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Flüchtlinge auf dem Mittelmeer
Marine entdeckt 30 Leichen

Hunderte Flüchtlinge wurden am Wochenende auf ihrem Weg von Afrika nach Europa auf dem Mittelmeer aufgegriffen. Für mindestens 30 Menschen endete die Reise tödlich. Ihre Leichen wurden auf einem Boot vor der Küste Siziliens entdeckt.

30.06.2014
    Schlauchboot treibt mit Flüchtlingen aus Afrika auf dem Mittelmeer.
    Immer wieder treten Flüchtlinge die gefährliche Reise über das Mittelmeer nach Europa an. (dpa / Italian Navy Press Office )
    Die Leichen befanden sich auf einem Flüchtlingsschiff mit rund 590 Flüchtlingen, wie die italienische Küstenwache in der Nacht mitteilte. Die Leichen hätten sich unter Deck in einem abgeschlossenen und schwer zugänglichen Raum befunden. Vermutlich seien die 30 Migranten erstickt.
    Die italienische Marine brachte am Wochenende nach offiziellen Angaben rund 1.600 Bootsflüchtlinge in Sicherheit, die über das Mittelmeer Richtung Europa unterwegs waren. Die Behörden sprachen am Sonntagabend von sieben Schiffen, die vor den italienischen Küsten aufgegriffen wurden. Damit stieg die Zahl der Flüchtlinge, die in diesem Jahr aus Nordafrika kommend in Italien eintrafen, auf mehr als 60.000.
    Mehr als 9.000 Kinder
    Die Hilfsorganisation Save The Children machte darauf aufmerksam, dass unter den in diesem Jahr aufgegriffenen Flüchtlingen bereits mehr als 9.000 Kinder seien. Bisweilen seien Kinder auf den Schiffen, die noch nicht fünf Jahre alt seien und die nicht von Angehörigen begleitet würden.
    Nachdem im Jahr 2013 bei verschiedenen Bootsdramen mehr als 400 Menschen ertrunken waren, hat die italienische Marine die Operation "Mare Nostrum" gestartet, mit der ein rechtzeitiges Auffinden Schiffbrüchiger gewährleistet werden soll. Der italienische Innenminister Angelino Alfano erklärte, er erwarte von den anderen europäischen Staaten, dass sie die Aufnahme der Bootsflüchtlinge als gemeinsame Sache betrachten.
    (fwa/bor)