
Die Mitarbeiter des Max-Planck-Instituts für Verhaltensbiologie in Konstanz wollten herausfinden, wie Fledermäuse ihre Energie in den unterschiedlichen Jahreszeiten einteilen - und welche Überlebensstrategien sie dafür anwenden. Für ihre Untersuchungen befestigten die Wissenschaftler Herzfrequenzsender mit einem Gewicht von weniger als einem Gramm an den Tieren.
Extrem hoher Herzschlag als Folge des Kurzwinterschlafs
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kamen zu der Erkenntnis, dass der männliche Große Abendsegler im Sommer bis zu 42 Prozent mehr Energie benötigt als im Frühjahr. Diese Beobachtung lässt sich vor allem auf den im Frühjahr auftretenden Kurzwinterschlaf, auch Torpor genannt, zurückführen. Dies ist eine Form des Energiesparzustandes, in dem der Herzschlag auf bis zu sechs Schläge pro Minute herabgesetzt werden kann. Beim Aufwachen waren die Fledermäuse in der Lage, ihren Herzschlag innerhalb weniger Minuten auf bis zu 900 Schläge pro Minute hochzufahren. In den wärmeren Monaten, in denen ein reichhaltiges Nahrungsangebot vorhanden ist, nutzen die männlichen Fledermäuse hingegen keinen Kurzwinterschlaf.
Die Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts betonen, die Grundlagenforschung zum Verhalten der Tiere und ihre Anpassungen an die Umwelt könne dazu beitragen, effizientere Schutzmaßnahmen für Fledermäuse zu entwickeln.
Diese Nachricht wurde am 10.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.