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Studie Vorlesemonitor
Freude am Lesen kann "vererbt" werden

Jedem dritten Kind im Alter von eins bis acht Jahren wird selten oder nie vorgelesen. Das ist das Ergebnis einer Studie namens Vorlesemonitor. Sie zeigt unter anderem, wie wichtig das Vorlesen für die spätere Bildung der Kinder ist.

    Ein Erzieher liest in einer Kita aus einem Kinderbuch vor, das Cover des Buches ist aus Plüsch, auf dem Titel ist ein Einhorn zu sehen.
    Vorlesen als spannende Art der Kulturförderung (picture alliance / dpa / Swen Pförtner)
    Das Vorlesen müsse Eltern so leicht wie möglich gemacht werden, betonte die Leiterin des Instituts für Lese- und Medienförderung der Stiftung Lesen, Simone Ehmig, in Berlin. Sie äußerte sich zum neuen Vorlesemonitor der Stiftung Lesen, der Deutschen Bahn Stiftung und der Wochenzeitung "Die Zeit".
    Befragt wurden 833 Mütter und Väter. 63,4 Prozent lesen demnach regelmäßig vor, 12,8 Prozent täglich, 10,9 Prozent sogar mehrmals am Tag. Im Vergleich zum Vorjahr gebe es weniger Eltern von Kindern im Grundschulalter, die gar nicht vorlesen: Gaben dies im Vorjahr noch elf Prozent der Eltern von Fünfjährigen und 22 Prozent von Sechsjährigen an, waren es in diesem Jahr nur noch acht beziehungsweise zwölf Prozent.
    Eigene Vorlese-Erfahrung erhöhen laut Studie auch bei formal niedrig gebildeten Eltern die Wahrscheinlichkeit, dass sie selbst vorlesen. Auf diese Weise entstehe eine "gemeinsame Welt" zwischen den Generationen: 72 Prozent der Befragten, die sich an Geschichten aus ihrer Kindheit erinnern, geben diese wiederum an ihre Kinder weiter. Die Studie betont, dass es wichtig sei, Vorlese-Anlässe auch in Kitas, Schulen und Freizeit zu schaffen.
    Diese Nachricht wurde am 12.10.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.