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FIFA
Ethikkommission prüft Uhrengeschenke

Teure Uhrengeschenke aus dem brasilianischen Verband haben neue Korruptionsvorwürfe innerhalb der FIFA hervorgerufen. Auch zwei Deutsche erhielten Luxusuhren.

Von Heinz Peter Kreuzer | 13.09.2014
    Die unabhängige Ethik-Kommission des Fußball-Weltverbandes FIFA ermittelt jetzt wegen der Schenkung teurer Uhren. Der brasilianische Verband hatte am Rande der Weltmeisterschaft Fußball-Funktionären Luxus-Uhren im fünfstelligen Euro-Wert geschenkt. Dies berichten die Welt am Sonntag und der Daily Telegraph.
    Der Fußball-Weltverband FIFA weiß nach Aussage seiner Sprecherin Delia Fischer schon seit Juni dieses Jahres von dem Uhrengeschenk. Laut Fischer gebe keine Ermittlungen des Ethik-Komitees unter ihrem Chef Michael J. Garcia. Es werde nun geprüft, welcher Funktionär das Geschenk überhaupt angenommen habe.
    Die Welt am Sonntag zitiert aus einem internen Papier an FIFA-Mitarbeiter: In Bezug auf die Uhrenschenkung stehe dort im Gegensatz zu den offiziellen Aussagen der FIFA-Sprecherin, dass die Ethikkommission über die Luxusuhren in Kenntnis gesetzt worden sei und sich durchaus mit der Thematik beschäftige.
    Der brasilianische Verband CBF hatte aus Anlass seines 100. Geburtstages die teuren Uhren an die 25 Mitglieder des Exekutivkomitees, die Verbandspräsidenten der 32 WM-Teilnehmer, sowie die Präsidenten der Mitgliedsstaaten des südamerikanischen Kontinentalverbandes verschenkt.
    Auch zwei Deutsche gehörten zu den Empfängern: Das FIFA-Exekutiv-Mitglied Theo Zwanziger und DFB-Präsident Wolfgang Niersbach. Niersbach hat laut DFB-Mediendirektor Ralf Köttker die Uhr per Boten an den CBF zurückgeschickt.
    Auch Zwanziger sagt, er habe das Geschenk nicht angenommen. Der 69-Jährige will die Uhr erst später zwischen Trikots und Kugelschreibern in der Geschenktüte des CBF entdeckt und dann zurückgegeben haben.
    Schon während der WM in Brasilien hatte es Diskussionen um teure Uhrengeschenke gegeben. Der Weltverband wollte Luxusuhren seines Sponsors an die Exekutivmitglieder verschenken. Aber sowohl die Ethik- als auch die Compliance-Kommission lehnten dieses Vorhaben ab.