
Die CDU-Politikerin sollte spätestens jetzt mal ein Zeichen setzen, und aufrichtig um Entschuldigung bitten, sagte die Fraktionschefin der Grünen im Abgeordnetenhaus, Jarasch. Dieser Fall werfe wirklich gravierende Fragen zu Günther-Wünschs gesamter Amtsführung auf, führte sie laut einem Beitrag des Deutschlandfunks aus. Die Senatorin habe einen betroffenen Lehrer nicht geschützt, ihre Behörde auch nicht. Dabei habe er monatelang Anzeigen zu seinem Fall gemacht und versucht, seine Probleme bekannt zu machen. Man erwarte nun umfassende Aufklärung, betonte Jarasch. Dieser Fall müsse Konsequenzen haben.
Gegen die Günther-Wünsch gibt es Vorwürfe wegen Nichtstuns und wegen ihrer Aussagen zu ihrem eigenen Wissensstand in dem Fall. Die Bildungsgewerkschaft GEW etwa sprach von einem extremen Fall. Sie wirft der Senatorin vor, auf Tauchstation zu gehen. Auch weil sie bisher offenbar noch nicht mit dem Lehrer selbst gesprochen hat. Die CDU-Politikerin selbst korrigierte vergangene Woche frühere Aussagen und erklärte, ein Beschwerdeschreiben des Lehrers der Carl-Bolle-Schule habe ihr doch schon am 4. Dezember 2024 persönlich vorgelegen - vorher hatte sie gesagt, sie habe es erst im Mai gelesen.
Der Lehrer wurde nach eigenen Angaben von Schülern monatelang beschimpft, beleidigt und gemobbt. Zudem beklagt er Mobbing und falsche Vorwürfe durch eine Kollegin. Die Schulleitung soll sich zu wenig für ihn eingesetzt haben. Sein Anwalt hatte im Dezember 2024 per Einschreiben mit Rückschein einen Brief an Günther-Wünsch geschickt.
Die Carl-Bolle-Schule in Berlin-Moabit liegt in einem sogenannten Brennpunkt. Vielen gilt sie laut dem Tagesspiegel als unbeliebter Schulstandort. Es gebe eine "krasse Häufung von Kindern aus schwierigen Familienverhältnissen", hieß es.
Diese Nachricht wurde am 24.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.