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Fußball
Warmer Geldregen für den HSV

Innerhalb von nur einer Woche hat der verschuldete Hamburger SV zwei gute Nachrichten präsentiert: Erst der Einstieg von Investor Klaus-Michael Kühne Kühne und auf der Mitgliederversammlung am Sonntag gab es überraschend einen weiteren Geldsegen. Dennoch bleiben viele Probleme.

Von Arne Lichtenberg | 25.01.2015
    Der Hamburger Unternehmer Alexander Otto spendet dem HSV zehn Millionen Euro. Das Geld fließt in den Bau des neuen Nachwuchsleistungszentrums Campus. Das gab der jüngste Sohn des Hamburger Versandhausgründers Werner Otto am Sonntag bei der Mitgliederversammlung bekannt.
    Im Vergleich zu Milliardär Klaus-Michael Kühne, will Otto aber nicht als Investor auftreten. Er stehe für Nachwuchs- und Breitensport, betonte er auf der Versammlung. Mit dem Bau des Leistungszentrums für die HSV-Nachwuchsmannschaften soll Ende 2015 begonnen werden. Im Sommer 2017 ist die Eröffnung geplant. Die ursprünglich für den Bau eingesammelten 17,5 Millionen Euro als Vereinsanleihen wird der Bundesligist zurückzahlen. Ottos Geldsegen kommt so genau zur richtigen Zeit, denn die Gelder aus der Anleihe sind schon komplett verbraucht.
    Schulden von fast 100 Millionen Euro
    Trotzdem wird die Rückzahlung für die Norddeutschen nicht einfach, denn erneut machten die Hanseaten ein kräftiges Minus. Im ersten Geschäftshalbjahr summierte es sich auf über sechs Millionen Euro. Die Schulden des HSV liegen bei fast 100 Millionen Euro. Die Beteiligung von Kühne, der sich unter der Woche für 18,75 Millionen Euro Anteile an der ausgegliederten Fußball-AG des HSV erwarb und sich zudem für 16 Millionen Euro die Namensrechte an der Arena sicherte, sind in diesen Zahlen noch nicht berücksichtigt.
    Unter diesen Umständen geriet es fast zur Nebensache, dass auf der Mitgliederversammlung ein neuer Präsident gewählt wurde. Jens Meier heißt der Nachfolger von Carl-Edgar Jarchow. Der Hafenchef, der bereits Chef des früheren HSV-Aufsichtsrates war, erhielt fast 85 Prozent der Stimmen.