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Garry Marshall
"Pretty Woman"-Regisseur gestorben

Der größter Erfolg von Regisseur Garry Marshall war wohl der Film "Pretty Woman" von 1990: die Liebesgeschichte zwischen einem Geschäftsmann und einer Prostituierten. Er erzählte gerne Geschichten und habe das in seiner Kindheit erprobt, berichtete er vor ein paar Jahren in einem Interview. Nun ist der Amerikaner verstorben.

Von Wolfgang Stuflesser | 20.07.2016
    Garry Marshall bei einer Fernseh-Gala Anfang Juni 2016
    Garry Marshall bei einer Fernseh-Gala Anfang Juni 2016. (imago stock&people)
    "Meine glücklichen Tage in Hollywood”, so lautete vor ein paar Jahren der Titel von Garry Marshalls Memoiren. So ganz unglücklich scheint seine Zeit als Filmemacher tatsächlich nicht gewesen zu sein: Vor allem "Pretty Woman” wurde 1990 ein Welterfolg, diese ungewöhnliche Liebesgeschichte zwischen einer Prostituierten und einem Geschäftsmann. Der Film machte Julia Roberts und Richard Gere zum Hollywood-Traumpaar. Dabei gab es für Regisseur Garry Marshall während der Dreharbeiten ein dickes Problem:
    "Wir hatten noch keine Idee für das Ende. Ich hab’ immer wieder nachgedacht und dann zu Julia gesagt: Erzähl’ eine Märchengeschichte mit einem Mädchen im Turm, das von einem Prinzen gerettet wird - das wäre super fürs Ende.”
    Garry Marshall wurde 1934 in New York geboren - in der Bronx, nicht gerade dem feinsten Stadtteil damals. Er sei oft krank gewesen und habe das Bett hüten müssen, sagte Marshall vor ein paar Jahren in einem Interview:
    "Ich hatte zwei Schwestern, und die wollten lieber draußen spielen - also musste ich mir Geschichten ausdenken, um sie zu mir zu locken - und im Grunde habe ich das den Rest meines Lebens gemacht: Mir Geschichten ausgedacht.”
    Ungewöhnliche Paare in seinen Geschichten
    Er begann als Gagschreiber für Komiker und fürs Fernsehen. Seinen ersten großen Erfolg hatte er mit der Fernsehserie "Männerwirtschaft”, die auf dem Film "Ein seltsames Paar” basiert. Marshall lieferte auch die Ideen zu den Serien "Happy Days” und "Mork vom Ork”, die Robin Williams international bekannt machte.
    Später inszenierte er vor allem Kinofilme, neben "Pretty Woman” auch "Frankie und Johnny” mit Michelle Pfeiffer und Al Pacino - wieder so ein ungewöhnliches Paar: Sie Kellnerin, er ehemaliger Sträfling.
    Ganz ins Märchen verlegte sich Marshall dann mit "Plötzlich Prinzessin” - Anne Hathaway ist zunächst nur ein etwas mausgraues Mädchen - bis Julie Andrews ihr die Wahrheit eröffnet.
    Die Stars standen Schlange, um mit Garry Marshall zu arbeiten. Sein Geheimnis: Mit seinen Filmen gewinne man zwar keine Schauspielpreise, sagte er, aber man habe beim Dreh viel Spaß.
    Garry Marschall arbeitete bis ins hohe Alter: Zuletzt drehte er die romantischen Komödien "Valentinstag”, "Happy New Year” und "Mother’s Day”, der im August in die deutschen Kinos kommen soll.