Das Gefühl ist natürlich schon klasse. Und das ist wohl das, wovon man eigentlich träumt. Man bekommt Geld und kann machen, was man will, und das Ganze dann so aufbauen, wie man meint, dass es richtig ist.
Martin Wilmking ist Millionär geworden. Genau eine Million Euro hat der 32jährige Deutsche gewonnen. Mit dem Preisgeld will der Klimaforscher untersuchen, welchen Einfluss die globale Erderwärmung auf die nördlichen Torfmoore hat - vor allem auf deren Kohlenstoffhaushalt. Ein Projekt an der Uni Greifswald ist dazu geplant - sowie abenteuerliche Expeditionen nach Sibirien:
Expeditionen in unserem Falle würde heißen, dass man vielleicht sogar mit der Transsibirischen Eisenbahn in Richtung Osten fährt, bis man dann in irgendwelchen Städten normalerweise ankommt. Aber unsere eigentlichen Untersuchungsgebiete liegen weit ab vom Schuss. Das ist dann Helikoptercharter. Ich glaube in den Moorgebieten wird das nur noch Helikopter sein, und das Ganze im Sommer dann wahrscheinlich über zwei bis drei Monate.
Ein anderer Gewinner, Luc Brunsveld, stammt aus Holland und wurde mit 800.000 Euro beglückt. Mit dem Geldbatzen will der 27jährige Biochemiker am Max-Planck-Institut in Dortmund spezielle Moleküle unter die Lupe zu nehmen: biologische Moleküle.
Biologische Moleküle sind zum Beispiel Proteine. Und die Proteine haben Wechselwirkungen. Ab und zu geht mal etwas falsch in diesen Wechselwirkungen. Dann werden die zum Beispiel zu stark. Das sorgt dann dafür, dass die Zellen viel zu schnell multiplizieren. Und dann hat man Krebs. Wenn man das jetzt schafft, diese Wechselwirkungen zwischen diesen Proteinen wieder zu senken, hat man einen neuen Angriffspunkt, um Krebs aufzulösen.
Ein Teil der sechs- bis siebenstelligen Summe dient dazu, die Kovalevski-Forscher vier Jahre lang zu bezahlen. Monatsgehalt: bis zu 6600 Euro brutto. Vom Rest dürfen die Jungwissenschaftler Mitarbeiter einstellen: Doktoranden, Postdoktoranden und Techniker. Brunsveld findet das super:
Wenn während der Forschung heraus kommt, dass eigentlich Rechner oder Computer die Forschung viel besser machen können als Doktoranden, kann ich dafür sagen: Okay, kaufe ich mir zwei Rechner und lass ich die die Arbeit tun und nehme einen Doktoranden weniger.
Wichtiges Kriterium: Die Sofja-Kovalevskaja-Preisträger dürfen nicht älter als 35 Jahre alt sein. Georg Schütte, der Generalsekretär der Alexander-von-Humboldt-Stiftung, will nur "junges Blut" fördern:
Wir haben in den vergangenen Jahren sehr aufmerksam zugehört, welche Kritik an der wissenschaftlichen Nachwuchsausbildung in Deutschland geübt wurde. Daraufhin hat die Humboldt-Stiftung entschieden: Wir setzen ein positives Beispiel, wir schaffen Bedingungen in Deutschland, die optimal sind und international konkurrenzfähig sind.
Wissenschaftler, die in den Genuss des Preises kommen wollen, müssen zuvor ein innovatives Projekt bei der Stiftung beantragen. Und zwar ein Projekt, das sie in Deutschland realisieren wollen - die Fördermittel sollen hier "verforscht" werden. Auf diese Weise werden - neben den deutschen - auch amerikanische, italienische oder holländische Spitzenkräfte gebunden, sagt Schütte:
Die Idee des Preises ist, sehr gute Leute aus der ganzen Welt und aus verschiedensten Disziplinen für Deutschland zu gewinnen. Wir wollen Elite anziehen.
Brunsveld:
Für mich ist sehr wichtig, dass es mir die Möglichkeit gibt, im Ausland, in Deutschland zu forschen, und dass man damit auch hoffentlich die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Ländern in Europa verstärken kann. Und für mich wird das natürlich am meisten die Zusammenarbeit zwischen Holland und Deutschland sein.
Die Unis reißen sich um die "ausgezeichnete" Elite, so die Erfahrung der Humboldt-Stiftung mit den letzten Preisträgern, die vor zwei Jahren den Geldsegen erhielten. 19 der damals 29 "Kovalevskis" haben heute bereits einen Ruf an eine Uni oder eine andere Festanstellung bekommen. Obwohl die Vierjahresförderung noch gar nicht abgelaufen ist. Der Hintergrund: Die Hochschulen wollen vom Budget und vom Image der Elite-Forscher profitieren. Schütte:
Die Universitäten stehen auch in einem Wettbewerb, diese sehr guten Leute für sich zu gewinnen. In dem Sinne ist das eine Abstimmung mit den Füßen. Die Universitäten, die Sofja-Kovalevskaja-Preisträger zu Gast haben, die können stolz auf sich sein und das wird wiederum auch international wahrgenommen.
Martin Wilmking ist Millionär geworden. Genau eine Million Euro hat der 32jährige Deutsche gewonnen. Mit dem Preisgeld will der Klimaforscher untersuchen, welchen Einfluss die globale Erderwärmung auf die nördlichen Torfmoore hat - vor allem auf deren Kohlenstoffhaushalt. Ein Projekt an der Uni Greifswald ist dazu geplant - sowie abenteuerliche Expeditionen nach Sibirien:
Expeditionen in unserem Falle würde heißen, dass man vielleicht sogar mit der Transsibirischen Eisenbahn in Richtung Osten fährt, bis man dann in irgendwelchen Städten normalerweise ankommt. Aber unsere eigentlichen Untersuchungsgebiete liegen weit ab vom Schuss. Das ist dann Helikoptercharter. Ich glaube in den Moorgebieten wird das nur noch Helikopter sein, und das Ganze im Sommer dann wahrscheinlich über zwei bis drei Monate.
Ein anderer Gewinner, Luc Brunsveld, stammt aus Holland und wurde mit 800.000 Euro beglückt. Mit dem Geldbatzen will der 27jährige Biochemiker am Max-Planck-Institut in Dortmund spezielle Moleküle unter die Lupe zu nehmen: biologische Moleküle.
Biologische Moleküle sind zum Beispiel Proteine. Und die Proteine haben Wechselwirkungen. Ab und zu geht mal etwas falsch in diesen Wechselwirkungen. Dann werden die zum Beispiel zu stark. Das sorgt dann dafür, dass die Zellen viel zu schnell multiplizieren. Und dann hat man Krebs. Wenn man das jetzt schafft, diese Wechselwirkungen zwischen diesen Proteinen wieder zu senken, hat man einen neuen Angriffspunkt, um Krebs aufzulösen.
Ein Teil der sechs- bis siebenstelligen Summe dient dazu, die Kovalevski-Forscher vier Jahre lang zu bezahlen. Monatsgehalt: bis zu 6600 Euro brutto. Vom Rest dürfen die Jungwissenschaftler Mitarbeiter einstellen: Doktoranden, Postdoktoranden und Techniker. Brunsveld findet das super:
Wenn während der Forschung heraus kommt, dass eigentlich Rechner oder Computer die Forschung viel besser machen können als Doktoranden, kann ich dafür sagen: Okay, kaufe ich mir zwei Rechner und lass ich die die Arbeit tun und nehme einen Doktoranden weniger.
Wichtiges Kriterium: Die Sofja-Kovalevskaja-Preisträger dürfen nicht älter als 35 Jahre alt sein. Georg Schütte, der Generalsekretär der Alexander-von-Humboldt-Stiftung, will nur "junges Blut" fördern:
Wir haben in den vergangenen Jahren sehr aufmerksam zugehört, welche Kritik an der wissenschaftlichen Nachwuchsausbildung in Deutschland geübt wurde. Daraufhin hat die Humboldt-Stiftung entschieden: Wir setzen ein positives Beispiel, wir schaffen Bedingungen in Deutschland, die optimal sind und international konkurrenzfähig sind.
Wissenschaftler, die in den Genuss des Preises kommen wollen, müssen zuvor ein innovatives Projekt bei der Stiftung beantragen. Und zwar ein Projekt, das sie in Deutschland realisieren wollen - die Fördermittel sollen hier "verforscht" werden. Auf diese Weise werden - neben den deutschen - auch amerikanische, italienische oder holländische Spitzenkräfte gebunden, sagt Schütte:
Die Idee des Preises ist, sehr gute Leute aus der ganzen Welt und aus verschiedensten Disziplinen für Deutschland zu gewinnen. Wir wollen Elite anziehen.
Brunsveld:
Für mich ist sehr wichtig, dass es mir die Möglichkeit gibt, im Ausland, in Deutschland zu forschen, und dass man damit auch hoffentlich die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Ländern in Europa verstärken kann. Und für mich wird das natürlich am meisten die Zusammenarbeit zwischen Holland und Deutschland sein.
Die Unis reißen sich um die "ausgezeichnete" Elite, so die Erfahrung der Humboldt-Stiftung mit den letzten Preisträgern, die vor zwei Jahren den Geldsegen erhielten. 19 der damals 29 "Kovalevskis" haben heute bereits einen Ruf an eine Uni oder eine andere Festanstellung bekommen. Obwohl die Vierjahresförderung noch gar nicht abgelaufen ist. Der Hintergrund: Die Hochschulen wollen vom Budget und vom Image der Elite-Forscher profitieren. Schütte:
Die Universitäten stehen auch in einem Wettbewerb, diese sehr guten Leute für sich zu gewinnen. In dem Sinne ist das eine Abstimmung mit den Füßen. Die Universitäten, die Sofja-Kovalevskaja-Preisträger zu Gast haben, die können stolz auf sich sein und das wird wiederum auch international wahrgenommen.