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Fracking
Eine umstrittene Technik unter der Lupe

Fracking, die Förderung von Erdöl und Gas aus dichtem Schiefergestein, ist höchst umstritten. Antworten auf viele Fragen zu diesem Thema liefert Werner Zittel in seinem Buch "Fracking: Energiewunder oder Umweltsünde?". Er kommt dabei am Ende doch zu einem recht eindeutigen Ergebnis.

Von Ralf Krauter |
    Ein Fracking-Bohrturm in der Abenddämmerung.
    Fracking-Bohrturm nahe Tunkhannoclk, Pennsylvania, USA (dpa/picture alliance/Jim Lo Scalzo)
    Beim Fracking scheiden sich die Geister. Die Befürworter der umstrittenen Technik, um Erdgas aus tiefen Gesteinsschichten zu fördern, halten sie für umweltverträglich und unverzichtbar zur Sicherung der Energieversorgung. Die Kritiker dagegen warnen vor ökologischen Risiken wie der Gefährdung von Trinkwasserressourcen und rechnen vor, dass Aufwand und Ausbeute in keinem guten Verhältnis stehen. Wer hat die besseren Argumente im Streit um das Schiefergas? Im Sachbuch "Fracking: Energiewunder oder Umweltsünde?" liefert der Energieexperte Werner Zittel fundierte Antworten. Viele davon sind Wasser auf die Mühlen der Fracking-Gegner.
    Anhand zahlreicher Studien und Analysen belegt der Autor, dass die Förderung von Erdöl und Gas, das in dichtem Schiefergestein gefangen ist, wirtschaftlich fragwürdig, ökologisch bedenklich und politisch kurzsichtig ist. Werner Zittel macht deutlich, welchen hohen Preis die USA für ihren aktuellen Rohstoffrausch bezahlen. Obwohl die Fracking-Industrie in den vergangenen zehn Jahren ganze Landstriche in Mondlandschaften verwandeln durfte, mehren sich die Zeichen, dass sie ihren Höhepunkt überschritten hat. Die Fördermengen schrumpfen schneller als erhofft. Immer mehr Geldgeber bezweifeln, dass die aufwendigen Bohrungen rentabel sind. Und das Rekordtief der Öl- und Gaspreise verschärft die finanzielle Schieflage der Unternehmen zusätzlich.
    Werner Zittel ist überzeugt: Die Blase wird bald platzen. Aus deutscher Sicht hält er es deshalb für ratsam, das Schiefergas lieber im Boden zu lassen. Verschiedene Gutachten, erstellt unter anderem im Auftrag des Umweltbundesamtes, stützen diesen Standpunkt. Bleibt zu hoffen, dass er bei der geplanten Reform des Bergrechtes Berücksichtigung findet und in strenge Umweltauflagen für Fracking-Bohrungen mündet. Die politische Debatte über die Chancen und Risiken der umstrittenen Fördertechnologie ist längst nicht entschieden. Wer mitreden und sich auf den aktuellen Stand bringen will, kommt an diesem gründlich recherchierten und faktenreichen Buch nicht vorbei.
    Werner Zittel: "Fracking: Energiewunder oder Umweltsünde?" Oekom-Verlag, 238 Seiten, 19,95 Euro
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