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Graphic Novels
"Politik spielt eine große Rolle in den Superhelden-Comics"
Von Superman bis Wonderwoman: Comic-Superhelden kämpfen mit übermenschlichen Kräften gegen die Bösewichte der Welt und bilden gesellschaftliche Entwicklungen ab. Nachzulesen ist das im "Reader Superhelden". Superhelden seien Projektionsflächen für Wünsche und Fantasien, sagte Herausgeber Thomas Nehrlich im Dlf.

Superman, Wonderwoman, Batman - das sind nur drei von sogenannten "Comic-Superheroes", die allesamt schon vor mehr als 70 Jahren erschaffen wurden; in den Verlags-Welten von DC und Marvel. Sie haben in der Regel Superkräfte, kämpfen für Gerechtigkeit gegen die Schurken dieser Welt und besitzen doppelte Identitäten.
Entstehung und Entwicklung von Superhelden
Hintergründe, Philosophien und Entwicklungen dieser Figuren werden nun erörtert im "Reader Superhelden: Theorie – Geschichte – Medien", der im Transcript-Verlag erschienen ist. Die Herausgeber Lukas Etter, Joanna Nowotny und Thomas Nehrlich beschäftigen sich unter anderem mit Vorläufern aus der Kulturgeschichte, mit Definitionsansätzen und Superhelden als Projektionsflächen und Spiegelbilder gesellschaftlicher Entwicklungen.
Wir haben noch länger mit Thomas Nehrlich gesprochen -
hören Sie hier die Langfassung des Corsogesprächs
Schon Superman, in den 1930er-Jahren von den beiden US-Amerikanern Jerry Siegel und Joe Shuster geschaffen, sei als "Gegenmodell zum Holocaust", so Mitherausgeber Thomas Nehrlich, ein Beispiel dafür, wie wichtig politische Hintergründe in den Superhelden-Comics wären. In den 70ern seien zusätzlich gesellschaftlich relevante Themen eingeflossen und auch Minderheiten hätten ihren Platz gefunden. Und "heute werden Superhelden-Konterfeis auf Demos gezeigt", so Nehrlich im Deutschlandfunk.
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