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Germanwings-Unglück
Einsatzkräfte finden Flugschreiber

Nach dem Absturz eines Airbus in Südfrankreich gehen die Rettungskräfte davon aus, dass von den 150 Menschen an Bord der Germanwings-Maschine niemand überlebt hat. Bislang ist völlig offen, was zu der Katastrophe führte. Aufklärung könnte der gefundene Flugschreiber leisten. Der Mutterkonzern Lufthansa geht bisher von einem Unglück aus.

    Wrackteile und Trümmer liegen an einem Berghang nach dem Absturz einer Maschine vom Typ Airbus A320 der Fluggesellschaft Germanwings bei Seyne-les-Alpes in der Provence.
    Wrackteile und Trümmer liegen an einem Berghang nach dem Absturz einer Maschine vom Typ Airbus A320 der Fluggesellschaft Germanwings bei Seyne-les-Alpes in der Provence. (Thomas Koehler/photothek.net/Auswärtiges Amt/dpa)
    Der französische Innenminister Bernard Cazeneuve teilte mit, die gefundene Blackbox solle nun den Ermittlungsbehörden übergeben werden. Die Auswertung der Daten könnte Erkenntnisse über die Absturzursache liefern. Diese ist bisher völlig unklar. Einen Notruf setzten die Piloten nicht ab.
    Der Airbus A 320 war am Dienstagvormittag auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf mit 144 Passagieren und sechs Besatzungsmitgliedern an Bord nach einem acht Minuten langen Sinkflug in den Alpen zerschellt. Die Rettungskräfte gehen davon aus, dass niemand überlebt hat. Die Herkunft der Passagiere steht nach Angaben von Germanwings weiterhin nicht endgültig fest. In einer ersten Pressekonferenz war die Rede von 67 Deutschen. Klar ist bisher nur, dass 16 Schüler und zwei Lehrerinnen aus dem westfälischen Haltern unter den Opfern sind.
    Französische Rettungshelfer nahe der Unglücksstelle des Germanwings Airbus A320 in den französischen Alpen am 24.3.2015.
    Französische Rettungshelfer nahe der Unglücksstelle des Germanwings Airbus A320 in den französischen Alpen. (AFP / Boris Horvat)
    Das Auswärtige Amt erklärte, es gebe noch keine genauen Erkenntnisse über die Zahl der deutschen Opfer. Die Identifizierung der Toten in dem schwer zugänglichen Gebiet werde vermutlich einige Zeit dauern. Die französische Gendarmerie befürchtet, dass die Bergungsarbeiten an der Unglücksstelle durch schlechtes Wetter noch erschwert werden.
    Lufthansa geht von Unfall aus
    Der Germanwings-Mutterkonzern Lufthansa geht derzeit davon aus, dass der Absturz ein Unfall war. Vize-Präsidentin Heike Birlenbach sagte, jede andere Theorie sei Spekulation. Der Luftfahrtexperte Elmar Giemulla wies im Deutschlandfunk darauf hin, dass acht Minuten eine sehr lange Zeit für einen Sinkflug sei. Deshalb sei es rätselhaft, dass die beiden Piloten weder einen Notruf absetzten noch versuchten, das Flugzeug aus den Alpen zu lenken. Er sprach von einer "völligen Passivität der beiden Piloten."
    Am Abend trafen Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier und Verkehrsminister Alexander Dobrindt per Hubschrauber an der Absturzstelle ein, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Steinmeier sagte, vor Ort zeige sich ein Bild des Grauens. Die Trauer der Familien und Angehörigen sei unermesslich. Die Bergungsarbeiten in etwa 1.500 Metern Höhe gestalten sich schwierig und werden durch schlechtes Wetter noch erschwert.
    Am Mittwoch reisen auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft an die Unglücksstelle. Sie wollen die Region zusammen mit Frankreichs Staatschef François Hollande und dem spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy besuchen.
    Weltweit löste das Unglück Bestürzung aus. US-Präsident Barack Obama bot Merkel in einem Telefonat seine Hilfe an. Das Europäische Parlament wird seine Sitzung am Mittwoch mit einer Schweigeminute zum Gedenken an die Opfer beginnen, wie Parlamentspräsident Martin Schulz ankündigte. Die spanische Regierung hat eine offizielle Trauer von drei Tagen angeordnet.