Christa Buers, Leiterin des Stadttauben-Projekts in Düsseldorf bekommt an manchen Tagen sehr unangenehme Anrufe. Bürger beschweren sich wegen des Taubendrecks und des Gegurres etwa am Bahnhof oder in der Altstadt. Das Bild der Tauben als Ratten der Lüfte ist noch weit verbreitet. Dennoch, die Stadt Düsseldorf setzt auf die Taubengeburtenkontrolle.
" Die Stadt Düsseldorf hat sich 2001 für dieses Konzept entschieden, weil es den Tierschutzbestimmungen am nächsten kommt. Man darf Wirbeltiere nicht quälen und auch nicht töten ohne besonderen Grund und eine Einschränkung der Taubenpopulation durch den Eiaustausch ist immer noch die in Anführungszeichen humanste Lösung."
Die Stadt Düsseldorf arbeitet wie viele andere Städte in Deutschland auch mit regionalen Tierschutzverbänden zusammen, wie der Bürgerinitiative Freilebende Stadttiere. Gegen eine kleine Aufwandsentschädigung tauschen zehn engagierte Tierschützer in den eingerichteten Taubenhäusern und Taubenverschlägen die Eier gegen Gips-Attrappen aus. Außerdem entfernen sie auch den Taubenkot in Unterführungen. Eine davon ist die Bahn-Unterführung an der Bachstraße. Wer dort arbeitet, sollte körperlich fit sein, erzählt die Tierschützerin Christina Ledermann von "Menschen für Tierrechte":
" Also in den Unterführungen tauschen wir die Gelege alle zwei Wochen aus, man muss immer erst eine Leiter aus dem Keller holen, erst mal hingehen, sich einen Schutzanzug anziehen, Handschuhe anziehen, einen Mundschutz wegen dem Staub anziehen, also auch eine sportliche Leistung im Prinzip da hinter die Verstrebungen zu gelangen, die Tiere sitzen natürlich an besonders geschützten Orten, und da muss man manchmal ganz schön krabbeln um da dranzukommen."
In einer einzigen Unterführung werden ca. 650 Eier jährlich eingesammelt und vernichtet. Die Stadt Düsseldorf hat derzeit vier Schläge und drei betreute Unterführungen sowie einen kontrollierten Futterplatz.
" Das Konzept ist eigentlich, dass wir die Tauben in den Schlägen binden und die dann dort artgerecht gefüttert werden, die Schläge auch gar nicht mehr großartig verlassen, dort brüten und dadurch können wir komplett die Gelege dort austauschen, also vermehren sich die Tauben in den Schlägen nicht mehr weiter."
Viele der Tauben, die im Stadtbild neu hinzukommen, beschwert sich Christina Ledermann, seien Brieftauben, die von Züchtern nicht zurückgenommen würden. Und so gibt es hier und da auch wieder neue Jungtiere in der Stadt. Stadttauben sind ungewöhnlich eifrige Eierleger. Ganze acht Mal im Jahr legen sie jeweils zwei Eier. Christina Ledermann hat für die hohe Vermehrungsrate der Stadttauben eine Erklärung:
" Die Stadttauben, die wir heute in den Städten haben, sind Haustiere, die seit Jahrhunderten domestiziert sind, die haben mit ihrer Wildform wie den Ringeltauben überhaupt nichts mehr gemein, die brüten nicht zwei Mal im Jahr, sondern das ganze Jahr über. Das tun die deswegen, weil sie auf Vermehrung hin gezüchtet wurden. Die sollten sich stark vermehren, damit man sie als Brieftauben nutzen konnte oder sie wurden auch gegessen. Insofern ist die Stadttaubenproblematik rein Menschen gemacht."
Vergrämungsmaßnahmen wie das Abschirmen von Unterführungen mit Netzen wie sie in manchen Städten intensiv praktiziert werden, hält Christina Ledermann für eine unwirksame Methode, um die Taubenpopulation zu verringern.
" Es hat nicht den gewünschten Effekt, dass die Tiere womöglich ins Umland abwandern. Das funktioniert auch nicht. Sie sind Abkömmlinge der Felsentauben, die brüten nicht auf Bäumen, die brauchen Felsen oder eben Häuser oder alles, was ähnlich ist. "
Erste Erfolge der Tauben-Geburtenkontrolle haben sich in Düsseldorf eingestellt, sagt Christa Buers, Projektleiterin bei der Stadt:
" Wir hatten in Düsseldorf, als wir angefangen haben, eine Taubenpopulation von circa. 5000 Tauben. Durch die Ei-Austauschaktionen werden jährlich ca. 800 bis 1000 Eier ausgetauscht, das heißt, es schlüpfen keine. Wir haben natürlich nicht von Anfang an so viele Standorte gehabt. Aber wenn man das jetzt hochrechnet, haben wir im Grunde schon eine Population dadurch nicht bekommen, weil wir die Eier ausgetauscht haben."
Die Kommunen in Deutschland, die das Stadttaubenprojekt umgesetzt haben, werten bereits den Rückgang der Bürger-Beschwerden als Erfolg. Besonders zufrieden ist die Stadt Augsburg. Dort hat man flächendeckend Taubenschläge in Parkhäusern, in Dachstühlen städtischer Verwaltungsgebäude und in mittelalterlichen Stadttürmen eingerichtet. Da bis zu 80 Prozent des Taubenkotes in den Schlägen ausgeschieden wird, verringerte sich die Verschmutzung der Stadt deutlich.
" Die Stadt Düsseldorf hat sich 2001 für dieses Konzept entschieden, weil es den Tierschutzbestimmungen am nächsten kommt. Man darf Wirbeltiere nicht quälen und auch nicht töten ohne besonderen Grund und eine Einschränkung der Taubenpopulation durch den Eiaustausch ist immer noch die in Anführungszeichen humanste Lösung."
Die Stadt Düsseldorf arbeitet wie viele andere Städte in Deutschland auch mit regionalen Tierschutzverbänden zusammen, wie der Bürgerinitiative Freilebende Stadttiere. Gegen eine kleine Aufwandsentschädigung tauschen zehn engagierte Tierschützer in den eingerichteten Taubenhäusern und Taubenverschlägen die Eier gegen Gips-Attrappen aus. Außerdem entfernen sie auch den Taubenkot in Unterführungen. Eine davon ist die Bahn-Unterführung an der Bachstraße. Wer dort arbeitet, sollte körperlich fit sein, erzählt die Tierschützerin Christina Ledermann von "Menschen für Tierrechte":
" Also in den Unterführungen tauschen wir die Gelege alle zwei Wochen aus, man muss immer erst eine Leiter aus dem Keller holen, erst mal hingehen, sich einen Schutzanzug anziehen, Handschuhe anziehen, einen Mundschutz wegen dem Staub anziehen, also auch eine sportliche Leistung im Prinzip da hinter die Verstrebungen zu gelangen, die Tiere sitzen natürlich an besonders geschützten Orten, und da muss man manchmal ganz schön krabbeln um da dranzukommen."
In einer einzigen Unterführung werden ca. 650 Eier jährlich eingesammelt und vernichtet. Die Stadt Düsseldorf hat derzeit vier Schläge und drei betreute Unterführungen sowie einen kontrollierten Futterplatz.
" Das Konzept ist eigentlich, dass wir die Tauben in den Schlägen binden und die dann dort artgerecht gefüttert werden, die Schläge auch gar nicht mehr großartig verlassen, dort brüten und dadurch können wir komplett die Gelege dort austauschen, also vermehren sich die Tauben in den Schlägen nicht mehr weiter."
Viele der Tauben, die im Stadtbild neu hinzukommen, beschwert sich Christina Ledermann, seien Brieftauben, die von Züchtern nicht zurückgenommen würden. Und so gibt es hier und da auch wieder neue Jungtiere in der Stadt. Stadttauben sind ungewöhnlich eifrige Eierleger. Ganze acht Mal im Jahr legen sie jeweils zwei Eier. Christina Ledermann hat für die hohe Vermehrungsrate der Stadttauben eine Erklärung:
" Die Stadttauben, die wir heute in den Städten haben, sind Haustiere, die seit Jahrhunderten domestiziert sind, die haben mit ihrer Wildform wie den Ringeltauben überhaupt nichts mehr gemein, die brüten nicht zwei Mal im Jahr, sondern das ganze Jahr über. Das tun die deswegen, weil sie auf Vermehrung hin gezüchtet wurden. Die sollten sich stark vermehren, damit man sie als Brieftauben nutzen konnte oder sie wurden auch gegessen. Insofern ist die Stadttaubenproblematik rein Menschen gemacht."
Vergrämungsmaßnahmen wie das Abschirmen von Unterführungen mit Netzen wie sie in manchen Städten intensiv praktiziert werden, hält Christina Ledermann für eine unwirksame Methode, um die Taubenpopulation zu verringern.
" Es hat nicht den gewünschten Effekt, dass die Tiere womöglich ins Umland abwandern. Das funktioniert auch nicht. Sie sind Abkömmlinge der Felsentauben, die brüten nicht auf Bäumen, die brauchen Felsen oder eben Häuser oder alles, was ähnlich ist. "
Erste Erfolge der Tauben-Geburtenkontrolle haben sich in Düsseldorf eingestellt, sagt Christa Buers, Projektleiterin bei der Stadt:
" Wir hatten in Düsseldorf, als wir angefangen haben, eine Taubenpopulation von circa. 5000 Tauben. Durch die Ei-Austauschaktionen werden jährlich ca. 800 bis 1000 Eier ausgetauscht, das heißt, es schlüpfen keine. Wir haben natürlich nicht von Anfang an so viele Standorte gehabt. Aber wenn man das jetzt hochrechnet, haben wir im Grunde schon eine Population dadurch nicht bekommen, weil wir die Eier ausgetauscht haben."
Die Kommunen in Deutschland, die das Stadttaubenprojekt umgesetzt haben, werten bereits den Rückgang der Bürger-Beschwerden als Erfolg. Besonders zufrieden ist die Stadt Augsburg. Dort hat man flächendeckend Taubenschläge in Parkhäusern, in Dachstühlen städtischer Verwaltungsgebäude und in mittelalterlichen Stadttürmen eingerichtet. Da bis zu 80 Prozent des Taubenkotes in den Schlägen ausgeschieden wird, verringerte sich die Verschmutzung der Stadt deutlich.