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Deutsche Stiftung Weltbevölkerung
Genitalverstümmelung wird zu wenig bekämpft

Die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung mahnt mehr Engagement im Kampf gegen weibliche Genitalverstümmelung an.

    Eine Zeichnung zeigt drei Frauen, die ein Mädchen festhalten und zwischen den Beinen beschneiden.
    Ausschnitt aus einem Poster, das in Benin vor weiblicher Genitalverstümmelung warnt. (imago / Alida Latham / Danita Delimont)
    Diese schädliche Praxis sei heute zwar in fast allen Ländern per Gesetz verboten, werde aber trotzdem vielfach weiter praktiziert, sagte die stellvertretende Geschäftsführerin Bähr in Hannover. Es handele sich um eine tief verwurzelte Tradition. Dagegen müsse mehr getan werden - vor allem mittels Aufklärung und mittels Kooperation aller gesellschaftlicher Sektoren. Genitalverstümmelung gelte in vielen Regionen immer noch als Voraussetzung für die Eheschließung. Laut Bähr gibt es nur wenige positive Entwicklungen. Sie verwies auf Kenia. Dort sei der Anteil der 15- bis 49-Jährigen, die eine Genitalverstümmelung erleiden mussten, von 38 Prozent im Jahr 1998 auf 15 Prozent 2022 gesunken sei.
    Gegenwärtig sind den Angaben zufolge mehr als 200 Millionen Mädchen und Frauen an ihren Genitalien verstümmelt. 12.000 drohten pro Tag Opfer der gewaltsamen Prozedur zu werden.
    Diese Nachricht wurde am 05.02.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.