Sandboden ist ein Gräuel für Landschafts- und Hobbygärtner. Wasser rauscht durch, Dünger wird ausgeschwemmt. Selbst nach langem Regen ist am übernächsten Tag der Boden wieder trocken. Im Berliner Botanischen Garten zeigt die Biologin Hannelore von Büren-Rieder, wie Sandtrockenrasen aussehen kann:
"Ich würde, wenn ich so einen Garten hätte, auf jeden Fall die Pflanzen anpflanzen und würde mich zurücklehnen und - wie Sie hier sehen - mich an den Wildbienen, an den Heuschrecken, an diesen vielfältigen Schmetterlingen erfreuen. Ich würde mir den Stress nicht zumuten, hier zu gießen und zu düngen und zu mähen."
Es ist natürlich kein glatter grüner Rasen, dafür eine Vielfalt von duftenden Kräutern, Gräsern und kleinen Blüten - es gibt sogar 1,50 Meter hohes Federgras:
"Und was eben auch wunderschön ist, sind vom Fingerkraut und Habichtskraut diese großen grünen Teppiche, die im Frühjahr über und über gelb blühen."
Gerade diese Pflänzchen breiten sich, wenn sie einmal angewachsen sind, immer weiter aus:
"Dann werden die richtig großflächige, geschlossene Teppiche, die dann auch betreten und bespielt werden können. Also Federball, Volleyball ist dann auch - in Maßen - auf diesem Rasen möglich."
In Wohngebieten könnten so strapazierfähige und schöne Grünflächen entstehen, die nicht gewässert werden müssen, die nicht einmal Mutterboden brauchen. Regiosaatgut macht es möglich:
"Regiosaatgut ist Wildsaatgut. Diese ursprünglich hier nach der Eiszeit angesiedelten Pflanzen, die sich dann über Tausende von Jahren auf unsere Brandenburger Verhältnisse spezialisiert haben. Diese Pflanzen wurden in den letzten drei, vier Jahren draußen im Gelände besammelt und in Agrikultur das Saatgut vermehrt."
Brandenburg hat noch die größten natürlichen Vorkommen in Mitteleuropa, doch der wilde Sandtrockenrasen ist im Rückgang. Sandflächen werden gerne für Gewerbegebiete vergeben. Und Hobbygärtner versuchen Exotisches wachsen zu lassen - mit viel Wasser und Kompost. Der Architekt Ullrich Müller verweist auf den Kostenfaktor:
"Bisher war es in meiner Praxis, so dass ich oft Beregnungsanlagen eingebaut habe. Sie können mit technischen Mitteln und letztendlich immer Kosten und unökologischem Aufwand in jeder Gegend fast jede Pflanze kultivieren. Und in diesem Fall können Sie sich diesen ganzen Aufwand wirklich sparen. "
Im Botanischen Garten sieht das Sandtrockengebiet auch nach heißen, regenfreien Wochen noch attraktiv aus. Und wurde garantiert nicht gegossen. Ullrich Müller ist fasziniert vom Sandtrockenrasen:
"Das regionaltypische, dass bisher noch niemand auf die Idee gekommen ist, diesen vermeintlichen Nachteil, den wir haben - Stichwort märkische Streusandbüchse - mal als Vorteil zu sehen. Die Pflanzen sind zum Teil vom Aussterben bedroht. Das mag man erst mal nicht glauben, ist aber so. Dass vielleicht der eine oder andere in seinem Garten mit dazu beitragen möchte, die Pflanzen zu erhalten, regionaltypisch zu gärtnern - und nicht, mit viel technischem Aufwand untypische Pflanzungen anzulegen."
Auch so könne man Akzente setzen und seinen vom Nachbargarten abheben, man müsse jedoch anders herangehen, als an einen "normalen" Garten:
"Weil die Sehgewohnheiten, die wir haben, die meisten dieser Pflanzen mit Unkraut, eigentlich sind es ja Wildkräuter, aber eben mit Unkraut gleichsetzen, so dass man diese sehr robusten und auf den ersten Blick vielleicht etwas unscheinbaren wilden Pflanzen schon inszenieren muss, um deutlich zu machen, dass diese Pflanze sich hier nicht einfach ausgebreitet hat, sondern dass sie gewollt, ja richtig erwünscht ist."
"Es gibt ein ganz tolles Gras, das so boa-artige lange Federn hat. Es muss kein ägyptischer Papyrus sein oder irgendein exotisches Gras, sondern so was wächst tatsächlich auch hier. Mit ganz wenig Pflegeaufwand."
Weiterführende Informationen im Internet unter:
www.sandtrockenrasen.de
www.lebendigelandschaften.de
"Ich würde, wenn ich so einen Garten hätte, auf jeden Fall die Pflanzen anpflanzen und würde mich zurücklehnen und - wie Sie hier sehen - mich an den Wildbienen, an den Heuschrecken, an diesen vielfältigen Schmetterlingen erfreuen. Ich würde mir den Stress nicht zumuten, hier zu gießen und zu düngen und zu mähen."
Es ist natürlich kein glatter grüner Rasen, dafür eine Vielfalt von duftenden Kräutern, Gräsern und kleinen Blüten - es gibt sogar 1,50 Meter hohes Federgras:
"Und was eben auch wunderschön ist, sind vom Fingerkraut und Habichtskraut diese großen grünen Teppiche, die im Frühjahr über und über gelb blühen."
Gerade diese Pflänzchen breiten sich, wenn sie einmal angewachsen sind, immer weiter aus:
"Dann werden die richtig großflächige, geschlossene Teppiche, die dann auch betreten und bespielt werden können. Also Federball, Volleyball ist dann auch - in Maßen - auf diesem Rasen möglich."
In Wohngebieten könnten so strapazierfähige und schöne Grünflächen entstehen, die nicht gewässert werden müssen, die nicht einmal Mutterboden brauchen. Regiosaatgut macht es möglich:
"Regiosaatgut ist Wildsaatgut. Diese ursprünglich hier nach der Eiszeit angesiedelten Pflanzen, die sich dann über Tausende von Jahren auf unsere Brandenburger Verhältnisse spezialisiert haben. Diese Pflanzen wurden in den letzten drei, vier Jahren draußen im Gelände besammelt und in Agrikultur das Saatgut vermehrt."
Brandenburg hat noch die größten natürlichen Vorkommen in Mitteleuropa, doch der wilde Sandtrockenrasen ist im Rückgang. Sandflächen werden gerne für Gewerbegebiete vergeben. Und Hobbygärtner versuchen Exotisches wachsen zu lassen - mit viel Wasser und Kompost. Der Architekt Ullrich Müller verweist auf den Kostenfaktor:
"Bisher war es in meiner Praxis, so dass ich oft Beregnungsanlagen eingebaut habe. Sie können mit technischen Mitteln und letztendlich immer Kosten und unökologischem Aufwand in jeder Gegend fast jede Pflanze kultivieren. Und in diesem Fall können Sie sich diesen ganzen Aufwand wirklich sparen. "
Im Botanischen Garten sieht das Sandtrockengebiet auch nach heißen, regenfreien Wochen noch attraktiv aus. Und wurde garantiert nicht gegossen. Ullrich Müller ist fasziniert vom Sandtrockenrasen:
"Das regionaltypische, dass bisher noch niemand auf die Idee gekommen ist, diesen vermeintlichen Nachteil, den wir haben - Stichwort märkische Streusandbüchse - mal als Vorteil zu sehen. Die Pflanzen sind zum Teil vom Aussterben bedroht. Das mag man erst mal nicht glauben, ist aber so. Dass vielleicht der eine oder andere in seinem Garten mit dazu beitragen möchte, die Pflanzen zu erhalten, regionaltypisch zu gärtnern - und nicht, mit viel technischem Aufwand untypische Pflanzungen anzulegen."
Auch so könne man Akzente setzen und seinen vom Nachbargarten abheben, man müsse jedoch anders herangehen, als an einen "normalen" Garten:
"Weil die Sehgewohnheiten, die wir haben, die meisten dieser Pflanzen mit Unkraut, eigentlich sind es ja Wildkräuter, aber eben mit Unkraut gleichsetzen, so dass man diese sehr robusten und auf den ersten Blick vielleicht etwas unscheinbaren wilden Pflanzen schon inszenieren muss, um deutlich zu machen, dass diese Pflanze sich hier nicht einfach ausgebreitet hat, sondern dass sie gewollt, ja richtig erwünscht ist."
"Es gibt ein ganz tolles Gras, das so boa-artige lange Federn hat. Es muss kein ägyptischer Papyrus sein oder irgendein exotisches Gras, sondern so was wächst tatsächlich auch hier. Mit ganz wenig Pflegeaufwand."
Weiterführende Informationen im Internet unter:
www.sandtrockenrasen.de
www.lebendigelandschaften.de