G-Kat Benziner nicht im Fahrverbot:
" Weil sie zum Thema Feinstaub nichts beitragen, weil sie auch zum Thema Stickoxyden, das ist das zweite große Thema in den Städten, deutlich geringere Werte haben als Dieselfahrzeuge der Klassen Euro zwei und Euro drei. Und deshalb sollten nur Fahrzeuge von den Innenstädten ausgeschlossen werden, die auch Feinstaub produzieren. "
Wie alte Dieselfahrzeuge zum Beispiel. Erst im Dezember 2006 verweigerte die Bundesregierung plötzlich auch den alten Kat-Fahrzeugen die Unbedenklichkeitsbescheinigung. Die Zeit drängt, aber vor allem, um Anwohner wirkungsvoll zu schützen.
Am Verkehrsknotenpunkt Stuttgarter Neckartor war schon im Jahr 2005 an 180 Tagen "dicke Luft", wurde der EU-Grenzwert von 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter weit überschritten. Ausgerechnet hier, an diesem Schadstoff-Tiefpunkt der Stuttgarter Kessellage residiert der ADAC Württemberg. Auch der Autofahrer-Lobby ist bewusst: Es muss sich etwas ändern, aber nicht durch das Verbot der alten G-Kat-Autos und nicht so überstürzt, betont ADAC Sprecher Raimund Elbe:
" Was hier in Baden-Württemberg passiert, wird in ganz Deutschland, ich nehme nur München als Beispiel, mit äußerstem Erstaunen betrachtet. Gerade München hat just vor wenigen Wochen die Einführung dieser Fahrverbote oder dieser Umweltzonen auf das Jahr 2008 verschoben. "
Vom Bundesrat wird jetzt dringend eine neue Klassifizierung der Fahrzeuge und ein Freispruch für die Benziner erwartet, das fordert sogar der BUND, Bayern und NRW haben entsprechende Anträge im Rat gestellt. Lokale Ausnahmen führen ins völlige Chaos, dann dürfte der alte Corolla von Wilhelm S. in Stuttgart und München vielleicht weiterfahren, in Mannheim aber vielleicht nicht. Bis zur Entscheidung gilt vorerst der Grundsatz: Nachrüsten vor Ausnahmeregelungen. Und Diesel-Fahrzeuge die dazu nicht mehr geeignet sind, brauchen laut dem Bürgermeister im Ordnungsamt Dr. Martin Schairer, einen sehr triftigen Grund, um auch noch in Zukunft schwarzen Ruß in Stuttgarts Kessel zu pusten:
" Jemand hat einen uralten Leichenwagen ,der natürlich auch eine Spezialausrüstung hat und der sagt: was soll ich jetzt machen, ich würde einen neuen kaufen, aber der braucht aber seine Zeit, bis ich den anfertigen lasse...dann darf der natürlich mit seinem alten Leichenwagen weiterfahren, weil das ist dann auch ein lebenswichtiger Transport. "
Laut einer EU-Studie sterben rund 65.000 Deutsche pro Jahr vorzeitig durch die hohe Feinstaubbelastung, die durchschnittliche Lebenserwartung reduziert sich so um 10,2 Monate. Vier Monate bleibt Stuttgart nur noch bis zum Start als erste Umweltzone Deutschlands, 50 Verwaltungsbeamte beschäftigen sich derzeit mit der Antragsflut, aber Dr. Schairer bleibt strikt bei diesem ehrgeizigen Termin:
" Manchmal kommen wir schon ins Schwitzen, vor allem, weil wir nicht wissen, wie das mit den Ausnahmegenehmigungen kommt, aber was die Auslieferung der Plaketten betrifft, die Beschilderung an den Ortsrändern, an 37 Ausfallstraßen wird alles planmäßig verlaufen. Wer am 1. Juli 2007 nach Stuttgart fährt, wird eine funktionierende Umweltzone erleben, wer dagegen verstößt, bezahlt 40 Euro und bekommt einen Punkt in Flensburg! "