Überraschend kam die Ankündigung von Eberhard Gienger nicht. Schon vor Monaten hatte der vormalige Olympias-Dritte im Turnen durchblicken lassen, was er gestern den DOSB-Präsidialen als Rückzugsgrund mitteilte: die Doppelbelastung als CDU-Bundestagsabgeordneter und Vizepräsident für Leistungssport. Gienger soll offen von Überforderung gesprochen haben. Das Präsidium nahm das nur noch zur Kenntnis, wie es hieß: mit Respekt und Bedauern.
Der Abschied kommt einer Niederlage für DOSB-Präsident und Gienger-Förderer Thomas Bach gleich. Denn dass dieser Leistungsexperte überfordert sein könnte, war schon absehbar, als er im Jahr 2006 kandidierte. Der Ex-Turner plauderte darüber, wie der Freiburger Arzt Armin Klümper ihm Anabolika verordnete; die hätten heilende Wirkung. Dem Proteststurm folgte der Gienger-Salto rückwärts:
"Es war gar kein Anabolikum, sondern es hieß 'anabol-loges', und damals stand auf der Packung drauf 'Anabolikum auf Vitamin-E-Basis'. Und das habe ich bekommen. Und, das habe ich allerdings dann nicht mehr richtig gewusst, und habe nur noch dieses Anabolikum im Hinterkopf gehabt."
Gienger wurde mit desaströsen 249 Ja-Stimmen von 453 zum DOSB-Vize gewählt. Das ARD-Magazin Kontraste klärte dann auf, dass er neben dem Vitaminpräparat "anabol-loges" auch das Anabolikum Fortabol genommen hatte. Der Widerspruch zur öffentlichen Beschwichtigung interessierte die DOSB-Spitze nicht. Mitte 2008 zog sich Gienger aber aus dem Kuratorium der Nationalen Anti-Doping-Agentur zurück; freilich wurde ihm zum Abschied ein Ehrenkristall überreicht. Erfolge im DOSB-Interesse hatte Gienger ohnehin eher als Mitglied des Sportausschusses aufzuweisen: Mit der Koalitionsmehrheit setzte er jüngst Haushaltsmittel für Erfolgsprämien an Trainer durch. SPD und Grüne kritisierten das als dem Antidopingkampf kaum förderlich.
Für die Neuwahl im Dezember sollen nun die Spitzenverbände einen Personalie vorschlagen: Schwimm-Präsidentin Christa Thiel bestätigte am Nachmittag ihre Ambitionen. Thiel hatte 2006 ihre Kandidatur wegen Gienger zurückgezogen.
Der Abschied kommt einer Niederlage für DOSB-Präsident und Gienger-Förderer Thomas Bach gleich. Denn dass dieser Leistungsexperte überfordert sein könnte, war schon absehbar, als er im Jahr 2006 kandidierte. Der Ex-Turner plauderte darüber, wie der Freiburger Arzt Armin Klümper ihm Anabolika verordnete; die hätten heilende Wirkung. Dem Proteststurm folgte der Gienger-Salto rückwärts:
"Es war gar kein Anabolikum, sondern es hieß 'anabol-loges', und damals stand auf der Packung drauf 'Anabolikum auf Vitamin-E-Basis'. Und das habe ich bekommen. Und, das habe ich allerdings dann nicht mehr richtig gewusst, und habe nur noch dieses Anabolikum im Hinterkopf gehabt."
Gienger wurde mit desaströsen 249 Ja-Stimmen von 453 zum DOSB-Vize gewählt. Das ARD-Magazin Kontraste klärte dann auf, dass er neben dem Vitaminpräparat "anabol-loges" auch das Anabolikum Fortabol genommen hatte. Der Widerspruch zur öffentlichen Beschwichtigung interessierte die DOSB-Spitze nicht. Mitte 2008 zog sich Gienger aber aus dem Kuratorium der Nationalen Anti-Doping-Agentur zurück; freilich wurde ihm zum Abschied ein Ehrenkristall überreicht. Erfolge im DOSB-Interesse hatte Gienger ohnehin eher als Mitglied des Sportausschusses aufzuweisen: Mit der Koalitionsmehrheit setzte er jüngst Haushaltsmittel für Erfolgsprämien an Trainer durch. SPD und Grüne kritisierten das als dem Antidopingkampf kaum förderlich.
Für die Neuwahl im Dezember sollen nun die Spitzenverbände einen Personalie vorschlagen: Schwimm-Präsidentin Christa Thiel bestätigte am Nachmittag ihre Ambitionen. Thiel hatte 2006 ihre Kandidatur wegen Gienger zurückgezogen.