Britta Fecke: Nachdem die EU-Finanzminister ihren milliardenschweren Rettungsschirm über die gemeinsame Währung aufgespannt haben, schauen alle gespannt auf die Entwicklung des Euro. Bisher hat er wieder zugelegt. Ein Euro war im Laufe dieses Vormittags wieder über 1 Dollar und 30 Cent wert, und auch die Aktienmärkte legen derzeit zu. Zur Erinnerung: Am Donnerstag war der Euro nach einem historischen Kursrutsch an der New Yorker Börse auf rund 1,25 Dollar gebrochen. Am Telefon in Berlin begrüße ich Hermann-Josef Tenhagen, Chefredakteur der Zeitschrift "Finanztest". Herr Tenhagen, sind mit dem Euro-Rettungsschirm die Sorgen der Anleger erst mal beseitigt?
Hermann-Josef Tenhagen: Die Sorgen sind sicherlich nicht komplett beseitigt, aber erst mal kommt da hoffentlich ein bisschen Ruhe rein. Weil, ein Teil der Sorgen ist natürlich wegen hoher Staatsschulden, und die hohen Staatsschulden bleiben ja vorläufig. Und ein anderer Teil ist wegen der Frage, wie am Markt dann spekuliert worden ist. Und da versuchen ja die EU-Regierungen gerade diese Spekulationen gegen den Euro einzudämmen, und das scheint zu funktionieren.
Fecke: Welche Anlageformen sind denn von der Euro-Krise besonders betroffen und wie?
Tenhagen: Also eigentlich sind von der Euro-Krise erst mal Anlageformen in Deutschland gar nicht so sehr betroffen, weil die Leute ja ihre Anlagen in Euro ausgezahlt bekommen. Wer eine Lebensversicherung in Euro ausgezahlt bekommt, bekommt in Euro ausgezahlt. Wer natürlich international zum Beispiel Aktien gekauft hat, der wird dann von der Frage des Wechselkurses zwischen Euro und Dollar zum Beispiel betroffen sein, und wenn der Euro weniger wert ist, bekommt er weniger Aktien für sein Geld, wenn er dann also amerikanische zum Beispiel kauft. Solche Sachen. Aber das ist ... Im Grunde ist das alles relativ ruhig geblieben jetzt für den normalen Kleinanleger. Der hat also bisher noch nicht so viel davon gespürt.
Fecke: Wenn er jetzt demnächst anlegen will, wäre er besser beraten mit Anlagen in Fremdwährung, wie eben dem US-Dollar?
Tenhagen: Nee, warum das denn? Also ich meine, letztlich, wenn er das Geld dann nachher aus der Anlage mal wieder nutzen will, dann muss er das ja in Euro nutzen, nutzt das hier. Von daher sind Anlagen in Fremdwährung, das ist immer eine spekulative Geschichte, die man machen kann. Wenn man sagt, man packt zehn Prozent in Dollar oder Britische Pfund oder Schweizer Franken, und das kann dann rauf und runter gehen. Das ist jedenfalls nichts für den Kleinanleger.
Fecke: Bietet sich die Anlage in europäischen Immobilien als Alternative an?
Tenhagen: Wieso das, als Alternative für was? Also Immobilien sind immobil, die kauft man und will sie 10, 15, 20, 30 Jahre behalten. Das heißt, wenn man eine Idee hat für eine tolle Immobilie und die angeguckt hat und weiß, da ist eine Schule nebenan und eine Bushaltestelle und man kann da auch vernünftig einkaufen und es ist nicht teuer und die Miete bezahlt das auch, dann kann man ja so was kaufen – aber erst nach der Arbeit. Das ist nichts für zwischendurch Geld zu parken.
Fecke: Populistisch wird ja immer wieder die D-Mark zurückgefordert. Ständen die Anleger tatsächlich besser da mit der alten Währung?
Tenhagen: Also da muss man immer fragen, wenn man die D-Mark jetzt wieder hätte und das wäre eine richtig harte Währung, dann würde das ja als Allererstes mal bedeuten, dass die deutschen Unternehmen, die vom Export leben, große Schwierigkeiten hätten, weil sie noch teurer wären und das beim Exportieren nicht könnten. Etwas hart formuliert, der ein oder andere Exportbetrieb würde möglicherweise einen Haufen Arbeitsplätze abbauen müssen. Ob das eine tolle Variante ist, das wage ich zu bezweifeln.
Fecke: Die Euro-Krise und ihre Bedeutung für die Anleger. Informationen dazu von Hermann-Josef Tenhagen von der Verbraucherzeitschrift "Finanztest". Vielen Dank!
Hermann-Josef Tenhagen: Die Sorgen sind sicherlich nicht komplett beseitigt, aber erst mal kommt da hoffentlich ein bisschen Ruhe rein. Weil, ein Teil der Sorgen ist natürlich wegen hoher Staatsschulden, und die hohen Staatsschulden bleiben ja vorläufig. Und ein anderer Teil ist wegen der Frage, wie am Markt dann spekuliert worden ist. Und da versuchen ja die EU-Regierungen gerade diese Spekulationen gegen den Euro einzudämmen, und das scheint zu funktionieren.
Fecke: Welche Anlageformen sind denn von der Euro-Krise besonders betroffen und wie?
Tenhagen: Also eigentlich sind von der Euro-Krise erst mal Anlageformen in Deutschland gar nicht so sehr betroffen, weil die Leute ja ihre Anlagen in Euro ausgezahlt bekommen. Wer eine Lebensversicherung in Euro ausgezahlt bekommt, bekommt in Euro ausgezahlt. Wer natürlich international zum Beispiel Aktien gekauft hat, der wird dann von der Frage des Wechselkurses zwischen Euro und Dollar zum Beispiel betroffen sein, und wenn der Euro weniger wert ist, bekommt er weniger Aktien für sein Geld, wenn er dann also amerikanische zum Beispiel kauft. Solche Sachen. Aber das ist ... Im Grunde ist das alles relativ ruhig geblieben jetzt für den normalen Kleinanleger. Der hat also bisher noch nicht so viel davon gespürt.
Fecke: Wenn er jetzt demnächst anlegen will, wäre er besser beraten mit Anlagen in Fremdwährung, wie eben dem US-Dollar?
Tenhagen: Nee, warum das denn? Also ich meine, letztlich, wenn er das Geld dann nachher aus der Anlage mal wieder nutzen will, dann muss er das ja in Euro nutzen, nutzt das hier. Von daher sind Anlagen in Fremdwährung, das ist immer eine spekulative Geschichte, die man machen kann. Wenn man sagt, man packt zehn Prozent in Dollar oder Britische Pfund oder Schweizer Franken, und das kann dann rauf und runter gehen. Das ist jedenfalls nichts für den Kleinanleger.
Fecke: Bietet sich die Anlage in europäischen Immobilien als Alternative an?
Tenhagen: Wieso das, als Alternative für was? Also Immobilien sind immobil, die kauft man und will sie 10, 15, 20, 30 Jahre behalten. Das heißt, wenn man eine Idee hat für eine tolle Immobilie und die angeguckt hat und weiß, da ist eine Schule nebenan und eine Bushaltestelle und man kann da auch vernünftig einkaufen und es ist nicht teuer und die Miete bezahlt das auch, dann kann man ja so was kaufen – aber erst nach der Arbeit. Das ist nichts für zwischendurch Geld zu parken.
Fecke: Populistisch wird ja immer wieder die D-Mark zurückgefordert. Ständen die Anleger tatsächlich besser da mit der alten Währung?
Tenhagen: Also da muss man immer fragen, wenn man die D-Mark jetzt wieder hätte und das wäre eine richtig harte Währung, dann würde das ja als Allererstes mal bedeuten, dass die deutschen Unternehmen, die vom Export leben, große Schwierigkeiten hätten, weil sie noch teurer wären und das beim Exportieren nicht könnten. Etwas hart formuliert, der ein oder andere Exportbetrieb würde möglicherweise einen Haufen Arbeitsplätze abbauen müssen. Ob das eine tolle Variante ist, das wage ich zu bezweifeln.
Fecke: Die Euro-Krise und ihre Bedeutung für die Anleger. Informationen dazu von Hermann-Josef Tenhagen von der Verbraucherzeitschrift "Finanztest". Vielen Dank!