Viele psychische Erkrankungen, darunter auch Schizophrenien oder die manische Depression, stehen seit langem im Verdacht, Folgen von komplexen Abweichungen im Erbgut zu sein. Dabei müssen die Gendefekte allerdings nicht zwangsläufig auch zum Ausbruch der Erkrankungen führen. Oft bedarf es dazu weiterer auslösender Faktoren - so genannte Trigger - zu denen ungünstige Umweltbedingungen, emotionaler Stress sowie andere Krankheiten zählen. Überdies wird die manisch depressive Krankheit nicht autosomal-dominant übertragen, wobei ein einzelnes schadhaftes Gen die Symptome sicher bedingt und dementsprechend bei der Hälfte der Nachkommen eines Betroffenen auftreten müsste: " Vielmehr liegt das Risiko der Kinder bei rund 20 Prozent, wenn ein Elternteil von der Erkrankung betroffen ist. Nur wenn beide Eltern manisch depressiv veranlagt sind, steigt das Risiko für die Nachkommen auf etwa 40 bis 50 Prozent an", erklärt Maria Serbanescu, Leiterin der Abteilung Biometrische Psychiatrische Genetik an der Universität Bukarest.
Aufschluss darüber, wie groß das Risiko für Kinder von Betroffenen ist, ebenfalls die Krankheit zu entwickeln, gibt aber auch das Alter, in dem die manische Depression bei einem Patienten auftrat: "Geschieht dies vor dem 25. Lebensjahr, ist die Gefahr einer Vererbung auf die Nachkommen beträchtlich größer als ein Ausbruch der Symptome zu einem späteren Zeitpunkt", so Serbanescu. So zeigt eine jüngst abgeschlossene Studie an 177 rumänischen Familien, dass bis zu 30 Prozent der Kinder manisch depressiv werden, wenn das Leiden vor dem 25. Lebensjahr zutage tritt. Bricht die manische Depression dagegen später aus, sinkt das Risiko für die Nachkommen auf zehn bis zwölf Prozent.
Der abrupte Wechsel des Vererbungsmusters mit Erreichen eines bestimmten Alters lässt zwei verschiedene genetische Mechanismen vermuten: Bricht die Krankheit vorher aus, liegt ein genetisch dominierender Hauptdefekt für das Leiden nahe. Dagegen vermuten die Wissenschaftler, dass bei einem späteren Auftreten der manischen Depression mehrere Gene beteiligt sind, die nur gemeinsam das Krankheitsbild bedingen können. Im nächsten Schritt will das deutsch-rumänische Team jetzt herausfinden, auf welchen Chromosomen diese defekten Erbinformationen liegen. Doch schon heute können die Betroffenen von der Studie profitieren: In einer humangenetischen Beratung erfahren sie bei einem Kinderwunsch jetzt etwas genauer, wie groß das Risiko ist, dass auch die Kinder möglicherweise unter der unheilbaren Krankheit Leiden werden.
[Quelle: Mirko Smiljanic]
Aufschluss darüber, wie groß das Risiko für Kinder von Betroffenen ist, ebenfalls die Krankheit zu entwickeln, gibt aber auch das Alter, in dem die manische Depression bei einem Patienten auftrat: "Geschieht dies vor dem 25. Lebensjahr, ist die Gefahr einer Vererbung auf die Nachkommen beträchtlich größer als ein Ausbruch der Symptome zu einem späteren Zeitpunkt", so Serbanescu. So zeigt eine jüngst abgeschlossene Studie an 177 rumänischen Familien, dass bis zu 30 Prozent der Kinder manisch depressiv werden, wenn das Leiden vor dem 25. Lebensjahr zutage tritt. Bricht die manische Depression dagegen später aus, sinkt das Risiko für die Nachkommen auf zehn bis zwölf Prozent.
Der abrupte Wechsel des Vererbungsmusters mit Erreichen eines bestimmten Alters lässt zwei verschiedene genetische Mechanismen vermuten: Bricht die Krankheit vorher aus, liegt ein genetisch dominierender Hauptdefekt für das Leiden nahe. Dagegen vermuten die Wissenschaftler, dass bei einem späteren Auftreten der manischen Depression mehrere Gene beteiligt sind, die nur gemeinsam das Krankheitsbild bedingen können. Im nächsten Schritt will das deutsch-rumänische Team jetzt herausfinden, auf welchen Chromosomen diese defekten Erbinformationen liegen. Doch schon heute können die Betroffenen von der Studie profitieren: In einer humangenetischen Beratung erfahren sie bei einem Kinderwunsch jetzt etwas genauer, wie groß das Risiko ist, dass auch die Kinder möglicherweise unter der unheilbaren Krankheit Leiden werden.
[Quelle: Mirko Smiljanic]