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FIFA-Reform
Mitglied der FIFA-Audit-Kommission verhaftet

Die neue Audit-Kommission ist das Prunkstück der FIFA-Reform von Sepp Blatter. Auch Audit-Chef Domenico Scala lancierte in den Medien stets den Eindruck, er dirigiere einen an harter Finanzkontrolle interessierten Expertenstab. Die Prüfer selbst stammen unter anderem aus Guam, Bolivien, von den Fidjis und den Seychellen. Nun wurde einer dieser insgesamt acht Fifa-Finanzaufseher verhaftet: Canover Watson, Direktor des Finanzdienstleisters "Admiral Administration".

Von Thomas Kistner | 07.09.2014
    FIFA-Präsident Joseph Blatter.
    FIFA-Präsident Joseph Blatter. (dpa/picture alliance/keystone/Walter Bieri)
    Watson ist gegen Kaution wieder auf freiem Fuß und bestreitet die Vorwürfe: Korruption, Missbrauch öffentlicher Gelder - und Geldwäsche. Letzteres Delikt bringt das FBI ins Spiel, das seit Jahren schmutzigen Geschäften früherer FIFA-Spitzenleute über die Cayman-Inseln nachgeht.
    Watson ist Vizepräsident des karibischen Verbandes CFU und Freund von FIFA-Vizepräsident Jeffrey Webb. Webb soll für einen Neuanfang stehen, er übernahm nach dem Ausscheiden der hochkorrupten und vom FBI gejagten Blatter-Vertrauten Jack Warner und Chuck Blazer die Spitze des Nord- und Mittelamerika-Verbandes Concacaf. Jedoch ist Webb selbst Treuhänder, er ist ganz eng mit Blatter - und auch mit Watson, seinem Landsmann auf der nicht für Fußball, sondern für Geldwäsche-Tricks berühmten Karibikinsel.
    Scala forderte Watson nun zur Klärung der Affäre auf. Das dürfte bald nicht mehr reichen, um seine große Unabhängigkeit von der Fifa glaubhaft zu machen, auf die der Schweizer Wirtschaftsmann bisher so pocht.