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Fehler im neuen Pentium II sorgt für Aufsehen

Kaum präsentierte Intel den Pentium II, wurde im Internet über einen Fehler des Chips berichtet. Von dem Bug ist auch sein Vorgänger, der PentiumPro, nicht jedoch die anderen Modelle der Pentium-Reihe betroffen. Auf seiner Webseite legte Hersteller Intel inzwischen den Fehler offen, hält ihn aber für nicht bedrohlich.

Max Schönherr, Christian Persson |
    Über den Fehler war zuerst auf der "Intel Secrets"-Webseite http://www.x86.org berichtet worden. Der Betreiber hatte per E-Mail einen Hinweis auf einen Bug beim PentiumPro erhalten und einige Zeit später auch den Pentium II daraufhin überprüft. Danach behandeln beide Prozessoren die Umwandlung von sehr großen, negativen Fließkommazahlen in ganze Zahlen nicht korrekt. Fließkommazahlen sind Bruchzahlen, die im Rechner als Kommazahlen mit Potenzen dargestellt werden. Es kann nun zu sogenannten Überläufen kommen, die beide Chips jedoch falsch signalisieren. Als Intel von dem Fehler erfuhr, veröffentlichte die Firma ihn zusammen mit einer Ergänzung der technischen Dokumentation zum Chip auf der eigenen Webseite.

    Seit dem Debakel Anfang 1994, als die Entdeckung von Rechenfehlern beim Pentium-Prozessor dem Hersteller Verluste in Millionenhöhe verursachte, bemüht sich Intel um einen offenen Umgang mit Bugs. "Die Klarstellung des Fehlers, die Intel jetzt veröffentlicht hat, ist sehr offen, technisch korrekt und durchaus fair" kommentiert Christian Persson, Chefredakteur der Fachzeitschrift "c't" aus Hannover, die Reaktion. "Andere Prozessorhersteller sind nach wie vor sehr verschlossen und machen ein Geheimnis aus Fehlern."