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Galileo wird gebaut

Satellitengestützte Navigation ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Nicht nur der Verkehr auf der Straße, zur See und in der Luft braucht diese Daten. Auch Stromnetze beispielsweise nutzen die exakten Zeitangaben der Satelliten.

Von Dirk Lorenzen | 10.05.2010
    Bisher kommt vor allem das Global Positioning System, GPS, zum Einsatz. Es wird vom US-Militär betrieben. Die Verfügbarkeit ist nicht wirklich garantiert. In Krisenregionen kann das Signal künstlich unscharf gemacht oder ganz abgestellt werden.

    Die Europäische Union und Europas Weltraumorganisation Esa bauen jetzt gemeinsam das zivile Navigationssystem Galileo. Die beiden ersten Testsatelliten kreisen bereits in 23000 Kilometern Höhe um die Erde. Vier weitere Satelliten sind so gut wie fertig und sollen im kommenden Jahr den Galileo-Testbetrieb aufnehmen.

    Anfang dieses Jahres ist ein großer Bauauftrag für 14 weitere Galileo-Satelliten vergeben worden. Dabei kam nicht die Firma EADS Astrium zum Zuge, die die ersten sechs Satelliten gebaut hat, sondern die Firma OHB aus Bremen. Das passt zur erklärten Absicht der EU, sich bei solchen Projekten nicht von einem Industriepartner allein abhängig zu machen.

    Nach jahrelangem Streit zwischen den europäischen Partnern ist Galileo endlich auf dem Weg. Zwar wird es noch mindestens bis zum Jahr 2015 dauern, bis alle Satelliten auf ihren Bahnen sind. Aber die politischen Weichen sind unwiderruflich gestellt. Bald lässt sich mit Europas Galileo-Satelliten zuverlässig navigieren - und zwar fast auf Zentimeter genau.

    Das Europäische Satellitennavigationssystem Galileo

    Informationen der EU zu Galileo

    Mitteilung der Firma OHB zum Galileo-Auftrag