Wenn es jetzt richtig stark regnen würde, dann würde das Wasser innerhalb von zwei Minuten so hoch stehen, dass es hier rüberläuft. Das fängt richtig an, dass die Luft anfängt zu strömen, dann kommt ne Wasserwand, ein richtiges Rauschen und dann ruckzuck steigt dahinter das Wasser an dieser Wand und schwabbt dann hier rüber.
Dann, sagt Alexander Behrens von der Stadtentwässerung Hannover, gelangt Schmutzwasser aus den Haushalten gemeinsam mit dem Regenwasser ins Gewässer, hier in Hannover in die Leine. Abschlagsereignis nennen das die Kanalexperten. 10 bis 15 Mal im Jahr kommt es nach heftigen Regenfällen zu so einem Abschlagsereignis. Geschieht es häufiger, dann müssen Änderungen am Kanal vorgenommen werden, im einfachsten Fall erhöht man die Wand, über die das Mischwasser tritt, also das Gemisch aus Schmutz- und Regenwasser. Rund die Hälfte des deutschen Kanalnetzes besteht aus solchen Mischwasser-systemen, im Süden mehr als im Norden.
Die Abschlagsereignisse verhindert man, indem man Schmutz- und Regenwasser in getrennten Kanälen fließen lässt. Beim Bau neuer Kanäle wird daher ein solches Trennsystem bevorzugt. Doch ein anderes Problem bleibt auch hier bestehen: die Wucht, mit der das Regenwasser ins Gewässer schießt, fachmännisch hydraulischer Stoß genannt. Jürgen Lüddecke von der Stadtentwässerung Hannover:
Der hängt davon ab, wie viel Wasserführung der Vorfluter hat. (Der Vorfluter, das ist der Wasserlauf, in den das Wasser aus der Kanalisation eingeleitet wird. In welchem Verhältnis der Abfluss eines Flusses und der Abfluss aus der Kanalisation zueinander steht.) Die hydraulischen Stöße sind natürlich da am größten, wo in einen kleinen Bach bedeutend viel Regenwasser einfließt.
Ein solcher hydraulischer Stoß wirbelt das Flussbett auf, die Ablagerungen entziehen dem Gewässer Sauerstoff, es kann zu Fischsterben kommen. Beide Systeme erfordern also zusätzliche Maßnahmen, will man den gestiegenen Umweltanforderungen gerecht werden, die insbesondere von der EU-Wasserrahmenrichtlinie aufgestellt werden. Möglichst viele Gewässer – so heißt es darin - sollen einen guten Zustand erhalten. Richard Harms vom Institut für technisch-wissenschaftliche Hydrologie in Hannover erklärt, wie man das erreicht:
In einem Mischsystem fängt man damit an, dass diese Mischwasserüberläufe nicht unbehandelt in das Gewässer abgeschlagen werden, sondern auch noch mal behandelt werden. Und da gibt’s z.B. Filterbecken, die man nutzt, wo Wasser noch mal gefiltert wird, auch biologisch gereinigt wird, bevor es ins Gewässer geleitet wird. Und bei den Niederschlagsabflüssen wird man das auch so machen, die wird man auch reinigen, da wird man aber differenziert reinigen, nur dann eben, wenn es erforderlich ist.
Und das hängt davon ab, auf welche Fläche der Regen fällt. Richard Harms nennt ein Beispiel:
Stellen Sie sich mal einen stark frequentierten Parkplatz vor, wo viel Autoverkehr ist, da sind also eine Menge von Inhaltsstoffen, auch nachher Wasserinhaltsstoffen, die wir nicht haben wollen. Nicht nur Reifenabrieb, Tropfverluste von PKW’s, Bremsbeläge mit Kadmium, das sind alles letztendlich Umweltgifte und man will natürlich diese Abflüsse einigermaßen behandeln, vorreinigen, bevor man das einleitet.
Wie giftig dürfen nun aber die Abflüsse sein? Um das zu beurteilen, schlägt die EU-Wasserrahmenrichtlinie die Kombination zweier Sichtweisen vor. Die eine ist die, welche man in den letzten Jahrzehnten allein angewendet hat: man hat Grenzwerte festgelegt, wie dreckig das Wasser sein darf, das man ins Gewässer einleitet. Bei der anderen, neueren Sichtweise fragt man sich:
Wie leistungsfähig ist das Gewässer, um also Abflüsse aufzunehmen aus bebauten Gebieten, sowohl in quantitativer Sicht, das heißt von der Wassermenge her, als auch qualitativ von der Wassergüte her.
Das erfordert ein individuelleres Vorgehen: welcher Gewässertyp ist jeweils betroffen – Bach, Fluss, See – und in welcher Lage – Tiefland oder Mittelgebirge. Damit einher geht ein größerer, auch finanzieller Aufwand, um zu bestimmen, welche Maßnahme jeweils getroffen werden muss. Dieser Mehraufwand rechnet sich aber, so heißt es zumindest in einem Merkblatt des Bundes der Ingenieure für Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Kulturbau. Anhand von 30 Beispielen habe man festgestellt, dass die gezielte Wahl von Maßnahmen sogar zu Kostenersparnissen führen kann.
Dann, sagt Alexander Behrens von der Stadtentwässerung Hannover, gelangt Schmutzwasser aus den Haushalten gemeinsam mit dem Regenwasser ins Gewässer, hier in Hannover in die Leine. Abschlagsereignis nennen das die Kanalexperten. 10 bis 15 Mal im Jahr kommt es nach heftigen Regenfällen zu so einem Abschlagsereignis. Geschieht es häufiger, dann müssen Änderungen am Kanal vorgenommen werden, im einfachsten Fall erhöht man die Wand, über die das Mischwasser tritt, also das Gemisch aus Schmutz- und Regenwasser. Rund die Hälfte des deutschen Kanalnetzes besteht aus solchen Mischwasser-systemen, im Süden mehr als im Norden.
Die Abschlagsereignisse verhindert man, indem man Schmutz- und Regenwasser in getrennten Kanälen fließen lässt. Beim Bau neuer Kanäle wird daher ein solches Trennsystem bevorzugt. Doch ein anderes Problem bleibt auch hier bestehen: die Wucht, mit der das Regenwasser ins Gewässer schießt, fachmännisch hydraulischer Stoß genannt. Jürgen Lüddecke von der Stadtentwässerung Hannover:
Der hängt davon ab, wie viel Wasserführung der Vorfluter hat. (Der Vorfluter, das ist der Wasserlauf, in den das Wasser aus der Kanalisation eingeleitet wird. In welchem Verhältnis der Abfluss eines Flusses und der Abfluss aus der Kanalisation zueinander steht.) Die hydraulischen Stöße sind natürlich da am größten, wo in einen kleinen Bach bedeutend viel Regenwasser einfließt.
Ein solcher hydraulischer Stoß wirbelt das Flussbett auf, die Ablagerungen entziehen dem Gewässer Sauerstoff, es kann zu Fischsterben kommen. Beide Systeme erfordern also zusätzliche Maßnahmen, will man den gestiegenen Umweltanforderungen gerecht werden, die insbesondere von der EU-Wasserrahmenrichtlinie aufgestellt werden. Möglichst viele Gewässer – so heißt es darin - sollen einen guten Zustand erhalten. Richard Harms vom Institut für technisch-wissenschaftliche Hydrologie in Hannover erklärt, wie man das erreicht:
In einem Mischsystem fängt man damit an, dass diese Mischwasserüberläufe nicht unbehandelt in das Gewässer abgeschlagen werden, sondern auch noch mal behandelt werden. Und da gibt’s z.B. Filterbecken, die man nutzt, wo Wasser noch mal gefiltert wird, auch biologisch gereinigt wird, bevor es ins Gewässer geleitet wird. Und bei den Niederschlagsabflüssen wird man das auch so machen, die wird man auch reinigen, da wird man aber differenziert reinigen, nur dann eben, wenn es erforderlich ist.
Und das hängt davon ab, auf welche Fläche der Regen fällt. Richard Harms nennt ein Beispiel:
Stellen Sie sich mal einen stark frequentierten Parkplatz vor, wo viel Autoverkehr ist, da sind also eine Menge von Inhaltsstoffen, auch nachher Wasserinhaltsstoffen, die wir nicht haben wollen. Nicht nur Reifenabrieb, Tropfverluste von PKW’s, Bremsbeläge mit Kadmium, das sind alles letztendlich Umweltgifte und man will natürlich diese Abflüsse einigermaßen behandeln, vorreinigen, bevor man das einleitet.
Wie giftig dürfen nun aber die Abflüsse sein? Um das zu beurteilen, schlägt die EU-Wasserrahmenrichtlinie die Kombination zweier Sichtweisen vor. Die eine ist die, welche man in den letzten Jahrzehnten allein angewendet hat: man hat Grenzwerte festgelegt, wie dreckig das Wasser sein darf, das man ins Gewässer einleitet. Bei der anderen, neueren Sichtweise fragt man sich:
Wie leistungsfähig ist das Gewässer, um also Abflüsse aufzunehmen aus bebauten Gebieten, sowohl in quantitativer Sicht, das heißt von der Wassermenge her, als auch qualitativ von der Wassergüte her.
Das erfordert ein individuelleres Vorgehen: welcher Gewässertyp ist jeweils betroffen – Bach, Fluss, See – und in welcher Lage – Tiefland oder Mittelgebirge. Damit einher geht ein größerer, auch finanzieller Aufwand, um zu bestimmen, welche Maßnahme jeweils getroffen werden muss. Dieser Mehraufwand rechnet sich aber, so heißt es zumindest in einem Merkblatt des Bundes der Ingenieure für Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Kulturbau. Anhand von 30 Beispielen habe man festgestellt, dass die gezielte Wahl von Maßnahmen sogar zu Kostenersparnissen führen kann.