Frauen-Fußball-Bundesliga
FBL-Vizepräsident Zeutschler: "Sind keine Kopie der DFL" - weiter Verhandlungen über mögliches Joint Venture mit dem DFB

Mit der Gründung des Ligaverbandes der Frauen-Bundesliga haben die Vereine am vergangenen Mittwoch einen Schritt für die Zukunft des Frauenfußballs in Deutschland getan. Der neu gewählte Vizepräsident des Verbandes, Florian Zeutschler, erhofft sich von dem Schritt mehr Professionalisierung, wirtschaftliche Stabilität und faire Strukturen für alle Klubs.

    Mehrere Fußball-Funktionärinnen und Funktionäre sitzen auf dem Poium einer Pressekonferenz. Zu sehen sind außerdem Logos von Bundesligisten und der Schriftzug "Frauen-Bundesliga FBL e.V."
    Am 10. Dezember wurde der Ligaverband der Fußball-Bundesliga der Frauen grgründet: Präsidentin Katharina Kiel (links) und ihre Vizes Veronica Saß und Florian Zeutschler (picture alliance / WITTERS / JochenGuenther)
    Der Geschäftsführer der SGS Essen sagte dem Deutschlandfunk: "Wir wollen auch die unterschiedlichen Strukturen der Bundesligavereine beachten". Dabei gehe es nicht nur um die sportliche Entwicklung, sondern auch um Perspektiven für Spielerinnen über die aktive Karriere hinaus: So seien zwar gut dotierte Verträge "für das Jetzt und Hier" wichtig. Aber für die Zukunft sei vor allem bedeutsam, Möglichkeiten zu schaffen, eine spätere, zweite Karriere aufbauen zu können.

    Anhaltendes Interesse an Kooperation mit dem DFB

    Zeutschler betonte zudem, die FBL wolle keine Kopie der DFL der Männer werden: "Wir möchten zeigen, dass die Mischung aus Lizenz- und Nicht-Lizenzvereinen sehr gut funktioniert.“ Ursprünglich war eine GmbH als Joint Venture mit dem DFB geplant. Dabei ging es auch um eine finanzielle Unterstützung in Höhe von rund 100 Millionen Euro über die nächsten acht Jahre. Doch Uneinigkeiten über Entscheidungsbefugnisse und Finanzierungsfragen führten zur zunächst eigenständigen Gründung der FBL.
    Die Gespräche mit dem DFB sollen aber in den kommenden Wochen weitergeführt werden. "Am Ende geht es ja nicht darum, dass wir nur das Geld möchten vom DFB. Es geht nicht darum, dass wir bei jeder Entscheidung das Stimmrecht auf unserer Seite sehen. Es geht schon darum, gemeinschaftlich das Ganze auch weiterentwickeln“, erklärte Zeutschler weiter. Ziel bleibe die Gründung einer gemeinsamen GmbH – möglichst schon im kommenden Jahr.
    Diese Nachricht wurde am 15.12.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.