Archiv


Gezeiten auf Erde und Mond

Der noch sehr junge Mond besucht heute Abend die Venus. Achten Sie kurz nach Sonnenuntergang auf den Südsüdwesthorizont. Dort sehen Sie den strahlenden "Abendstern” oberhalb von der sehr schmalen Mondsichel - ein lohnender Anblick.

Damond Benningfield |
    Am Mittwoch durchlief der Mond seine Neumondphase, als er die imaginäre Linie zwischen Erde und Sonne überschritt. Zu diesem Zeitpunkt sind die Gezeiten auf der Erde am ausgeprägtesten, weil Sonne und Mond in eine Richtung ziehen. Die Flut wird dadurch etwas höher als normal, die Ebbe etwas tiefer.

    Die Gezeiten wirken sich nicht nur auf die Meere der Erde aus, sondern auch auf die Landmassen - allerdings machen sie sich dort nur durch eine Höhenänderung von Zentimetern bemerkbar. Und die Gezeiten bremsen die Erdrotation etwas ab. Dadurch wird ein Tag ein ganz klein wenig länger.

    Die Schwerkraft der Erde verursacht auch schwache Gezeiten auf der Mondoberfläche. Sie könnten für kleine Mondbeben verantwortlich sein. Einst waren diese Mondgezeiten ausgeprägter. Sie ebbten ab, nachdem sich die Rotation des Mondes mit seiner Umlaufzeit um die Erde synchronisiert hatte und der Mond der Erde seitdem immer dasselbe Gesicht zeigt.

    Bewundern Sie heute Abend die Begegnung von Venus und Mond über dem Südsüdwesthorizont. Gegen 17 Uhr sind sie nur durch 3 Winkelgrad getrennt.