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Geiselnahme in Viernheim
Täter hatte Schreckschusswaffen bei sich

Der maskierte Mann, der gestern in einem Kino im hessischen Viernheim von der Polizei erschossen wurde, hatte keine scharfen Waffen bei sich: Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Darmstadt trug er Schreckschusswaffen und Handgranaten-Attrappen. Bei dem Mann handelte es sich um einen 19-jährigen gebürtigen Mannheimer.

    Einsatzwagen der Polizei stehen in Viernheim vor dem Kino, in dem sich ein bewaffneter Mann verschanzt hatte.
    Der Tatort: Ein Kino in Viernheim (Hessen). (dpa / Simon Ribnitzky)
    Der Mann hatte das Kino gestern laut Polizei maskiert und bewaffnet betreten. Ein Kino-Mitarbeiter sprach zunächst von einem Mann mit Sturmhaube und einer langen automatischen Waffe. Er soll einen verwirrten Eindruck gemacht haben. Wie die Staatsanwaltschaft jetzt mitteilte, habe er vier Angestellte und 14 Besucher als Geiseln genommen und sie bedroht. Darunter seien auch Kinder gewesen. Alle Geiseln konnten unverletzt befreit werden.
    Bei der Stürmung des Gebäudes habe die Polizei den Täter "final bekämpft", sagte Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) gestern im Wiesbadener Landtag.
    Das Motiv des Mannes ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft nach wie vor unklar. Hinweise auf einen politischen oder terroristischen Hintergrund gebe es nach jetzigem Stand nicht. Der 19-Jährige sei ein in Mannheim geborener Deutscher gewesen, der zuletzt in Norddeutschland gelebt habe.
    (cvo/tgs)