Nahost
Gerichtliche Anhörung über Zugang internationaler Medien zum Gazastreifen geplant

Seit rund zwei Jahren kämpft der Verband der Auslandspresse in Israel und den palästinensischen Gebieten - kurz FPA - für einen freien und unabhängigen Zugang von Journalisten zum Gazastreifen. Nun soll es eine Anhörung vor dem obersten israelischen Gericht geben. Die FPA bezeichnet den Schritt als "längst überfällig".

    Blauer Stahlhelm mit Aufschrift "Press" auf einem Grab in Gaza.
    Mindestens 200 Journalisten wurden im Gazastreifen bisher getötet. (picture alliance / dpa / Mohammed Talatene)
    Es sei höchste Zeit, dass Israel die Sperre aufhebe und es den Journalisten ermögliche, gemeinsam mit palästinensischen Kollegen im Gazastreifen zu arbeiten. Die Anhörung ist für Donnerstag geplant. In der Vergangenheit waren angesetzte Termine auf Drängen der israelischen Regierung wiederholt verschoben worden. Israel hindert ausländische Journalisten seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 am unabhängigen Betreten des Kriegsgebiets. Dies behindere die Berichterstattung über den verheerenden Konflikt erheblich, so die FPA.

    Mindestens 200 Journalisten getötet

    Der durch den Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023 ausgelöste Krieg gehört zu den tödlichsten Konflikten für Medienschaffende in der modernen Geschichte. Seit Beginn der Kampfhandlungen wurden nach Angaben des Verbands mindestens 200 palästinensische Journalisten im Gazastreifen durch israelischen Beschuss getötet. So waren am Wochenende auch Mitarbeiter des ZDF im Gazastreifen ums Leben gekommen.
    Die FPA und weitere Journalistenverbände werfen Israel vor, palästinensische Journalisten gezielt ins Visier zu nehmen und bekannte Sendeorte von Medienvertretern gezielt zu bombardieren. Israel wiederum warf Journalisten im Gazastreifen wiederholt vor, Mitglieder von Terrororganisationen zu sein und mit der Hamas zusammenzuarbeiten. Dies gilt besonders für den internationalen Nachrichtensender Al Dschasira, der diese Vorwürfe mehrfach kategorisch zurückgewiesen hat.

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    Diese Nachricht wurde am 22.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.