"Erst Kneipe, dann Club, dann Gosse, dann Krankenhaus," steht in Riesenlettern auf einem Londoner Doppeldeckerbus, just auch noch die Linie mit der Nummer 113. Ob diese jüngste Kampagne britische Teenager vom Kampftrinken abhält, ist eher unwahrscheinlich. Das Problem zieht sich durch alle Schichten, ist jedoch in sozialen Brennpunkten besonders präsent. Dort erklärte fast die Hälfte der Teenager, sie hätten mit 13 angefangen zu trinken. Ihre Eltern drückten - so sagen sie - beide Augen zu.
Maßnahmen gegen Alkoholmißbrauch seien mindestens genau so wichtig wie der Kampf gegen Drogen, sagt Peter Fahy, Polizeipräsident von Cheshire, in Nordengland. Bei vielen Gewalttaten sei Alkohol mit im Spiel. Da ticke eine Zeitbombe, die nur darauf warte, zu explodieren.
Bevorzugte Getränke: Bier, Apfelmost, Wodka - möglichst billig. Und möglichst hochprozentig, dann ist man schneller am Ziel:
Am Freitagabend trinken wir uns ins Koma, erklärt dieser Teenager. Sie hätten ja sonst nichts zu tun.
Das ist ein Ritual, das gehört zur Teenager Kultur, sagt eine 15 jährige: Trinken bis zum Umfallen.
Über die gesundheitlichen Folgen machen sich nur die Erwachsenen Gedanken.
Teenager bereiten ihm die größten Sorgen, erklärt der Leberspezialist Ian Gilmore in einem Interview mit der BBC. In zehn, fünzehn Jahren würden sie mit fortgeschrittenen Lebererkrankungen in seiner Abteilung liegen. Der Arzt behandelt bereits jetzt junge Frauen mit Leberzirrhose im Endstadium. Vor zwanzig Jahren erlebte er diese Krankheit nur bei älteren Männern. Inzwischen würden seine Patienten immer jünger, die Zahl der Frauen habe sprunghaft zugenommen.
Trinken und ausflippen gilt als cool. Pop Stars wie Amy Winehouse verlieren regelmäßig die Kontrolle, wenn sie nicht gerade auf Entzug sind. Aber auch in etablierten Seifenopern wie EastEnders läuft kaum etwas ohne Alkohol. Herzstück und Treffpunkt der Soap ist eine Kneipe, die Queen Vic . Abstinenzler geraten ins soziale Aus.
Im echten Leben ist es nicht anders: Wer am Montag keinen Kater hat, wird oft bedauert: Er hatte offensichtlich ein trauriges Wochenende. Umso hektischer sind die Freitage und Samstage für Notaufnahmen und Polizei.
Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein 14, 15 jähriger eine Flasche Wodka in sich hineinschüttet, erzählen Sanitäter.
Gary Shewan vom Sonderdezernat für antisoziales Verhalten meint, die ganze britische Gesellschaft müsse ihre Einstellung zum Alkohol überdenken.
Jedes Wochenende, jede weitere Episode, die von betrunkenen Randalierern inszeniert wird, gibt jungen Leuten das Signal, das sei normal und angesagt. Das ist schlichweg nicht akzeptabel. Wir müssen verhindern, dass junge Leute an billigen Alkohol herankommen.
Leichter gesagt als getan. Vor gut zwei Jahren wurden in Großbritannien die Sperrstunden aufgehoben- wenn Kunden nicht unter Zeitdruck stünden, würden sie weniger schnell bechern, lautete das Argument. Aber Kinder und Jugendliche beziehen ihre Alkoholika aus Supermärkten und Eckläden, dort werden sie zu Schleuderpreisen verkauft. Sie trinken nicht in Kneipen, sondern im Park, oder auf dem Spielplatz. Eine Flasche hochprozentiger Most kostet so viel wie eine Flasche Cola. Wer zu jung ist, schickt einen älteren Freund vor. Gesundheitsexperten schlagen Großalarm. Professor Gilmore ..
Der Kampf gegen das Rauchen hat 40 Jahre gedauert; die Nikotin-Lobby war einfach zu mächtig, als dass unsere Botschaft schneller durchgekommen wäre. Aber im Kampf gegen den Alkohol können wir es uns nicht mehr leisten, ähnlich lange zu warten..
Maßnahmen gegen Alkoholmißbrauch seien mindestens genau so wichtig wie der Kampf gegen Drogen, sagt Peter Fahy, Polizeipräsident von Cheshire, in Nordengland. Bei vielen Gewalttaten sei Alkohol mit im Spiel. Da ticke eine Zeitbombe, die nur darauf warte, zu explodieren.
Bevorzugte Getränke: Bier, Apfelmost, Wodka - möglichst billig. Und möglichst hochprozentig, dann ist man schneller am Ziel:
Am Freitagabend trinken wir uns ins Koma, erklärt dieser Teenager. Sie hätten ja sonst nichts zu tun.
Das ist ein Ritual, das gehört zur Teenager Kultur, sagt eine 15 jährige: Trinken bis zum Umfallen.
Über die gesundheitlichen Folgen machen sich nur die Erwachsenen Gedanken.
Teenager bereiten ihm die größten Sorgen, erklärt der Leberspezialist Ian Gilmore in einem Interview mit der BBC. In zehn, fünzehn Jahren würden sie mit fortgeschrittenen Lebererkrankungen in seiner Abteilung liegen. Der Arzt behandelt bereits jetzt junge Frauen mit Leberzirrhose im Endstadium. Vor zwanzig Jahren erlebte er diese Krankheit nur bei älteren Männern. Inzwischen würden seine Patienten immer jünger, die Zahl der Frauen habe sprunghaft zugenommen.
Trinken und ausflippen gilt als cool. Pop Stars wie Amy Winehouse verlieren regelmäßig die Kontrolle, wenn sie nicht gerade auf Entzug sind. Aber auch in etablierten Seifenopern wie EastEnders läuft kaum etwas ohne Alkohol. Herzstück und Treffpunkt der Soap ist eine Kneipe, die Queen Vic . Abstinenzler geraten ins soziale Aus.
Im echten Leben ist es nicht anders: Wer am Montag keinen Kater hat, wird oft bedauert: Er hatte offensichtlich ein trauriges Wochenende. Umso hektischer sind die Freitage und Samstage für Notaufnahmen und Polizei.
Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein 14, 15 jähriger eine Flasche Wodka in sich hineinschüttet, erzählen Sanitäter.
Gary Shewan vom Sonderdezernat für antisoziales Verhalten meint, die ganze britische Gesellschaft müsse ihre Einstellung zum Alkohol überdenken.
Jedes Wochenende, jede weitere Episode, die von betrunkenen Randalierern inszeniert wird, gibt jungen Leuten das Signal, das sei normal und angesagt. Das ist schlichweg nicht akzeptabel. Wir müssen verhindern, dass junge Leute an billigen Alkohol herankommen.
Leichter gesagt als getan. Vor gut zwei Jahren wurden in Großbritannien die Sperrstunden aufgehoben- wenn Kunden nicht unter Zeitdruck stünden, würden sie weniger schnell bechern, lautete das Argument. Aber Kinder und Jugendliche beziehen ihre Alkoholika aus Supermärkten und Eckläden, dort werden sie zu Schleuderpreisen verkauft. Sie trinken nicht in Kneipen, sondern im Park, oder auf dem Spielplatz. Eine Flasche hochprozentiger Most kostet so viel wie eine Flasche Cola. Wer zu jung ist, schickt einen älteren Freund vor. Gesundheitsexperten schlagen Großalarm. Professor Gilmore ..
Der Kampf gegen das Rauchen hat 40 Jahre gedauert; die Nikotin-Lobby war einfach zu mächtig, als dass unsere Botschaft schneller durchgekommen wäre. Aber im Kampf gegen den Alkohol können wir es uns nicht mehr leisten, ähnlich lange zu warten..