Ob man nun einfach irgendwann nicht mehr hingeht und auf die Exmatrikulation wartet oder bei einer entscheidenden Prüfung durchfällt, ein gescheitertes Studium empfinden die meisten als Makel. Dabei gibt es durchaus Studienabbrecher, die später im Leben überaus erfolgreich sind. Erich Sixt zum Beispiel fand die Uni langweilig und baute stattdessen sein Autovermietungsimperium auf. Aber selbst wenn ein abgebrochenes Studium nicht gleich in die steile Karriere führt, kann das Scheitern Chancen bieten. Wie bei Marko Breuer, der bisher weder reich noch berühmt wurde, aber heute tut, was ihm gut tut.
"Meine Damen und Herren auf Gleis zwo fährt ein der Eifelexpress ..."
Zugegeben, der Nabel der Welt ist der Bahnhof von Euskirchen in der Eifel nicht gerade. Morgens und nachmittags füllen Berufspendler die Bahnsteige, mittags Horden von Schülern. Im Bahnhof selbst ein Fahrkartenschalter, ein Bäcker und - die Bahnhofsbuchhandlung. Hier zwischen "Spiegel", "Gala" und der Fachzeitschrift für Reptilienfreunde arbeitet Marko Breuer und strahlt Zufriedenheit aus. Ursprünglich wollte er ein Studium der Politik, Theater-, Film, Fernsehwissenschaften und Pädagogik abschließen - nur: das ist gescheitert.
"Gescheitert letztendlich an dem Fach Politik weil ich da die dritte Zwischenprüfung nicht bestanden habe. In TeFiFe war ich eigentlich schon bis zum Hauptstudium durch und in Pädagogik auch, aber in Politik hat´s dann halt nicht so funktioniert."
Politik und Theater-Film, Fernsehwissenschaften, das waren Themen, die Marko Breuer durchaus interessierten, aber die Rolle des Studierenden, die hat er sich nie so richtig angezogen.
"Als Student hab ich mich selten gefühlt, muss ich ganz ehrlich sagen, ich kam mir eher als Betrachter der Situation und nicht als derjenige, der daran wirklich teilnimmt vor, ich weiß gar nicht woran das lag und das war einfach zuwenig, glaub ich, um das Studium dann auch erfolgreich zu beenden."
Vor der dritten und letzten Chance in der Zwischenprüfung hatte er sich nicht etwa auf die faule Haut gelegt - im Gegenteil, schließlich wollte er sich nicht nachsagen lassen, er hätte nicht alles versucht. Gescheitert ist er trotzdem. Aber das Scheitern war nicht nur ein Misserfolg.
"als ich das Ergebnis der dritten Prüfung gesehen hab, war es gleichzeitig eine Niederlage aber auch eine Erleichterung."
Denn eigentlich war das Studium ohnehin nicht das richtige für Marko Breuer.
"Es war mir in vielen Teilen nicht praktisch genug, es war mir zu theoretisch und zu wenig am Leben selbst orientiert, und was ich jetzt im Prinzip mache, hier in diesem Zeitungsgeschäft, man ist näher am Leben dran, hab ich so das Gefühl."
Schon während des Studiums hatte er einen Job in einer Bahnhofsbuchhandlung, und besserte an den Wochenenden sein Einkommen auf. Heute ist daraus ein fester Job geworden.
"Es kam halt auch noch ein Zufall dazu, dass halt am Ende des Studiums bzw nach dem gescheiterten Versuch wurde ne Stelle frei und bei der heutigen Arbeitsmarktlage hab ich mir gedacht, das ist n prima Job und mir gefällt er und warum soll ich das nicht für ne Zeit machen und daraus sind inzwischen jetzt schon anderthalb Jahre geworden."
Marko fühlt sich wohl in seinem Job, kann eigenverantwortlich arbeiten, genießt Gespräche mit den vielen Stammkunden, die in dem kleinen Ort extra zur Bahnhofsbuchhandlung kommen, wenn sie etwas Spezielleres suchen.
"Man kennt sich auch und wenn man durch die Stadt geht, wird man gegrüßt und man kommt sich schon als bekannter Mensch vor in gewisser Hinsicht."
Und als Gescheiterter sieht sich Marko Breuer keineswegs.
"Man hat ständig das Gefühl, daß nicht das Leben an einem vorbeizieht, sondern man ist Teil des Lebens, man sieht die Züge, man sieht wie Leute anreisen, abfahren, sich verabschieden, es ist schon so, dass man vom Leben hier sehr viel mitkriegt, wo einem eigentlich gesagt wird, dass mit dem nicht vorhandenen Studium ein Teil des Lebens zuende gegangen ist, ich seh das völlig anders und ich empfinde hier dieses ständige raus und rein im Laden und dieses ständige an und abreisen, ich empfinde das als sehr spannend."
"Meine Damen und Herren auf Gleis zwo fährt ein der Eifelexpress ..."
Zugegeben, der Nabel der Welt ist der Bahnhof von Euskirchen in der Eifel nicht gerade. Morgens und nachmittags füllen Berufspendler die Bahnsteige, mittags Horden von Schülern. Im Bahnhof selbst ein Fahrkartenschalter, ein Bäcker und - die Bahnhofsbuchhandlung. Hier zwischen "Spiegel", "Gala" und der Fachzeitschrift für Reptilienfreunde arbeitet Marko Breuer und strahlt Zufriedenheit aus. Ursprünglich wollte er ein Studium der Politik, Theater-, Film, Fernsehwissenschaften und Pädagogik abschließen - nur: das ist gescheitert.
"Gescheitert letztendlich an dem Fach Politik weil ich da die dritte Zwischenprüfung nicht bestanden habe. In TeFiFe war ich eigentlich schon bis zum Hauptstudium durch und in Pädagogik auch, aber in Politik hat´s dann halt nicht so funktioniert."
Politik und Theater-Film, Fernsehwissenschaften, das waren Themen, die Marko Breuer durchaus interessierten, aber die Rolle des Studierenden, die hat er sich nie so richtig angezogen.
"Als Student hab ich mich selten gefühlt, muss ich ganz ehrlich sagen, ich kam mir eher als Betrachter der Situation und nicht als derjenige, der daran wirklich teilnimmt vor, ich weiß gar nicht woran das lag und das war einfach zuwenig, glaub ich, um das Studium dann auch erfolgreich zu beenden."
Vor der dritten und letzten Chance in der Zwischenprüfung hatte er sich nicht etwa auf die faule Haut gelegt - im Gegenteil, schließlich wollte er sich nicht nachsagen lassen, er hätte nicht alles versucht. Gescheitert ist er trotzdem. Aber das Scheitern war nicht nur ein Misserfolg.
"als ich das Ergebnis der dritten Prüfung gesehen hab, war es gleichzeitig eine Niederlage aber auch eine Erleichterung."
Denn eigentlich war das Studium ohnehin nicht das richtige für Marko Breuer.
"Es war mir in vielen Teilen nicht praktisch genug, es war mir zu theoretisch und zu wenig am Leben selbst orientiert, und was ich jetzt im Prinzip mache, hier in diesem Zeitungsgeschäft, man ist näher am Leben dran, hab ich so das Gefühl."
Schon während des Studiums hatte er einen Job in einer Bahnhofsbuchhandlung, und besserte an den Wochenenden sein Einkommen auf. Heute ist daraus ein fester Job geworden.
"Es kam halt auch noch ein Zufall dazu, dass halt am Ende des Studiums bzw nach dem gescheiterten Versuch wurde ne Stelle frei und bei der heutigen Arbeitsmarktlage hab ich mir gedacht, das ist n prima Job und mir gefällt er und warum soll ich das nicht für ne Zeit machen und daraus sind inzwischen jetzt schon anderthalb Jahre geworden."
Marko fühlt sich wohl in seinem Job, kann eigenverantwortlich arbeiten, genießt Gespräche mit den vielen Stammkunden, die in dem kleinen Ort extra zur Bahnhofsbuchhandlung kommen, wenn sie etwas Spezielleres suchen.
"Man kennt sich auch und wenn man durch die Stadt geht, wird man gegrüßt und man kommt sich schon als bekannter Mensch vor in gewisser Hinsicht."
Und als Gescheiterter sieht sich Marko Breuer keineswegs.
"Man hat ständig das Gefühl, daß nicht das Leben an einem vorbeizieht, sondern man ist Teil des Lebens, man sieht die Züge, man sieht wie Leute anreisen, abfahren, sich verabschieden, es ist schon so, dass man vom Leben hier sehr viel mitkriegt, wo einem eigentlich gesagt wird, dass mit dem nicht vorhandenen Studium ein Teil des Lebens zuende gegangen ist, ich seh das völlig anders und ich empfinde hier dieses ständige raus und rein im Laden und dieses ständige an und abreisen, ich empfinde das als sehr spannend."