Sonntag, 05. Mai 2024

Archiv

Festival Alte Musik Knechtsteden 2017
Luther und die Chori Musici

Motetten aus dem Umfeld der Leipziger Thomasschule präsentierte der Dirigent Hermann Max beim Alte Musik Festival in der Basilika Knechtsteden. Mit ihrer bildhaften Textausdeutung waren die Werke - ganz im Sinne von Martin Luther - Teil eines protestantischen Bildungskonzepts.

Am Mikrofon: Helga Heyder-Späth | 03.12.2017
    Der Dirigent Hermann Max und Mitglieder der Ensembles Rheinische Kantorei und Das Kleine Konzert in der Basilika Knechtsteden
    Hermann Max und Mitglieder der Ensembles Rheinische Kantorei und Das Kleine Konzert (©Michael Rathmann)
    "Macht – Musik", so lautete in diesem Jahr das Motto beim Festival Alte Musik in Knechtsteden, das diesmal in einem Rundumschlag von Europa nach China sowie auf den Reformator Martin Luther schaute.
    Die Auswirkungen von Luthers Ideen auf den Schulunterricht des 16. bis 18. Jahrhunderts nahm Hermann Max mit seiner Rheinischen Kantorei und der Continuo-Gruppe seines Orchesters "Das Kleine Konzert" im Abschlusskonzert in den Blick. Mit Motetten von Johann Sebastian Bach, seinen Vorläufern und Nachfolgern präsentierten sie ein Repertoire, das im protestantischen Umfeld lange zum pädagogischen Alltag gehörte.
    Immerhin war nicht nur im lutherischen Leipzig, Bachs Wirkungsort, der Kantor zugleich Lehrer und Leiter der Schulchöre der Chori musici. Sondern auch die Gegenreformation nutzte, wie in Werken von Giacomo Carissimi, die Macht der Musik.
    Schon Luther war davon überzeugt, dass die Menschen durch die Musik nicht nur "geduldiger und sanfter" werden, sondern auch "einsichtiger". Sicher hat er da gerne empfohlen: "Macht Musik!"
    Johann Calvisius, Johann Hermann Schein, Johann Bach, Johann Sebastian Bach u.a.:
    Motetten als Teil eines protestantischen Bildungskonzepts
    Rheinische Kantorei
    Das Kleine Konzert
    Leitung: Hermann Max

    Aufnahme vom 23.9.2017 aus der Klosterbasilika Knechtsteden