Donnerstag, 09. Mai 2024

Italienischer Rundfunk RAI
Gewerkschaft kündigt Streik an: "Erstickende Kontrolle" durch Regierung

In Italien hat die Gewerkschaft Usigrai die Journalisten der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt RAI im Mai zu einer 24-stündigen Streik aufgerufen.

26.04.2024
    Das Logo des Sender Rai auf einem Sendeturm in Bologna.
    Das Logo des Sender Rai auf einem Sendeturm in Bologna. (IMAGO / Pond5 Images)
    Usigrai begründete den Ausstand mit einer möglichen Einflussnahme auf das Programm zugunsten der Regierung von Ministerpräsidentin Meloni. Außerdem wurden Personalmangel und Vertragsbedingungen kritisiert.
    Eine andere Gewerkschaft, Unirai, erklärte, sich nicht an dem Ausstand zu beteiligen. Sie bezeichnete den Streik als "politisch" motiviert. Der Sender müsse zu einer "pluralistischen" Berichterstattung zurückkehren, hieß es.
    Seit dem Amtsantritt der Regierung Meloni im Jahr 2022 wachsen Zweifel an der Unabhängigkeit des italienischen Rundfunks RAI. Am Wochenende wurden Vorwürfe laut, der Sender habe einen Gastbeitrag eines Autors zurückgezogen, der eine Rede zum Tag der Befreiung vom Faschismus halten wollte. Sowohl Meloni als auch die Leitung der RAI wiesen die Zensurvorwürfe zurück. Die Leitung des Senders veröffentlichte die Rede des Schriftstellers später in Online-Netzwerken.