
Wie die Faultierschutzorganisation "Sloth Conservation Foundation" im Journal "PeerJ" berichtet, könnte es schon Ende dieses Jahrhunderts kaum noch Faultiere auf der Erde geben. Als Grund nennen sie einen durch den Klimawandel bedingten höheren Energiebedarf, an den sich die hoch spezialisierten Faultiere nicht schnell genug anpassen könnten.
Langsamkeit als Risikofaktor
Faultiere bewegen sich nur sehr wenig und dann auch nur sehr gemächlich. Die meiste Zeit hängen die vor allem in Mittel- und Südamerika beheimateten Tiere in Bäumen herum. Das ist vor allem eine Sparmaßnahme: Faultiere verbrauchen auf diese Weise nur sehr wenig Energie.
Wenn es aber - zum Beispiel durch den Klimawandel - in ihrem natürlichen Lebensraum wärmer wird, brauchen die Tiere mehr Kalorien. Weil sie aber wegen ihrer sehr langsamen Verdauung nur begrenzt mehr Nahrung aufnehmen können, ist eine Anpassung an den erhöhten Energiebedarf kaum möglich. Außerdem verfügen Faultiere über keine Möglichkeiten, ihre Temperatur zu regulieren: Im Gegensatz zu vielen anderen Säugetieren schwitzen und hecheln sie nicht.
Nach Ansicht der Forscher wird das Überleben gerade für die Populationen in höher gelegenen Regionen schwierig. Einen Hoffnungsschimmer gibt es demnach für Faultiere in tieferen Gebieten: Sie haben sich schon an höhere Temperaturen angepasst und fallen in eine Art "Sommerschlaf".
Diese Nachricht wurde am 28.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.