Forschung
Gänsestopfleber dank neuer Technik künftig ohne Tierquälerei?

Foie gras - zu deutsch: Gänsestopfleber - ist eine französische Delikatesse. Doch die Herstellung erfolgt für die Tiere unter qualvollen Bedingungen. Ein deutsch-dänisches Forschungsteam hat jetzt möglicherweise einen Weg gefunden, die Tiere zu schonen.

    In grünen Kunststoffkisten stehen zahlreiche noch offene Konservendosen mit Stopfleber.
    Foie gras - zu deutsch: Gänsetopfleber - ist in Frankreich eine Delikatesse. (picture alliance / dpa / MAXPPP / Stéphanie Para)
    Traditionell werden die Gänse durch einen Trichter zwangsgefüttert. In der Folge schwillt ihre Leber auf das Zehnfache ihrer üblichen Größe an. Diese Fettleber hat eine besondere Konsistenz, die Foie-gras-Liebhaber schätzen.
    Das deutsch-dänische Forschungsteam schreibt nun im Fachmagazin Physics of Fluids, wie es auch ohne Tierquälerei gehen könnte. Die besondere Konsistenz der Foie gras entsteht demnach durch die Art und Weise, wie das Fett in der Leber gespeichert ist. Die zwangsgefütterten Gänse produzieren ein Enzym, das die großen Fettmoleküle spaltet, bevor sie in der Leber einlagern.
    Diesen Prozess konnten die Forschenden technisch nachbilden, indem sie Gänsefett mit dem Enzym spalteten und das dann mit normaler Leber mischten.
    Den Forschenden zufolge ist das Ergebnis geschmacklich kaum vom Originalprodukt zu unterscheiden. Sie haben ihr Verfahren inzwischen patentiert und führen Gespräche mit der Industrie, um Gänsestopfleber ganz ohne Tierquälerei auf den Markt zu bringen.
    Diese Nachricht wurde am 27.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.