Die Sperre gilt vorläufig für 90 Tage, abhängig vom noch laufenden FIFA-Disziplinarverfahren. Zudem ordnete der Weltverband an, dass Rubiales weder persönlich noch durch eine dritte Person Kontakt zu Nationalspielerin Jennifer Hermoso oder ihrem direkten Umfeld aufnehmen darf. Gleiches gelte auch für den Verband RFEF und dessen Funktionäre sowie Mitarbeiter.
Rubiales hatte bei der Siegerehrung nach dem gewonnenen WM-Finale Hermoso auf den Mund geküsst. Nach Kritik auch von Hermoso selbst räumte er einen Fehler ein, lehnte einen Rücktritt aber ab. Hermoso unterstrich in einer Erklärung, der Kuss sei nicht einvernehmlich gewesen. Außerdem kündigte sie ebenso wie alle anderen WM-Siegerinnen an, erst dann wieder für die Nationalmannschaft zu spielen, wenn Rubiales nicht mehr im Amt ist. Der Verband hatte das kritisiert und Rubiales der Lüge bezichtigt.
Die deutschen Fußball-Nationalspielerinnen solidarisierten sich mit ihren spanischen Kolleginnen. Vize-Kapitänin Svenja Huth warnte in einer Erklärung davor, Rubiales Verhalten als Kleinigkeit abzutun. Es sei traurig, wenn auch in der deutschen Fußballwelt anscheinend noch nicht alle aufgeklärt genug seien, das einschätzen zu können, betonte Huth.