Pedro Almodóvar ist noch keine 60 Jahre alt und hat mit seinem 17. Film, "Zerrissene Umarmungen", dennoch ein Alterswerk geschaffen. Der Film ist eingetaucht in eine Melancholie über die Schönheit des Lebens, vor allem einer Frau, über die Vergänglichkeit der Liebe, wenn der Tod plötzlich und böse dazwischenfunkt. Es ist ein Film, der ständig zurückschaut, Zeiten, Handlungsebenen, Figuren vernetzt, ohne dass man als Zuschauer den Faden verliert und dennoch immer wieder überrascht wird von neuen Wendungen und unerwarteten Konstellationen, was die große handwerkliche und altersreife Souveränität Almodóvars zeigt.
So melancholisch, mitunter sentimental die Geschichte in ihrem Grundton klingt und scheinbar leichterhand dahinerzählt wird, so kalkuliert ist jede Sequenz in dieser Arbeit, die permanent die Kinoproduktionen ihres Autors, unterschiedliche Filmgenres und gar einzelne Titel der Filmgeschichte zitiert. Aber das ist kein Selbstzweck, kein bloßes Spiel mit dem Zuschauer, sondern Kern dieses Werkes, das auf das verletzbare Leben blickt und die gelebte Zeit mit Wehmut im Herzen Revue passieren lässt. Aber ergeben ist Almodóvars jüngster Film nicht.
Einer seiner Protagonisten begehrt auf, sammelt noch einmal alle Energien, um dem Schicksal das Heft aus der Hand zu nehmen und ans Licht zu bringen, was verborgen und verdrängt ist. Und das gelingt dem blinden Harry Caine, der am Anfang des Filmes noch nicht weiß, dass er bald sein amerikanisches Pseudonym wieder ablegen wird, um als Regisseur Mateo einen alten Film zu rekonstruieren, durch den sein Leben 14 Jahre zuvor zerstört wurde.
Die Erzählung springt in jene Zeit zurück, als Mateo einen Film dreht, der sehr an Almodóvars Kinoerfolg "Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs" erinnert. Dieser Film heißt "Mädchen mit Koffer", in dem eine junge Frau die Hauptrolle spielt, Lena, eigentlich Sekretärin, bildschön, jetzt aber die Geliebte eines reichen alten Millionärs, der den Film bezahlt.
Lena wird gespielt von Penelope Cruz. Und sie ist in der Filmstory wie in Almodóvars Melodram das magische Zentrum. Mitunter hat man den Eindruck, dass der spanische Regisseur die ganze Kinomaschinerie benutzt, nur um dieser Frau und Schauspielerin zu huldigen. Die Kulissen, die Kostümierungen, die Farben der Kleider, das Licht – alles dient ihm zur schieren Anbetung seiner Hauptdarstellerin. In den Augen der Kameras schimmert unablässig eine mal scheue, mal neugierige Verehrung dieses weiblichen Geschöpfs, dessen Geheimnis Almodóvar nicht antastet. Und weil er sich an der Cruz nicht sattsehen kann, verkleidet er sie in Mateos Film in die Göttinnen der Kinogeschichte - als Marilyn Monroe, Audrey Hepburn und Catherine Deneuve.
So muss sich Mateo in Lena verlieben, was der Sohn des Millionärs im Auftrag des Vaters filmt. Aber da es sich nur um einen Stummfilm handelt, lässt der Millionär die bei ihm zu Hause projizierten Sequenzen von einer Lippenleserin übersetzen, was wieder ein Almodóvar-Selbstzitat ist, außerdem die Komik des Films zeigt, und einen gehörnten Alten.
Mateo und Lena flüchten vor dem gewalttätigen Millionär in die Einsamkeit Lanzarotes. Auf einem Sofa sehen sie auf einem winzigen Schwarz-Weiß-Fernseher eine Szene aus Rosselinis "Viaggio in Italia", wo Ingrid Bergmann ein in Asche versteinertes, eng umschlungenes Paar betrachtet. Mateo fotografiert sich und Lena dabei. Kurz danach kommt der Tod auch zu ihnen. Aber die Geschichte geht weiter.
So melancholisch, mitunter sentimental die Geschichte in ihrem Grundton klingt und scheinbar leichterhand dahinerzählt wird, so kalkuliert ist jede Sequenz in dieser Arbeit, die permanent die Kinoproduktionen ihres Autors, unterschiedliche Filmgenres und gar einzelne Titel der Filmgeschichte zitiert. Aber das ist kein Selbstzweck, kein bloßes Spiel mit dem Zuschauer, sondern Kern dieses Werkes, das auf das verletzbare Leben blickt und die gelebte Zeit mit Wehmut im Herzen Revue passieren lässt. Aber ergeben ist Almodóvars jüngster Film nicht.
Einer seiner Protagonisten begehrt auf, sammelt noch einmal alle Energien, um dem Schicksal das Heft aus der Hand zu nehmen und ans Licht zu bringen, was verborgen und verdrängt ist. Und das gelingt dem blinden Harry Caine, der am Anfang des Filmes noch nicht weiß, dass er bald sein amerikanisches Pseudonym wieder ablegen wird, um als Regisseur Mateo einen alten Film zu rekonstruieren, durch den sein Leben 14 Jahre zuvor zerstört wurde.
Die Erzählung springt in jene Zeit zurück, als Mateo einen Film dreht, der sehr an Almodóvars Kinoerfolg "Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs" erinnert. Dieser Film heißt "Mädchen mit Koffer", in dem eine junge Frau die Hauptrolle spielt, Lena, eigentlich Sekretärin, bildschön, jetzt aber die Geliebte eines reichen alten Millionärs, der den Film bezahlt.
Lena wird gespielt von Penelope Cruz. Und sie ist in der Filmstory wie in Almodóvars Melodram das magische Zentrum. Mitunter hat man den Eindruck, dass der spanische Regisseur die ganze Kinomaschinerie benutzt, nur um dieser Frau und Schauspielerin zu huldigen. Die Kulissen, die Kostümierungen, die Farben der Kleider, das Licht – alles dient ihm zur schieren Anbetung seiner Hauptdarstellerin. In den Augen der Kameras schimmert unablässig eine mal scheue, mal neugierige Verehrung dieses weiblichen Geschöpfs, dessen Geheimnis Almodóvar nicht antastet. Und weil er sich an der Cruz nicht sattsehen kann, verkleidet er sie in Mateos Film in die Göttinnen der Kinogeschichte - als Marilyn Monroe, Audrey Hepburn und Catherine Deneuve.
So muss sich Mateo in Lena verlieben, was der Sohn des Millionärs im Auftrag des Vaters filmt. Aber da es sich nur um einen Stummfilm handelt, lässt der Millionär die bei ihm zu Hause projizierten Sequenzen von einer Lippenleserin übersetzen, was wieder ein Almodóvar-Selbstzitat ist, außerdem die Komik des Films zeigt, und einen gehörnten Alten.
Mateo und Lena flüchten vor dem gewalttätigen Millionär in die Einsamkeit Lanzarotes. Auf einem Sofa sehen sie auf einem winzigen Schwarz-Weiß-Fernseher eine Szene aus Rosselinis "Viaggio in Italia", wo Ingrid Bergmann ein in Asche versteinertes, eng umschlungenes Paar betrachtet. Mateo fotografiert sich und Lena dabei. Kurz danach kommt der Tod auch zu ihnen. Aber die Geschichte geht weiter.