London
Gericht: BHP Group verantwortlich für Dammbruch in Rückhaltebecken eines Eisenerzbergwerks in Brasilien

Zehn Jahre nach einer schweren Umweltkatastrophe in Brasilien hat ein Gericht in London entschieden, dass der britisch-australische Rohstoffkonzern BHP für die Schäden haftbar gemacht werden kann.

    Ein zerstörtes Haus am 03.11.2016 in Bento Rodrigues, Brasilien. Bei der "Tragödie von Mariana" kam es am 05.11.2015 in einem Eisenerzbergwerk zu einem Dammbruch in einem Rückhaltebecken. Eine riesige Welle mit Schlamm und schädlichen Stoffen ergoss sich in angrenzende Ortschaften und kontaminierte den Fluss Rio Doce.
    Am 05.11.2015 kam es in einem Eisenerzbergwerk zu einem Dammbruch in einem Rückhaltebecken. Eine riesige Welle mit Schlamm und schädlichen Stoffen ergoss sich in angrenzende Ortschaften und kontaminierte den Fluss Rio Doce. (picture alliance / dpa / Isaac Risco)
    Es geht um einen Dammbruch im Jahr 2015. Damals waren 40 Millionen Kubikmeter giftiger Abwässer aus dem Rückhaltebecken eines Eisenerzbergwerks in den Fluss Doce gelangt. Das Gericht erklärte, das Ausmaß der Schäden werde in einer späteren Phase des Prozesses festgelegt. Die Betroffenen verlangen rund 40 Milliarden Euro. BHP kündigte Berufung gegen die Entscheidung an.
    Bei dem Unglück im Bundesstaat Minas Gerais kamen 19 Menschen ums Leben, Hunderttausende wurden von der Wasserversorgung abgeschnitten. Die Mine wurde von dem Bergbauunternehmen Samarco betrieben, einem Joint Venture zwischen dem brasilianischen Konzern Vale und der BHP Group. Betroffene begrüßten die Entscheidung des Londoner Gerichts. Damit stehe fest, dass es kein Unfall gewesen sei und BHP Verantwortung übernehmen müsse.
    Im vergangenen Jahr hatten die verantwortlichen Unternehmen mit den brasilianischen Behörden einen Vergleich über 32 Milliarden US-Dollar geschlossen. BHP argumentiert, dass die Entschädigungsansprüche der über 600.000 Opfer der Umweltkatastrophe damit abgegolten seien.
    Diese Nachricht wurde am 14.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.