
"Das ist so, als würde man versprechen, einen Marathon zu laufen, indem man nur 10 km trainiert, den letzten Kilometer davon mit dem Bus zurücklegt und sich das Recht vorbehält, einfach zu Hause zu bleiben, wenn es regnet", hieß es von den Umweltschützern.
Auch die Grünen äußerten Kritik. Co-Fraktionschefin Dröge nannte die Einigung der EU ein "verheerendes Signal" an die Konferenz. Wenn Europa beim Klimaschutz bremse, bremse die Welt mit. Bundesumweltminister Schneider sagte dagegen, Europa könne eine tragende Rolle bei dem Treffen spielen.
Abgeschwächte Ziele
Die Umweltminister der Europäischen Union hatten sich in einem nächtlichen Verhandlungsmarathon auf ein abgeschwächtes Klimaziel für 2040 geeinigt. Wie am Vormittag verkündet wurde, soll der Treibhausgas-Ausstoß zwar weiterhin um 90 Prozent gegenüber 1990 gesenkt werden. Die Mitgliedsländer können allerdings fünf Prozent der geplanten Einsparungen durch den Kauf von Emissionszertifikaten von Drittstaaten erreichen. Damit müssen die Emissionen innerhalb der EU faktisch nur um 85 Prozent sinken. Der Emissionshandel für Gebäude und Verkehr wird zudem auf Wunsch mehrerer Länder um ein Jahr auf 2028 verschoben.
Europäischer Klimaschutzbeitrag festgelegt
Zudem legte die EU ihren Klimaschutzbeitrag (NDC) fest, den sie schon längst an die Weltklimakonferenz hätte melden müssen. Dieser sieht bis 2035 eine Emissionsminderung in einer Spanne von 66,25 bis 72,5 Prozent vor. Der obere Wert liegt laut Bundesregierung auf einer geraden Linie zwischen dem bestehenden EU-Klimaziel von 55 Prozent bis 2030 und dem Ziel für 2040.
Bundesumweltminister Schneider sagte, eine andere Position sei leider nicht mehr erreichbar gewesen. Er hätte gerne eine Festlegung auf die 72,5 Prozent vereinbart. Bei der Bestimmung des europäischen Beitrags gilt das Prinzip der Einstimmigkeit.
Die UNO-Klimakonferenz beginnt am Montag. Erwartet werden 50.000 Teilnehmer aus rund 190 Staaten.
Diese Nachricht wurde am 05.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.
