Israel
Führende Rabbiner verurteilen provokativen Besuch des rechtsexremen Sicherheitsministers Ben-Gvir auf dem Tempelberg

In Israel haben Rabbiner in einer ungewöhnlichen Botschaft an die arabische Welt den Besuch des rechtsextremen Sicherheitsministers Ben-Gvir auf dem Tempelberg verurteilt.

    Der israelische Polizeiminister Ben-Gvir steht mit verschränkten Armen auf dem Tempelberg. Neben ihm steht ein betender Rabbi. Um die beiden herum Leibwächter und Sicherheitsleute.
    Der israelische Polizeiminister Ben-Gvir bei einem Besuch auf dem Tempelberg. (picture alliance / Anadolu / Stringer)
    In einem Video mit arabischen Untertiteln sprachen sich fünf jüdische Gelehrte grundsätzlich gegen den Besuch von Juden auf der Anlage in Jerusalem aus. Man solle diese Minister nicht als Repräsentanten des israelischen Volkes ansehen, appellierte Izchak Josef, bis vor Kurzem Oberrabbiner in Israel. Auch das Auswärtige Amt in Berlin verurteilte Ben-Gvirs Besuch. Es sprach von einer bewussten Provokation, die brandgefährlich sei.
    Ben-Gvir hatte zum jüdischen Trauertag "Tischa Beav" mit mehr als 2.000 Gläubigen auf dem Tempelberg gebetet und Israels Flagge dort gehisst. - Der Tempelberg ist sowohl Juden als auch Muslimen heilig. Juden dürfen ihn laut lange bestehenden Vereinbarungen betreten, dort aber nicht demonstrativ beten.
    Diese Nachricht wurde am 15.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.