Für den Mozart-Liebhaber ist es ein Genuss – für die Solistin eine Lärmbelästigung, vor der sie die EU-Richtlinie "Physikalische Agenzien, Lärm 2003/10" spätestens ab kommendem Jahr schützen soll. Nicht ganz zu unrecht, sagt Bau-Akustikerin Heli Laitinen:
"Ich habe einmal ein Flötenspiel vermessen. Der Musiker sah sich die Zahlen an: Oh, ist das laut! Vielleicht sollte ich doch einen Gehörschutz tragen!"
Die Ingenieurin aus Finnland hat eine Reihe von Orchestern in Skandinavien vermessen – und dabei festgestellt, dass die meisten Musiker falsche Vorstellungen über die Lärmbelastung haben. Laitinen:
"Die meisten Musiker glauben, der Lärm komme vom Nachbarn. Aber das stimmt nicht. Der größte Lärm stammt vom eigenen Instrument."
Insgesamt summiert sich der durchschnittliche Lärmpegel in der Woche eines Musikers durch Übungsstunden, Proben und Konzerte auf 85 bis 95 Dezibel,
"und das entspricht durchaus der Belastung, die man an vielen Arbeitsplätzen in der Industrie findet","
so Georg Brockt von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin in Dortmund. Damit fallen auch Geiger und Flötisten unter die EU-Richtlinie und müssen geschützt werden. Was nicht ganz einfach ist. Brockt:
""Natürlich ist die EU-Richtlinie ausgelegt primär für den industriellen Bereich und für Produktion. Dementsprechend findet man hier auch Maßnahmen, die sich zunächst auch mal auf den Lärmschutz an der Quelle beziehen, danach folgen Lärmschutzmaßnahmen auf dem Ausbreitungswege, wie wir sagen, also von der Quelle zum betroffenen Arbeitnehmer, und letztendlich dann zum Schluss beim Arbeitnehmer selber, sprich Gehörschutz und Vorsorge."
Lärmschutz an der Quelle scheidet aus verständlichen Gründen aus. Das ganze Andante pianissimo spielen zu wollen, wäre einfach langweilig. Auch der Ausbreitungsweg, sprich der Weg der Töne zum Musikerohr lässt sich nur selten verändern. Bleibt also nur der Gehörschutz. Doch auch der birgt ein Problem: Stopft sich der Musiker Watte in die Ohren, klingt es nicht nur leise, sondern dumpf.
"Wir haben ja grundsätzlich das Problem dass, wenn wir das Ohr zumachen, es bedeutet, dass ich einfach physikalisch die höheren Frequenzanteile leichter über die geringe Masse gedämmt bekomme als die tieffrequenten Anteile, und darum hören wir ja so dumpfig, so mumpf, wenn wir uns die Ohren mit anderen Dingen zu machen, das liegt nicht daran, dass dort unten angehoben worden ist im tieffrequenten Bereich, sondern das die Mitten und insbesondere die Höhen stärker gedämmt wird und damit wie über eine Balance … der Höreindruck verändert."
Derzeit gibt es nur einen einzigen Hörschutz mit einem speziellen Filter, der diesen Effekt weitgehend vermeidet, beschreibt Eckhard Beste, der selbst Hörschutz entwickelt und produziert.
"Das ist ein Schaumstoff-Stöpsel, den kennt ja jeder, der jetzt nur die eigenartige Form eines individuellen Gehörgangs angenommen hat. Das heißt, der ist nicht ganz rund, und der ist gebogen, und wird nach innen schmaler, und nach außen hin weiter."
Der Stöpsel – der Grundkörper - passt sich auf diese Weise dem Gehörgang perfekt an- und stopft ihn damit vollständig zu. Beste:
"Und dieser Grundkörper ist durchbohrt, und außen setze ich den Filter auf. Und dieser Filter ist ein definierter Raum und hat nach außen hin eine halb-durchlässige Membran."
Diese Membran besteht aus mehreren Folien, die den Klang insgesamt dämpfen, ohne ihn allzusehr zu verfälschen. Wie das genau funktioniert, ist allerdings das Geheimnis des Erfinders. Beste:
"Ja, wenn wir das so genau wüssten, dann hätten wir das schon nach gebaut. Es sind Kunststoffe, es sind Folien, die in geschickter Weise kombiniert sind und akustische Eigenschaften aufweisen, die ich, dass muss ich jetzt ehrlich gestehen, die ich dem Erfinder auch ein Stück weit lasse, weil, ich sag es einmal ganz frech, weil ich nicht möchte, dass die Duplikate aus China dann auch funktionieren."
Auch Heli Laitinen sieht in diesen Schützern einen wirksamen Schutz für die Hörnerven der Musiker. Die sollten ihrer Meinung nach allerdings möglichst schon im Jugendalter mit dem Gebrauch dieser Filter beginnen, ist die Ingenieurin überzeugt. Laitinen:
"Weil ein Hörverlust sich langsam entwickelt, und es zu spät ist, wenn man ihn bemerkt. Und dank Aufklärung fangen die Musiker jetzt tatsächlich früher damit an."
"Ich habe einmal ein Flötenspiel vermessen. Der Musiker sah sich die Zahlen an: Oh, ist das laut! Vielleicht sollte ich doch einen Gehörschutz tragen!"
Die Ingenieurin aus Finnland hat eine Reihe von Orchestern in Skandinavien vermessen – und dabei festgestellt, dass die meisten Musiker falsche Vorstellungen über die Lärmbelastung haben. Laitinen:
"Die meisten Musiker glauben, der Lärm komme vom Nachbarn. Aber das stimmt nicht. Der größte Lärm stammt vom eigenen Instrument."
Insgesamt summiert sich der durchschnittliche Lärmpegel in der Woche eines Musikers durch Übungsstunden, Proben und Konzerte auf 85 bis 95 Dezibel,
"und das entspricht durchaus der Belastung, die man an vielen Arbeitsplätzen in der Industrie findet","
so Georg Brockt von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin in Dortmund. Damit fallen auch Geiger und Flötisten unter die EU-Richtlinie und müssen geschützt werden. Was nicht ganz einfach ist. Brockt:
""Natürlich ist die EU-Richtlinie ausgelegt primär für den industriellen Bereich und für Produktion. Dementsprechend findet man hier auch Maßnahmen, die sich zunächst auch mal auf den Lärmschutz an der Quelle beziehen, danach folgen Lärmschutzmaßnahmen auf dem Ausbreitungswege, wie wir sagen, also von der Quelle zum betroffenen Arbeitnehmer, und letztendlich dann zum Schluss beim Arbeitnehmer selber, sprich Gehörschutz und Vorsorge."
Lärmschutz an der Quelle scheidet aus verständlichen Gründen aus. Das ganze Andante pianissimo spielen zu wollen, wäre einfach langweilig. Auch der Ausbreitungsweg, sprich der Weg der Töne zum Musikerohr lässt sich nur selten verändern. Bleibt also nur der Gehörschutz. Doch auch der birgt ein Problem: Stopft sich der Musiker Watte in die Ohren, klingt es nicht nur leise, sondern dumpf.
"Wir haben ja grundsätzlich das Problem dass, wenn wir das Ohr zumachen, es bedeutet, dass ich einfach physikalisch die höheren Frequenzanteile leichter über die geringe Masse gedämmt bekomme als die tieffrequenten Anteile, und darum hören wir ja so dumpfig, so mumpf, wenn wir uns die Ohren mit anderen Dingen zu machen, das liegt nicht daran, dass dort unten angehoben worden ist im tieffrequenten Bereich, sondern das die Mitten und insbesondere die Höhen stärker gedämmt wird und damit wie über eine Balance … der Höreindruck verändert."
Derzeit gibt es nur einen einzigen Hörschutz mit einem speziellen Filter, der diesen Effekt weitgehend vermeidet, beschreibt Eckhard Beste, der selbst Hörschutz entwickelt und produziert.
"Das ist ein Schaumstoff-Stöpsel, den kennt ja jeder, der jetzt nur die eigenartige Form eines individuellen Gehörgangs angenommen hat. Das heißt, der ist nicht ganz rund, und der ist gebogen, und wird nach innen schmaler, und nach außen hin weiter."
Der Stöpsel – der Grundkörper - passt sich auf diese Weise dem Gehörgang perfekt an- und stopft ihn damit vollständig zu. Beste:
"Und dieser Grundkörper ist durchbohrt, und außen setze ich den Filter auf. Und dieser Filter ist ein definierter Raum und hat nach außen hin eine halb-durchlässige Membran."
Diese Membran besteht aus mehreren Folien, die den Klang insgesamt dämpfen, ohne ihn allzusehr zu verfälschen. Wie das genau funktioniert, ist allerdings das Geheimnis des Erfinders. Beste:
"Ja, wenn wir das so genau wüssten, dann hätten wir das schon nach gebaut. Es sind Kunststoffe, es sind Folien, die in geschickter Weise kombiniert sind und akustische Eigenschaften aufweisen, die ich, dass muss ich jetzt ehrlich gestehen, die ich dem Erfinder auch ein Stück weit lasse, weil, ich sag es einmal ganz frech, weil ich nicht möchte, dass die Duplikate aus China dann auch funktionieren."
Auch Heli Laitinen sieht in diesen Schützern einen wirksamen Schutz für die Hörnerven der Musiker. Die sollten ihrer Meinung nach allerdings möglichst schon im Jugendalter mit dem Gebrauch dieser Filter beginnen, ist die Ingenieurin überzeugt. Laitinen:
"Weil ein Hörverlust sich langsam entwickelt, und es zu spät ist, wenn man ihn bemerkt. Und dank Aufklärung fangen die Musiker jetzt tatsächlich früher damit an."