Türkei
Fünf Tote bei Schusswaffenangriff - Regierung macht PKK verantwortlich

Der Angriff auf ein Unternehmen nahe Ankara mit mehreren Toten ist nach Angaben der türkischen Regierung vermutlich von der kurdischen Terrororganisation PKK ausgeführt worden. Als Reaktion flog die Türkei Angriffe auf Stellungen der PKK in Syrien und im Irak.

    Es ist dunkel. Das Bild zeigt eine lange Reihe von Rettungswagen auf einer Straße; sie sind von hinten zu sehen. Auf dem Heck steht jeweils "Abulans"
    Rettungswagen vor dem Ort des Angriffs. (Mert Gokhan Koc / AP / dpa )
    Wie das türkische Verteidigungsministerium mitteilte, wurden 32 Ziele zerstört. Zuvor hatte Innenminister Yerlikaya erklärt, die Ermittlungen zum Anschlag dauerten an, doch die Art und Weise der Ausführung spreche mit hoher Wahrscheinlichkeit für eine Verbindung zur PKK. Verteidigungsminister Güler vermutete ebenfalls die Terrororganisation hinter dem Anschlag und erklärte, die, so wörtlich, Schurken, würden die Strafe bekommen, die sie verdienten.
    Die PKK kämpft seit 1984 gegen den türkischen Staat und wird von diesem sowie seinen westlichen Verbündeten als Terrororganisation eingestuft.

    Angreifer mit Sturmgewehren

    Nach Angaben des Innenministers erhöhte sich bei dem Anschlag in Ankara die Zahl der von den Attentätern Getöteten auf fünf und die der Verletzten auf 22. Auch zwei Angreifer - ein Mann und eine Frau - seien von der Polizei getötet worden.
    Medienberichten zufolge waren auf dem Gelände Schüsse und eine Explosion zu hören. Der Sender NTV sprach von einem "Selbstmordattentat". Eine Gruppe von Terroristen sei in das Gebäude des Unternehmens eingedrungen, wobei sich einer von ihnen in die Luft gesprengt habe. Berichten des Fernsehsenders Habertürk zufolge wurden bei dem Angriff auch Geiseln genommen. Aufnahmen von Sicherheitskameras, die im türkischen Fernsehen ausgestrahlt wurden, zeigten mehrere mit Sturmgewehren bewaffnete Angreifer. Auf Agenturbildern ist zudem zu sehen, wie dichter Rauch über dem Gelände aufsteigt.

    Bundesregierung spricht Ankara Solidarität aus

    Bundeskanzler Scholz erklärte auf X: "Wir verurteilen Terrorismus in jeder Form aufs Schärfste und stehen an der Seite unseres Partners Türkei." Vom Auswärtigen Amt hieß es, der entsetzliche Terroranschlag mache tief betroffen. Man verurteile jede Form von Terrorismus aufs Schärfste. "Unsere Solidarität gilt der Türkei." Auch die US-Regierung verurteilte den Anschlag.
    Das betroffene Unternehmen mit dem Namen "Türkische Luft- und Raumfahrt" (Übersetzung) - kurz TUSAS - ist eine Tochtergesellschaft der staatlichen türkischen Agentur für Verteidigungsindustrie. Es entwickelt unter anderem Kampfflugzeuge und Drohnen, darunter "KAAN", das erste nationale Kampfflugzeug des Landes.
    In Istanbul findet in dieser Woche eine Verteidigungs-, Luft- und Raumfahrtmesse statt, an der rund 1.000 türkische und internationale Unternehmen teilnehmen.
    Diese Nachricht wurde am 24.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.