Von Wolfgang Nitschke
Heinrich Schmid heißt der Erfinder des Stickstoffmotors, der heute in zwei Booten auf der Donau Premiere hatte - doch eigentlich wollte er etwas ganz anderes erfinden: einen Druckluftmotor:
Druckluft ist ja ein wunderschönes Medium, man komprimiert sie und wenn man sie benötigt, lässt man sie wieder los. Nur die Idee war dann eben soweit, dass man gesagt hat: Flüssiger Stickstoff hat einen Riesenvorteil gegenüber Druckluft,. man kann ihn bei plus einem bar lagern, man kann ihn, wenn man ihn mit Wärme versorgt, mit einem Druck von 500 bar erweitern oder man nutzt ihn geregelt, wie es wir in unseren Booten machen mit bis zu sechs bar. Absolut keine gefährliche Situation, nichts hochleistendes mit Drücken, keine Brennbarkeit im System, keine Brennbarkeit am Boot und Sie haben Energie die unerschöpflich ist - unsere Luft besteht ja zu 78 Prozent aus Stickstoff.
Der flüssige Stickstoff wird mit Hilfe von Kompressoren und Gasabscheidern in Großanlagen, die eigentlich an Edelgase herankommen wollen hergestellt und bislang einfach wieder in die Atmosphäre entlassen. Abgefüllt in Tanks dient der bisherige Abfall nun zum Antrieb des neuen Motors. Schmid:
Ich war selbst überrascht, wie einfach es geht. Sie nehmen kalte, verflüssigte Luft, daraus ziehen Sie ja den Stickstoff, den speichern Sie in einem Vakuumtank, damit kann er die Wärme nicht annehmen, er bleibt kalt und verflüssigt bis zu zwei oder vier Wochen. Aus diesem Tank entnehmen Sie den Stickstoff, speisen ihn mit der Wärme aus dem Wasser, aus dem See oder Fluss so wie ein Durchlauferhitzer und er beginnt sich aus zu dehnen. Von dem flüssigen Stadium geht er ins Gasstadium über, und ich habe Druckgas und mit diesem Druckgas fahre ich einen Druckgasmotor.
Der allerdings muss im Vergleich mit herkömmlichen Druckgasmotoren etwas modifiziert werden. Schmid:
Das heißt, ich muss das System effizient machen, damit sehr schnell sehr viel Wärme in das System eindringen kann, dass ich auch eine wirkliche, wunderbare Expansion von Druck habe.
Ein gewaltiger Vorteil des Stickstoffmotors ist die Tatsache, dass er überhaupt keine Abgase erzeugt und nebenbei noch viel effizienter arbeitet, als Diesel- oder Otto-Motoren. Nachteil ist der gewaltige Stickstoffverbrauch - der allerdings durch die unerschöpflichen Mengen an Stickstoff, die es gibt, nicht ganz so schwer ins Gewicht fallen sollte. Schmid:
Momentan verbraucht er noch rund das Vier- bis Fünffache an Volumen. Das heißt, wenn Sie mit einem normalen Boot um die zehn Liter pro Stunde brauchen, brauchen wir eben 50 Liter. Das ist eben unser kleines Manko, aber wir haben den Riesenvorteil, unser Sprit ist ja um die 60 bis 80 Prozent im Gesamten billiger, als herkömmlicher Treibstoff.
Der Erfinder und seine Firma glauben deshalb, dass die neue Antriebsart in Zukunft große Marktanteile gewinnen wird - weil man gerade beim Boot den gesamten Rumpf als Tank verwenden kann. Aber sie haben neben dem Bootsmotor schon einen weitern in der Entwicklung. Zusammen mit dem Vater der Formel 1-Piloten Michael und Ralf Schumacher wird ein Stickstoff-Go-Kart entwickelt - was etwas komplizierter ist, als der Bootsmotor, weil die Wärme ja nicht aus dem Wasser, sondern direkt aus der Luft gezogen werden muss. Aber auch an Autos oder Kleinflugzeuge mit Stickstoffantrieb denkt der Erfinder schon. Allerdings bleibt gerade bei Autos immer die Frage, ob die Automobilindustrie mitmacht. Deren Reaktionszeit auf Innovationen sei vergleichbar mit der einer Schnecke im Vergleich zu fließendem Wasser, meint Schmidt, und es würde sicher wieder die Frage der Tankstellen gestellt. Die jedoch ist keine, denn schon heute gibt es bereits 750 Stickstoffzapfsäulen, allein bei der Firma Linde. Denn die Kühlsysteme der großen Gemüse- oder Fruchttransporter werden - genau wie der Motor - mit flüssigem Stickstoff betrieben.
Heinrich Schmid heißt der Erfinder des Stickstoffmotors, der heute in zwei Booten auf der Donau Premiere hatte - doch eigentlich wollte er etwas ganz anderes erfinden: einen Druckluftmotor:
Druckluft ist ja ein wunderschönes Medium, man komprimiert sie und wenn man sie benötigt, lässt man sie wieder los. Nur die Idee war dann eben soweit, dass man gesagt hat: Flüssiger Stickstoff hat einen Riesenvorteil gegenüber Druckluft,. man kann ihn bei plus einem bar lagern, man kann ihn, wenn man ihn mit Wärme versorgt, mit einem Druck von 500 bar erweitern oder man nutzt ihn geregelt, wie es wir in unseren Booten machen mit bis zu sechs bar. Absolut keine gefährliche Situation, nichts hochleistendes mit Drücken, keine Brennbarkeit im System, keine Brennbarkeit am Boot und Sie haben Energie die unerschöpflich ist - unsere Luft besteht ja zu 78 Prozent aus Stickstoff.
Der flüssige Stickstoff wird mit Hilfe von Kompressoren und Gasabscheidern in Großanlagen, die eigentlich an Edelgase herankommen wollen hergestellt und bislang einfach wieder in die Atmosphäre entlassen. Abgefüllt in Tanks dient der bisherige Abfall nun zum Antrieb des neuen Motors. Schmid:
Ich war selbst überrascht, wie einfach es geht. Sie nehmen kalte, verflüssigte Luft, daraus ziehen Sie ja den Stickstoff, den speichern Sie in einem Vakuumtank, damit kann er die Wärme nicht annehmen, er bleibt kalt und verflüssigt bis zu zwei oder vier Wochen. Aus diesem Tank entnehmen Sie den Stickstoff, speisen ihn mit der Wärme aus dem Wasser, aus dem See oder Fluss so wie ein Durchlauferhitzer und er beginnt sich aus zu dehnen. Von dem flüssigen Stadium geht er ins Gasstadium über, und ich habe Druckgas und mit diesem Druckgas fahre ich einen Druckgasmotor.
Der allerdings muss im Vergleich mit herkömmlichen Druckgasmotoren etwas modifiziert werden. Schmid:
Das heißt, ich muss das System effizient machen, damit sehr schnell sehr viel Wärme in das System eindringen kann, dass ich auch eine wirkliche, wunderbare Expansion von Druck habe.
Ein gewaltiger Vorteil des Stickstoffmotors ist die Tatsache, dass er überhaupt keine Abgase erzeugt und nebenbei noch viel effizienter arbeitet, als Diesel- oder Otto-Motoren. Nachteil ist der gewaltige Stickstoffverbrauch - der allerdings durch die unerschöpflichen Mengen an Stickstoff, die es gibt, nicht ganz so schwer ins Gewicht fallen sollte. Schmid:
Momentan verbraucht er noch rund das Vier- bis Fünffache an Volumen. Das heißt, wenn Sie mit einem normalen Boot um die zehn Liter pro Stunde brauchen, brauchen wir eben 50 Liter. Das ist eben unser kleines Manko, aber wir haben den Riesenvorteil, unser Sprit ist ja um die 60 bis 80 Prozent im Gesamten billiger, als herkömmlicher Treibstoff.
Der Erfinder und seine Firma glauben deshalb, dass die neue Antriebsart in Zukunft große Marktanteile gewinnen wird - weil man gerade beim Boot den gesamten Rumpf als Tank verwenden kann. Aber sie haben neben dem Bootsmotor schon einen weitern in der Entwicklung. Zusammen mit dem Vater der Formel 1-Piloten Michael und Ralf Schumacher wird ein Stickstoff-Go-Kart entwickelt - was etwas komplizierter ist, als der Bootsmotor, weil die Wärme ja nicht aus dem Wasser, sondern direkt aus der Luft gezogen werden muss. Aber auch an Autos oder Kleinflugzeuge mit Stickstoffantrieb denkt der Erfinder schon. Allerdings bleibt gerade bei Autos immer die Frage, ob die Automobilindustrie mitmacht. Deren Reaktionszeit auf Innovationen sei vergleichbar mit der einer Schnecke im Vergleich zu fließendem Wasser, meint Schmidt, und es würde sicher wieder die Frage der Tankstellen gestellt. Die jedoch ist keine, denn schon heute gibt es bereits 750 Stickstoffzapfsäulen, allein bei der Firma Linde. Denn die Kühlsysteme der großen Gemüse- oder Fruchttransporter werden - genau wie der Motor - mit flüssigem Stickstoff betrieben.