Nach 12 Jahren
Flexstrom-Insolvenz: Ehemalige Kunden sollen 2026 Geld erhalten

Mehrere Hunderttausend ehemalige Kunden des insolventen Berliner Stromanbieters Flexstrom sollen im nächsten Jahr Geld erhalten.

    Nach zwölf Jahren werde das Insolvenzverfahren nun zum Abschluss gebracht, teilte die zuständige Kanzlei mit. Sie fordert die Gläubiger in diesen Tagen per Brief auf, für die Auszahlung ihre Bankverbindung zu hinterlegen. Wie viel Geld sie jeweils bekommen, steht nach Angaben der Kanzlei noch nicht fest. Überwiesen werden soll demnach im vierten Quartal 2026.
    Bei den Flexstrom-Gläubigern handelt es sich vor allem um Strom- und Gaskunden, die im Voraus oft dreistellige Euro-Beträge an Flexstrom oder eine der Töchter Optimalgrün, Löwenzahn Energie und Flexgas überwiesen hatten. Die aktuelle Zahl der Gläubiger gibt der Insolvenzverwalter mit etwa 370.000 an. Zu Beginn des Verfahrens waren es 835.000; nicht alle meldeten Forderungen an. Die Kanzlei sprach vom größten Insolvenzverfahren der deutschen Geschichte.
    Flexstrom war mit einem umstrittenen Geschäftsmodell groß geworden. Der Berliner Anbieter hatte Kunden mit Stromtarifen gelockt, die die Kosten oft erst im zweiten oder dritten Jahr nach Vertragsschluss deckten. Kunden bekamen die günstigsten Tarife nur, wenn sie schon lange im Voraus zahlten. Viele kündigten bereits nach einem Jahr, sodass die Rechnung des Unternehmens nicht aufging. 2013 meldete Flexstrom Insolvenz an.
    Diese Nachricht wurde am 20.12.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.