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"Gründen im Team"

Die Zahl der Selbstständigen in Deutschland steigt stetig. Doch was ist eine wirklich zündende Idee und wie setze ich sie erfolgreich um? Viele junge Existenzen scheitern, weil niemand da ist, der bei der Umsetzung gekonnt unter die Arme greift. Die deutschlandweit einzigartige Initiative "Gründen im Team" will dieses Manko beseitigen. Sie unterstützt Menschen beim Start in die berufliche Selbstständigkeit. Campus & Karriere begleitet ein Jahr lang Existenzgründer auf ihrem Weg zum eigenen Chefsessel.

Eine Serie von Svenja Üing | 09.05.2006
    Ziel des Projekts ist es, Menschen beim Start in die berufliche Selbstständigkeit zu begleiten. Die Zielgruppe sind Hochschulabsolventinnen und -absolventen, arbeitssuchende Fach- und Führungskräfte, Wiedereinsteiger und Menschen jenseits der 50.

    Dabei setzt "Gründen im Team" bereits vor der konkreten Existenzgründung an und berät nicht nur diejenigen, die bereits eine feste Vorstellung von ihrem zukünftigen Unternehmen haben, sondern auch Menschen, die zwar mit dem Gedanken der Selbstständigkeit spielen, aber noch mitten in der Ideenfindungsphase stecken.

    "Gründen im Team" ist ein Projekt innerhalb von "Go! Das Gründungsnetzwerk NRW". Damit begleitet es seit 1998 in erster Linie den beruflichen Wandel in strukturschwachen Regionen in NRW, Schwerpunkt: Ruhrgebiet. Existenzgründer aus anderen Gebieten NRW’s sind aber nicht ausgeschlossen. Gefördert wird das Projekt vom Land NRW und der Europäischen Union.

    "Gründen im Team" – Wie funktioniert das?

    "Gründen im Team" ist ein langfristig angelegtes Projekt: Es begleitet Gruppen von jeweils etwa 30 zukünftigen Unternehmerinnen und Unternehmern – von der Ideenfindung bis weit in die Zeit der Selbstständigkeit hinein. Dabei ist die Phase der eigentlichen Existenzgründung auf drei Monate angelegt. Innerhalb dieser drei Monate finden drei jeweils mehrtägige Workshops statt.

    Im ersten Workshop (vier Tage) entwickeln die Teilnehmer ihre Geschäftsidee. Im zweiten Workshop (drei Tage) werden diese Ideen auf ihre Wirtschaftlichkeit hin unter die Lupe genommen. Und im dritten Workshop (drei Tage) steht das fachliche und soziale Know-how der Teilnehmer im Mittelpunkt. In den Phasen zwischen den einzelnen Workshops arbeiten die zukünftigen Unternehmerinnen und Unternehmer eigenständig an ihren Ideen weiter, werden aber an so genannten Coachtagen und Seminartagen weiterhin geschult und begleitet.

    Zum Abschluss dieses dreimonatigen Prozesses veranstalten die Projektleiter einen öffentlichen Gründermarkt. Hier stellen die Teilnehmer ihre Geschäftsideen der Öffentlichkeit vor: der Familie, dem Freundeskreis, dem regionalen Netzwerk – sowie potentiellen Kunden.

    Nach Abschluss der dreimonatigen Gründungsphase reißt jedoch der Faden zwischen "Gründen im Team" und den Teilnehmern nicht ab. Das Netzwerk bietet den Jungunternehmern u.a. regelmäßige Treffen zum Erfahrungsaustausch und Unternehmerfrühstücke an, zu denen zum Beispiel auch erfahrene Gründer eingeladen werden, um den Neu-Gründern Tipps zu geben.

    Insgesamt zählt das Netzwerk von "Gründen im Team" heute 3.000 Mitglieder. Etwa 1.000 von ihnen sind ehemalige Workshop-Teilnehmer. Die anderen 2.000 sind auf eigene Initiative hinzu gestoßen. Von allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Workshops haben sich nach Abschluss der drei Monate 75 Prozent wirklich selbstständig gemacht. Und von diesen 75 Prozent sind bis heute weniger als 1 Prozent mit ihrem Vorhaben gescheitert.

    Gründen im Team: Teilnehmer Harald Schnitzler
    Gründen im Team: Teilnehmer Harald Schnitzler. (Svenja Üing)
    Für das Jahr 2006 sind vier neue Existenzgründungsprozesse geplant:

    - 14.03.2006 – 31.05.2006: Hattingen
    - 03.04.2006 – 21.06.2006: Gladbeck
    - 28.08.2006 – 08.11.2006: Hamm
    - 11.09.2006 – 15.11.2006: Nordhorn


    Beitrag vom 9.5.2006: Der Rütteltest - Serie: "Gründen im Team"