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Konjunktur
Frühjahrsbelebung ausgeblieben: Deutsche Wirtschaft stagniert

Bei der deutschen Wirtschaft ist die erhoffte Frühjahrsbelebung ausgeblieben. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte, stagnierte das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal dieses Jahres auf dem Niveau der ersten drei Monate. Die Behörde bestätigte damit vorläufige Zahlen.

    Verschiedene Lebensmittel liegen in einem Supermarkt in einem Einkaufswagen.
    Insbesondere sinkende Konsumausgaben bremsen die Wirtschaftsleistung. (picture alliance / dpa / Sven Hoppe)
    Im Winterhalbjahr war die Wirtschaft in zwei Quartalen in Folge geschrumpft. Die Bundesbank geht davon aus, dass die Konjunktur auch im laufenden Sommerquartal stagnieren dürfte. Analysten rechnen deshalb für das Gesamtjahr mit einem Konjunkturrückgang um 0,4 Prozent.
    Nach wie vor belastet die hohe Inflation die Konsumbereitschaft der Verbraucherinnen und Verbraucher. Wegen der gestiegenen Zinsen sinkt zudem die Nachfrage nach Bauleistungen und nach Wohnungsbaukrediten. Die deutsche Wirtschaft leidet zudem unter der schwachen Auslandsnachfrage.

    Staatsdefizit gestiegen

    Und noch eine Zahl: Die finanziellen Hilfen in der Energiekrise haben den deutschen Staatshaushalt im ersten Halbjahr deutlich ins Minus gedrückt. Nach vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes gab der Staat 42,1 Milliarden Euro mehr aus als er eingenommen hat. Bezogen auf die gesamte Wirtschaftsleistung lag das Defizit von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherung bei 2,1 Prozent. Höher war das Defizit in einem ersten Halbjahr zuletzt im ersten Halbjahr des Pandemiejahres 2021 mit damals 4,3 Prozent.
    Diese Nachricht wurde am 25.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.