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Frisch vom Markt - Porree

Einmal im Monat stellen wir Ihnen in dieser Sendung ein Produkt "Frisch vom Markt" vor. Und für den Monat März haben wir uns für den Porree entschieden, ein Würzkraut, das schon - Überlieferungen zufolge - die alten Ägypter in ihrer Küche kannten. Die Römer brachten das Gemüse dann über die Alpen zu uns. Und hierzulande ist Porree schon lange eine Allerweltszulage, der in Suppen geschnippelt, zu Fleisch gereicht oder in Aufläufen serviert wird. Fast das ganze Jahr über gibt es Porree inzwischen frisch aus heimischem Anbau.

von Sigrid Müller |
    Porree, auch Lauch genannt, gehört mit seinem kräftigen Aroma zur Familie der Zwiebelgemüse. Die hellgelben Stangen mit den dunkelgrünen harten Blättern gibt es je nach Jahreszeit als Sommer- oder Wintersorten, erklärt Wolfgang Hein vom Centralmarkt in Roisdorf bei Köln:

    Was wir jetzt in der Kiste präsentieren, das ist Winterporree, der ist gerodet worden aus dem Freiland, das muss man wissen. Porree wird im Freien überwintert ohne Schutz, das klappt auch in der Regel, denn er ist winterhart. Aber es gibt Jahre mit Frösten mit Minus 15 Grad und scharfem Ostwind, dann gibt es hohe Ausfälle. Das war in diesem Jahr nicht der Fall, es war ja nicht so furchtbar kalt und vier-fünf Grad Frost macht dem gar nichts aus.

    Und so gibt es für Verbraucher eine gute Nachricht. Im Vergleich zum vergangenen Jahr sind die Porreepreise ziemlich stabil geblieben. Was man von vielen anderen Gemüsesorten nicht gerade sagen kann. Aber Lauch ist nicht nur preiswert, er ist auch ausgesprochen gehaltvoll:

    Er hat also sehr viel Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium, Phosphor, Natrium, Eisen, und was selten ist für Gemüse, er hat Vitamin E. Dann hat er von der B-Gruppe, B1 und B2 und hat sogar noch Vitamin C, ganz beträchtlich sogar: fast doppelt soviel wie ein Apfel, nämlich 30 Milligramm pro hundert Gramm Fruchtgewicht. Damit ist aber seine gesundheitliche Wirkung noch nicht zu Ende. Er hat viele ätherische Öle, er ist ja mit der Zwiebel verwandt und er hat Schwefelverbindungen, die infektionshemmend wirken und die Nierentätigkeit fördern.

    Ein durchaus edles Innenleben also, das man allerdings von außen nicht so schnell vermutet. Denn häufig müssen Lauchstangen nach dem Aufschneiden erst gründlich von Erdresten befreit werden. Viele Verbraucher finden das ärgerlich, was Wolfgang Hein nicht verstehen kann:

    Also, was manche verlangen: dass auch in den Schäften nicht ein Hauch von Erdbesatz sein darf, das ist nicht möglich. Porree wird ja gepflanzt und im Gegensatz zu anderem Gemüse nicht gesät. Wobei es mit dem Pflanzen nicht getan ist. Er soll ja noch einen langen weißen Schaft bekommen, vorgeschrieben ist mindestens ein Drittel, gerne gesehen ist die Hälfte. Und das passiert nicht in der Natur von selbst. Da gibt es zwei Möglichkeiten: da gibt es so genannte Lochpflanzungen, das geht in unseren Böden nicht, weil die Löcher zusammenfallen. Wir müssen also den Porree normal pflanzen und dann wird Erde hoch angehäufelt und der Schaft darin bleibt dann weiß.

    Und auf was muss der Verbraucher achten, wenn er Lauch kauft ?

    Er darf vorne nicht so dicht abgeschnitten sein, dass unten der Zwiebelkuchen aufgeschnitten ist und sich dann die einzelnen Lagen der Blätter lösen. Da sollte man drauf achten. Ansonsten, auch wenn er drei, vier Tage im Geschäft liegt, wird er dadurch nicht welk oder unansehnlich.

    Allerdings kann es vorkommen, dass Lauch länger liegen bleibt. Dann werden die dunkelgrünen Blätter am oberen Rand gelb und welk. Ein deutliches Signal, dieses Gemüse nicht zu kaufen. Zu Hause wird Porree ganz einfach im Kühlschrank gelagert. Im Gemüsefach bleibt er 5 bis 6 Tage frisch und kann auf dem Speiseplan vielseitig eingesetzt werden:

    Selbst bei Familie Gemüsemuffel, dazu zähle ich mich auch, gilt: wenn ich eine Suppe mache oder ähnliches geht es nicht ohne Porree.