Freitag, 19. April 2024

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Gegen die Kanon-Eintönigkeit
Wege zu mehr Diversität in Konzertprogrammen

Klassische Werke von Komponistinnen finden sich nur selten in Konzertprogrammen. Oft sind die Frauen und ihre Stücke gar nicht bekannt oder werden für qualitativ schlecht erachtet. Das Trio Vivente, das "Institute of Composer Diversity" und das Archiv Frau und Musik versuchen den Kanon-Horizont nun zu erweitern.

Von Dorothee Riemer | 05.11.2019
    Drei Frauen sitzen schwarz gekleidet auf dem Boden. Eine hält eine Geige in der Hand, eine andere ein Cello. Zusammen bilden sie das Klaviertrio "Trio Vivente".
    Das Trio Vivente (Marco Borggreve)
    Auf den Konzertprogrammen landauf, landab stehen zu über 90 Prozent Werke von Komponisten, die tot und männlich sind. Musik von Frauen kommt dagegen so gut wie gar nicht vor, außer es geht um zeitgenössische Musik. Dabei haben Frauen auch schon in den vergangenen Jahrhunderten komponiert. Verschiedene Organisationen und Datenbanken versuchen schon seit einiger Zeit, dieses Repertoire ins Bewusstsein zu rücken, aber der Klassik-Betrieb bewegt sich nur sehr langsam. Die "Musikszene" sammelt Vorschläge, wie unsere Konzertabende etwas diverser werden könnten und trotzdem musikalisch überzeugen.