
Das zeigen Daten, die in einer im Fachjournal PNAS veröffentlichten Studie veröffentlicht wurden. Demnach haben etwa vier von zehn Frauen mit Schmerzen in israelischen Notaufnahmen ein Schmerzmittel verschrieben bekommen. Bei Männern war es dagegen fast jeder Zweite. Außerdem mussten die Frauen im Schnitt eine halbe Stunde länger warten. In den USA ist es ähnlich. Die Forschenden gehen davon aus, dass die Angestellten in der Notaufnahme Frauen häufiger unterstellten, bei ihren Schmerzen zu übertreiben. Zudem würden Männer häufiger selbst nach Schmerzmitteln fragen. Diese Unterbehandlung der Schmerzen weiblicher Patienten könnte schwerwiegende Folgen für die Gesundheit der Frauen haben und möglicherweise zu längeren Genesungszeiten, zu Komplikationen oder chronischen Schmerzzuständen führen, hieß es. Die Forschenden fordern deshalb Schulungen für Klinikpersonal, um einer Unterversorgung von Frauen mit Schmerzmitteln entgegenzuwirken. Für die Studie wurden Daten von über 21.000 Patienten ausgewertet. Für Deutschland gibt es eine solche Untersuchung bislang nicht.
Diese Nachricht wurde am 06.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.