
"Also ehrlich, wir hatten seinerzeit bei der Armee Himmelfahrtkommandos mit besseren Erfolgsaussichten."
Gut – der Plan ist verwegen, die Skepsis durchaus angebracht. Es ist das Jahr 1979. Verzweifelt sucht die CIA nach Lösungen, um sechs amerikanische Staatsbürger sicher aus Teheran nach Hause zu bringen. Alle sechs konnten unbemerkt nach dem Überfall auf die US-Botschaft in die diplomatische Vertretung Kanadas fliehen, wo sie seit zwei Monaten festsitzen. Die Idee des CIA-Agenten Tony Mendez: Aus den sechs Amerikanern sollen Mitarbeiter eines kanadischen Filmteams werden, die im Iran auf Motivsuche für ein Science-Fiction-Abenteuer sind. Doch allein mit gefälschten Papieren ist hier nichts auszurichten. Damit der Plan wasserdicht ist und die iranischen Behörden keinen Verdacht schöpfen, muss eine Filmproduktion gegründet und ein fingierter Film mit dem Titel "Argo" auf den Weg gebracht werden.
"Außerirdische und Roboter? – Ja, Sir. – Sie wollen mir also erzählen, es gebe ein Filmunternehmen in Hollywood, das von der CIA finanziert wird? – Ja, Sir. ... Es gibt nur schlechte Optionen. Und davon müssen wir die Beste finden. – Haben Sie keine bessere blöde Idee als die?"
Statt des befürchteten Himmelfahrtkommandos ist das Unternehmen "Argo" ein Husarenstück geworden und jetzt selbst Stoff für einen Film. Ein Film, der ebenfalls "Argo" heißt und der wirklich existiert. Ben Affleck und sein Drehbuchautor Chris Terrio haben die Fakten der unglaublichen Rettungsaktion zu einem spektakulären und authentischen Thriller verarbeitet. Wie Affleck, der auch die Rolle des Agenten Mendez spielt, unter anderem mit Parallelmontagen an der Spannungsschraube dreht, ist aller Ehren wert. Am Überraschendsten aber ist, wie komisch "Argo" trotz der dramatischen Geschichte ist. Vor allem in den Szenen, in denen Alan Arkin und John Goodman als erfahrene Hollywood-Recken vom Leder ziehen:
"Wie wär's mit 'Die Pferde des Achill'? – Nein. Kein Schwein dreht heute noch Western. Das spielt doch keine Rolle. Der Film ist fingiert. – Wenn ich einen fingierten Film mache, wird es auch ein fingierter Kassenknüller."
"Argo" von Ben Affleck: herausragend!
"Wow! War es einfach die zu kriegen? – Der Race-Carver TI. Genau den wolltest du doch haben. – Superklasse. Vielen Dank!"
Simon ist zwölf und ein Dieb. Täglich fährt er mit der Seilbahn zur Gipfelstation, um dort Touristen zu beklauen. Mit dem Geld, das er für die Skier, Brillen und Helme bekommt, trägt er zum Lebensunterhalt für sich und seine arbeitslose Mutter bei. Louise, die lange schon resigniert hat, lässt sich immer wieder mit neuen Typen ein. Denen erzählt sie, dass Simon ihr kleiner Bruder sei.
"Du bist so eine Belastung. Seit zwölf Jahren nur ein Klotz am Bein. Du bist der Klotz am Bein. Du machst doch nie was. Sogar deine Jeans habe ich dir gekauft. Hast du gehört?"
"Winterdieb" von der französischen Regisseurin Ursula Meier ist eine Geschichte der Gegensätze: das Oben und das Unten. Reiche Touristen auf dem Berg, die Unterschicht im Tal. Das bewegende, schmuck- und schnörkellos inszenierte Sozialdrama über eine entwurzelte Familie ist auch ein Film über die Beziehung zwischen einer Mutter und ihrem Sohn. Von einer solchen handelt ebenfalls "Pieta", die 18. Regiearbeit des Südkoreaners Kim Ki-duk. Hier
"Verzeih mir, dass ich erst jetzt zu dir komme. – Was redest du denn da für einen Scheiß? Wer bist du? Was soll das? – Kang-Do. – Ich will nicht, dass du meinen Namen aussprichst."
Die Frau, der Kang-do eines Tages gegenübersteht, behauptet seine Mutter zu sein. Ihr Erscheinen wird für den jungen Mann, der bislang eiskalt und auf äußerst brutale Weise Schulden eingetrieben hat, einen Läuterungsprozess einleiten. Religiöse Symbolik und Kapitalismuskritik verschmelzen in "Pieta" mit unappetitlichen Gewaltdarstellungen. Das ist einerseits nur schwer zu ertragen, andererseits aber auch eindringlich und erschütternd.
"Pieta" von Kim Ki-duk und "Winterdieb" von Ursula Meier: beide empfehlenswert!
"Ich lebe dieser Tage mit fortwährenden Visionen. Sie zu halten, ist schwer. Sie zu fassen – unmöglich. Sie irdisch zu machen – das ist die Aufgabe. Dies ist mir das wahrste Leben."
Ein Brief von einem Träumer und Konstrukteur, einem Baumeister und Bildhauer. Der junge Architekt Erich Mendelsohn schreibt seiner 16-jährigen Geliebten Luise. Diese Briefe – Hunderte davon sind erhalten – sowie Luises Memoiren bilden den roten Faden dieser Dokumentation über einen der bedeutendsten Architekten des 20. Jahrhunderts. Der Filmemacher Duki Dror begibt sich auf Spurensuche und versucht die Bedeutung Mendelsohns und seiner vom Expressionismus inspirierten Bauten zu ergründen. Das Ergebnis ist ein faszinierendes Porträt.
"Erich Mendelsohn – Visionen für die Ewigkeit" von Duki Dror – empfehlenswert!
Gut – der Plan ist verwegen, die Skepsis durchaus angebracht. Es ist das Jahr 1979. Verzweifelt sucht die CIA nach Lösungen, um sechs amerikanische Staatsbürger sicher aus Teheran nach Hause zu bringen. Alle sechs konnten unbemerkt nach dem Überfall auf die US-Botschaft in die diplomatische Vertretung Kanadas fliehen, wo sie seit zwei Monaten festsitzen. Die Idee des CIA-Agenten Tony Mendez: Aus den sechs Amerikanern sollen Mitarbeiter eines kanadischen Filmteams werden, die im Iran auf Motivsuche für ein Science-Fiction-Abenteuer sind. Doch allein mit gefälschten Papieren ist hier nichts auszurichten. Damit der Plan wasserdicht ist und die iranischen Behörden keinen Verdacht schöpfen, muss eine Filmproduktion gegründet und ein fingierter Film mit dem Titel "Argo" auf den Weg gebracht werden.
"Außerirdische und Roboter? – Ja, Sir. – Sie wollen mir also erzählen, es gebe ein Filmunternehmen in Hollywood, das von der CIA finanziert wird? – Ja, Sir. ... Es gibt nur schlechte Optionen. Und davon müssen wir die Beste finden. – Haben Sie keine bessere blöde Idee als die?"
Statt des befürchteten Himmelfahrtkommandos ist das Unternehmen "Argo" ein Husarenstück geworden und jetzt selbst Stoff für einen Film. Ein Film, der ebenfalls "Argo" heißt und der wirklich existiert. Ben Affleck und sein Drehbuchautor Chris Terrio haben die Fakten der unglaublichen Rettungsaktion zu einem spektakulären und authentischen Thriller verarbeitet. Wie Affleck, der auch die Rolle des Agenten Mendez spielt, unter anderem mit Parallelmontagen an der Spannungsschraube dreht, ist aller Ehren wert. Am Überraschendsten aber ist, wie komisch "Argo" trotz der dramatischen Geschichte ist. Vor allem in den Szenen, in denen Alan Arkin und John Goodman als erfahrene Hollywood-Recken vom Leder ziehen:
"Wie wär's mit 'Die Pferde des Achill'? – Nein. Kein Schwein dreht heute noch Western. Das spielt doch keine Rolle. Der Film ist fingiert. – Wenn ich einen fingierten Film mache, wird es auch ein fingierter Kassenknüller."
"Argo" von Ben Affleck: herausragend!
"Wow! War es einfach die zu kriegen? – Der Race-Carver TI. Genau den wolltest du doch haben. – Superklasse. Vielen Dank!"
Simon ist zwölf und ein Dieb. Täglich fährt er mit der Seilbahn zur Gipfelstation, um dort Touristen zu beklauen. Mit dem Geld, das er für die Skier, Brillen und Helme bekommt, trägt er zum Lebensunterhalt für sich und seine arbeitslose Mutter bei. Louise, die lange schon resigniert hat, lässt sich immer wieder mit neuen Typen ein. Denen erzählt sie, dass Simon ihr kleiner Bruder sei.
"Du bist so eine Belastung. Seit zwölf Jahren nur ein Klotz am Bein. Du bist der Klotz am Bein. Du machst doch nie was. Sogar deine Jeans habe ich dir gekauft. Hast du gehört?"
"Winterdieb" von der französischen Regisseurin Ursula Meier ist eine Geschichte der Gegensätze: das Oben und das Unten. Reiche Touristen auf dem Berg, die Unterschicht im Tal. Das bewegende, schmuck- und schnörkellos inszenierte Sozialdrama über eine entwurzelte Familie ist auch ein Film über die Beziehung zwischen einer Mutter und ihrem Sohn. Von einer solchen handelt ebenfalls "Pieta", die 18. Regiearbeit des Südkoreaners Kim Ki-duk. Hier
"Verzeih mir, dass ich erst jetzt zu dir komme. – Was redest du denn da für einen Scheiß? Wer bist du? Was soll das? – Kang-Do. – Ich will nicht, dass du meinen Namen aussprichst."
Die Frau, der Kang-do eines Tages gegenübersteht, behauptet seine Mutter zu sein. Ihr Erscheinen wird für den jungen Mann, der bislang eiskalt und auf äußerst brutale Weise Schulden eingetrieben hat, einen Läuterungsprozess einleiten. Religiöse Symbolik und Kapitalismuskritik verschmelzen in "Pieta" mit unappetitlichen Gewaltdarstellungen. Das ist einerseits nur schwer zu ertragen, andererseits aber auch eindringlich und erschütternd.
"Pieta" von Kim Ki-duk und "Winterdieb" von Ursula Meier: beide empfehlenswert!
"Ich lebe dieser Tage mit fortwährenden Visionen. Sie zu halten, ist schwer. Sie zu fassen – unmöglich. Sie irdisch zu machen – das ist die Aufgabe. Dies ist mir das wahrste Leben."
Ein Brief von einem Träumer und Konstrukteur, einem Baumeister und Bildhauer. Der junge Architekt Erich Mendelsohn schreibt seiner 16-jährigen Geliebten Luise. Diese Briefe – Hunderte davon sind erhalten – sowie Luises Memoiren bilden den roten Faden dieser Dokumentation über einen der bedeutendsten Architekten des 20. Jahrhunderts. Der Filmemacher Duki Dror begibt sich auf Spurensuche und versucht die Bedeutung Mendelsohns und seiner vom Expressionismus inspirierten Bauten zu ergründen. Das Ergebnis ist ein faszinierendes Porträt.
"Erich Mendelsohn – Visionen für die Ewigkeit" von Duki Dror – empfehlenswert!