Donnerstag, 18. April 2024

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Freihandelsabkommen TTIP
Kaum Interessse an ins Netz gestellten Inhalten

Einer der Vorwürfe im Zusammenhang mit dem geplanten Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA lautete: mangelnde Transparenz. Nur wenige Politiker, aber keine Bürger hätten Zugang zu den Texten. Seit Anfang des Jahres stehen sie nun online – werden aber offenbar kaum gelesen.

17.04.2015
    Ein Zuhörer einer Europawahlkampfveranstaltung der SPD protestiert in Nürnberg (Bayern) mit einem Plakat mit der Aufschrift "Stoppen Sie TTIP" gegen das geplante EU-US-Freihandelsabkommen TTIP.
    Der Widerstand gegen TTIP, das geplante Freihandelsabkommen zwischen EU und USA, wächst. (Picture Alliance / dpa / Daniel Karmann)
    Unter Berufung auf Zahlen der EU-Kommission berichtete die "Frankfurter Allgemeine Zeitung", dass die am 7. Januar ins Internet gestellten englischsprachigen Verhandlungstexte bis zum 8. April nur knapp 2.300 Mal angeklickt wurden. Dies entspreche 760 Klicks im Monat und 25 Klicks am Tag.
    Am häufigsten wurde dem Bericht zufolge das Verhandlungsangebot der EU-Kommission zur Lebensmittelsicherheit und dem Tier- und Pflanzenschutz aufgerufen. Darunter fällt auch das oft zitierte Chlorhühnchen. Binnen drei Monaten sei dieser Text 4.943 Mal angeklickt worden, also im Schnitt 55 Mal pro Tag.
    Erläuterndes Angebot hat mehr Clicks
    Das am 10. Februar im Internet veröffentlichte EU-Verhandlungsangebot zu der umstrittenen regulatorischen Zusammenarbeit wurde dem Bericht zufolge bis zum 8. April nur knapp 5.000 Mal angeklickt. Deutlich häufiger als die Verhandlungsdokumente sei aber die Überblicksseite zu den TTIP-Verhandlungen aufgerufen worden, auf der neben den Verhandlungstexten auch erläuternde Stücke und Faktensammlungen stünden. Die englischsprachige Seite sei bisher von 104.000 Nutzern besucht worden, die deutschsprachige Seite allerdings nur von .5142 Interessenten.
    Die Kommission hatte die Texte ins Internet gestellt, um den von TTIP-Kritikern immer wieder geäußerten Vorwurf mangelnder Transparenz zu entkräften.
    (kis/tj)